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Instagram mit Gewaltvideos geflutet: Meta reagiert

Instagram mit Gewaltvideos geflutet: Meta reagiert

Niklas Lewanczik | 27.02.25

Reels voller Gewalt, Hass und Tod. Viele User beklagten kürzlich zahlreiche verstörende Inhalte im Feed. Inzwischen hat sich Meta dazu gemeldet.

Kämpfende Menschen, Sterbende, sexuell explizite Inhalte und andere abschreckende Inhalte waren vor kurzem in den Reels Feeds von Millionen Usern zu sehen. Auf X, Threads. Bluesky und anderen Plattformen beschwerten sich die User über die ungewöhnliche Häufung von Gewaltvideos, die grundsätzlich nicht mit den Richtlinien von Meta vereinbar sind.

My 14 yr old’s Instagram Reels feed was filled with horrific, graphic violence all day today due to this glitch. www.engadget.com/apps/meta-co…

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— Keith Grennan (@keithgrennan.bsky.social) 27. Februar 2025 um 07:42

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Metas Reaktion: Ein Fehler im System

Nachdem zahlreiche Beschwerden eingegangen waren, reagierte Meta und bestätigte gegenüber CNBC einen technischen Fehler auf Instagram, der inzwischen behoben worden ist.

We have fixed an error that caused some users to see content in their Instagram Reels feed that should not have been recommended. We apologize for the mistake.

Für manche mag die Entschuldigung halbherzig klingen, sind doch sie selbst oder gar ihre Kinder den verstörenden Inhalten ausgesetzt worden (Instagram darf erst ab 13 Jahren offiziell genutzt werden, Anmerkung der Redaktion). Viele User haben die Gewaltinhalte auch gesehen, obwohl sie ihre Einstellungen in Bezug auf das Ausblenden sensibler Inhalte aktiviert hatten. Eigentlich erlaubt Meta nur in Sonderfällen die Darstellung von Gewalt, wie es in der Richtlinie über gewaltdarstellende und drastische Inhalte heißt:

Um Nutzer vor verstörenden Bildern zu schützen, entfernen wir Inhalte, die besonders gewaltdarstellend sind, wie z. B. Videos, die Verstümmelung, sichtbare Eingeweide oder verkohlte Leichen zeigen. Wir entfernen auch Inhalte, die sadistische Bemerkungen zu Bildern enthalten, die das Leiden von Menschen und Tieren zeigen. Im Kontext von Diskussionen über wichtige Themen wie Menschenrechtsverletzungen, bewaffnete Konflikte oder Terrorakte gestatten wir Gewaltdarstellungen (mit einigen Einschränkungen), um Menschen dabei zu unterstützen, diese Situationen zu verurteilen und auf sie aufmerksam zu machen […].

Während der Fehler Folgen für die User haben und ihnen womöglich gar Alpträume bescheren könnte, kann sich Meta auf den Bug im System berufen. Allerdings werden User künftig womöglich mehr Inhalte zu sehen bekommen, die nicht mit ihrem Wertesystem vereinbar sind. Denn in einem Akt der Anbiederung an die US-Regierung hat Meta beschlossen, die Content-Moderation auf den eigenen Plattformen drastisch zu reduzieren und Hate Speech der Selbstregulierung durch Community Notes zu überlassen. Gewaltinhalte bleiben trotzdem verboten; aber die Frage, wie stark die Kontrolle über solche Inhalte künftig ausgeübt wird, bleibt im Raum. In der EU werden Metas Faktenchecks derweil noch Bestand haben.


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Mark Zuckerberg vor Meta-Logo, heller Hintergrund
© Meta, Dima Solomin – Unsplash

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