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Datum steht fest: Metas Community Notes gehen an den Start

Datum steht fest: Metas Community Notes gehen an den Start

Caroline Immer | 14.03.25

Statt auf Faktenchecks setzt Meta künftig auf Community Notes. Was hinter der Funktion steckt und wann das kontrovers diskutierte Feature erstmalig ausgerollt wird, erfährst du im Artikel.

Auf den Meta-Plattformen Facebook, Instagram und Threads entscheiden künftig nicht mehr Expert:innen, sondern die User selbst darüber, ob ein Post mit einem Hinweis markiert werden sollte, der potenzielle Fehlinformationen kontextuell einordnet. Metas Mittel der Wahl für diesen Schritt sind die sogenannten Community Notes, welche der Konzern kürzlich offiziell angekündigte. Jetzt hat die Plattform ein Datum für den erstmaligen Launch der Funktion bekannt gegeben: Ab dem 18. März können als Contributor registrierte User in den USA Notes schreiben und bewerten.

Community Notes auf Threads
Community Notes auf Threads, © Meta

Die Notes, welche bis zu 500 Zeichen lang sein dürfen, sollen für eine unvoreingenommene Bewertung der Inhalte auf Instagram und Co. sorgen, erklärt Meta:

We expect Community Notes to be less biased than the third party fact checking program it replaces because it allows more people with more perspectives to add context to posts.

„We’re going to take time to do this right“

Schon über 200.000 US-Nutzer:innen haben sich registriert, um als Contributor Notes zu verfassen und zu bewerten. Meta plant, schrittweise zufällig Personen von der Warteliste als Contributor anzumelden, doch deren Beiträge werden bis auf Weiteres nicht öffentlich gemacht – zunächst will der Konzern sicherstellen, „dass das System richtig funktioniert“. Auf lange Sicht sollen die Community Notes global gelauncht werden; wann genau, ist bislang unklar. Vorerst bleibt der Faktencheck in Deutschland damit erhalten.

Option zur Bewertung von Community Notes
Option zur Bewertung von Community Notes, © Meta

Als grundlegende Basis nutzt Meta den Open-Source-Algorithmus von X – die Plattform verfügt schon seit Längerem über eine eigene Variante des Features. Die Community Notes, welche zunächst ohne Angabe der Autor:innenschaft veröffentlicht werden sollen, können bei fast jeder Form von Content hinzugefügt werden, auch bei Beiträgen von Meta selbst. Ausgenommen sind unter anderem Paid Ads.

Weniger Bias oder mehr Fehlinformationen?

Um sicherzustellen, dass die Community Notes unabhängig von den individuellen Einstellungen der Contributor verlässliche Informationen bieten, setzt Meta auf ein von X bekanntes Prinzip: Eine Notiz wird erst dann veröffentlicht, wenn Personen mit unterschiedlichen politischen Ansichten übereinstimmen, dass die darin enthaltene Einordnung hilfreich ist. Hierbei kommt es nicht darauf an, wie viele Contributor der Note bereits zugestimmt haben:

This isn’t majority rules. No matter how many contributors agree on a note, it won’t be published unless people who normally disagree decide that it provides helpful context. 

Community Note auf Instagram
Community Note auf Instagram, © Meta

Die Notes sollen für weniger Voreingenommenheit sorgen, doch das System weist Schwachstellen auf. So wird die Entscheidung über die Vertrauenswürdigkeit von Content den Usern statt wie bisher Expert:innen überlassen – der Kenntnisstand der Contributor spielt hierbei keine Rolle. Ein weiteres Problem: Falls sich Contributor mit gegensätzlichen Überzeugungen nicht wie von Meta vorgesehen einigen können, bleibt die Notiz ohnehin unsichtbar. Kritiker:innen warnen in diesem Kontext vor einer massiven Zunahme von Desinformation und der Anfälligkeit des Systems für gezielte Manipulationen.



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© Brett Jordan – Unsplash

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