Social Media Marketing
Google testet neuen Image Feed: Kommt jetzt Pinterest Feeling in die Google App?

Google testet neuen Image Feed: Kommt jetzt Pinterest Feeling in die Google App?

Larissa Ceccio | 25.06.25

Von Suchanfrage zu Moodboard: Googles neuer Images Feed könnte die Such-App in eine visuelle Entdeckungstour verwandeln – zur Freude von Nutzer:innen und Brands. Doch es gibt auch kritische Stimmen.

Wer die Google App öffnet, will meistens schnell etwas suchen – doch das könnte sich bald ändern. In der aktuellen Betaversion wird ein neuer Images Tab getestet. Dort zeigt Google personalisierte Bilder-Feeds im Pinterest-Stil.

Das Ziel: Nutzer:innen sollen sich inspirieren lassen, länger in der App bleiben – und ganz nebenbei neue Themen entdecken. Bereits zuvor hatte OnlineMarketing.de berichtet, dass Google an einer Pinterest-ähnlichen Funktion arbeitet. Mehr dazu findest du in unserem Artikel.


Google soll Pinterest-Alternative planen
– aus diesem Grund

Logos von Google und Pinterest
© zaraq iqbal, Flat icons team via Canva


Bilder-Feeds statt klassische Suche: So funktioniert der neue Tab

Erste Betatester:innen wie etwa Paul Couvert berichten seit wenigen Tagen über die neue Images-Registerkarte in der Google App.

Nach dem ersten Öffnen müssen sie mindestens drei Themen auswählen, die sie interessieren – zum Beispiel Mode, Einrichtung oder Reisen. Daraus erstellt Google dann einen personalisierten Feed mit passenden Bildern aus der Web-Suche.

Ein Screenshot aus der aktuellen Testversion zeigt: Bilder können per Long Press gespeichert, geteilt oder per Google Lens durchsucht werden. Inhalte, die nicht gefallen, lassen sich zudem gezielt aus dem Feed entfernen.

Screenshot der Betaversion der Google App mit neuer Images-Registerkarte und personalisiertem Bilder-Feed im Pinterest-Stil.
Neuer Images Tab in der Betaversion der Google App © Android Authority

Aktuell läuft die Funktion noch im geschlossenen Betatest. Beobachtungen von Android Authority und dem SEO-Experten Glenn Gabe deuten aber darauf hin, dass Google die Einführung bald breiter ausrollen könnte.

Bereits im Code sichtbar: Google will stärker auf Bilder und Inspiration setzen

Schon früh hatten Entwickler:innen Hinweise auf den neuen Feed entdeckt. In einem APK-Teardown der App-Version 16.20.48.sa.arm64 zeigt Android Authority in einem Video, wie Google offenbar an einem „Pinterest-Klon“ arbeitet.

Das Ziel: Nutzer:innen sollen über Bilder neue Ideen sammeln – zum Beispiel für Mode, Interior oder Reisen. Interessant: Die Funktion war ursprünglich für die Google I/O 2025 geplant, schaffte es laut dem Bericht von Android Authority, der sich auf Informationen von The Information beruft, jedoch nicht in die Präsentation. Noch funktioniert der Feed nicht ganz rund: In den aktuellen Tests werden teils noch zufällige Bilder ausgespielt. Laut dem Publisher dürfte Google bis zum offiziellen Start hier noch nachbessern.

Warum startet Google jetzt einen eigenen Bilder-Feed?

Mit dem neuen Tab verfolgt Google mehrere Ziele:

  1. Nutzer:innen länger in der App halten: Statt nur schnell etwas zu suchen, sollen sie durch inspirierende Bilder immer wieder in der App stöbern.
  2. Suchverhalten verändern: Wer regelmäßig passende Bilder sieht, wird eher auf neue Themen aufmerksam – und nutzt Google noch vielseitiger.
  3. Neue Werbemöglichkeiten schaffen: Ein personalisierter Bilder-Feed könnte künftig Raum für native Anzeigen und Shopping Features bieten.

Kritik: Hilfreiches Feature oder nur neuer Scroll Feed?

Doch der neue Bilder-Feed ist nicht unumstritten. Denn Google verschiebt damit den Fokus der App: Weg von der klassischen Suche, bei der Nutzer:innen gezielt Informationen abrufen, hin zu einem visuell getriebenen, algorithmisch kuratierten Feed. Inhalte werden aktiv ausgespielt – vergleichbar mit Formaten auf Plattformen wie Instagram oder TikTok.

Ein solcher Feed muss dabei keineswegs inhaltsleer sein. Dennoch verändert sich die Nutzungserfahrung grundlegend: Statt gezielt Wissen abzurufen, wird das Scrollen selbst zur zentralen Aktivität – mit potenziell suchtverstärkenden Effekten, wie man sie von anderen Social-Plattformen kennt.

Für Marken und Shops stellt sich die Frage: Wie sinnvoll lässt sich dieser Kanal bespielen? Können Inhalte kontextuell Mehrwert bieten – oder geraten sie in einem endlosen Scroll Stream unter?

Gerade für E-Commerce-Anbieter:innen lohnt es sich, die Entwicklungen genau zu verfolgen. Denn parallel testet Google neue Funktionen wie Markup für Loyalty-Programme, die gezielt für mehr Sichtbarkeit im Such- und Discovery-Kontext sorgen können.


Chance für den E-Commerce:
Google bringt Markup für Loyalty-Programme

Mann mit Smartphone steht vor Gebäude mit Glastür, darauf Google-Schriftzug
© Karollyne Videira Hubert – Unsplash via Canva


Google testet visuelle Discovery – Marken sollten genau hinschauen

Googles neuer Images Feed ist mehr als ein hübscher Bilder-Stream. Er zeigt, dass das Unternehmen die eigene Such-App stärker in Richtung Inspiration und Entdeckung weiterentwickeln will.

Für SEO und Marketing Teams heißt das: Visuelle Inhalte werden noch wichtiger. Wer hier früh mit hochwertigen Bildern und passenden Themen-Cluster überzeugt, kann sich Sichtbarkeitsvorteile sichern.

Doch ob der Feed auch wirklich bei den Nutzer:innen ankommt – oder am Ende nur ein weiteres Beta-Experiment bleibt – wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen.


„Nur wer sich anpasst, bleibt sichtbar“:
Was macht ein SEO­ Manager beim kicker?

Google-Suche Desktop
© Christian Wiediger – Unsplash


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