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Social Media Marketing
Ads in Abspielpausen auf YouTube

Ads in Abspielpausen auf YouTube

Niklas Lewanczik | 03.05.24

Die sogenannten Screen Pause Ads werden derzeit auf Smart TVs in der YouTube TV App getestet und könnten bald ausgeweitet werden, um die Monetarisierung auf der Videoplattform zu optimieren.

Du hast es durch die Pre-Roll und vielleicht sogar die Mid-Roll Ads auf YouTube geschafft, pausierst die Videorezeption kurz – und dir wird wieder eine Ad ausgespielt. Das könnte auf YouTube bald zur Alltagsrealität für User werden, die nicht auf das Premiumabonnement der Plattform zugreifen. Wie Cecily Mauran für Mashable berichtet, experimentiert die Google-Tochter derzeit mit Pause Screen Ads im TV-Bereich. Das könnte auch auf die erweiterte Integration bisher ungenutzten Inventars hindeuten.

Neue Werbeform auf YouTube? Videoplattform forciert Umsatzwachstum

Im Transkript zum Earnings Call bei Alphabet, der sich auf das erste Quartal 2024 bezieht, erklärt Philipp Schindler, SVP and CBO von Google:

[…] For YouTube advertisers, increasing Brand Lift is one of the core goals. In Q1, we saw strong traction from the introduction of a Pause Ads pilot on connected TVs, a new non-interruptive ad format that appears when users pause their organic content. Initial results show that Pause ads are driving strong Brand Lift results and are commanding premium pricing from advertisers […].

Diese Aussage deutet an, dass YouTube mit den ersten Testergebnissen sehr zufrieden ist. Derzeit hat das Unternehmen für die YouTube TV App schon über acht Millionen Abonnent:innen, Tendenz steigend. Doch nicht nur diesen dürften die Anzeigen in Abspielpausen langfristig angezeigt werden. Denn YouTube sucht immer nach neuen Möglichkeiten, um den Umsatz zu erweitern und Monetarisierungsmöglichkeiten in Videos zu schaffen. Unskippable Ads, die 30 Sekunden lang sind, wurden für YouTube Select im TV-Kontext bereits eingeführt. Dazu kommt, dass die Plattform User, die einen Adblocker installiert haben, deutlich häufiger mit Ads und Warnhinweisen konfrontiert.

Das Ziel von YouTubes Maßnahme wird im Kontext der Förderung einer offenen Community für Creator und Unternehmen präsentiert, dürfte aber vor allem der Umsatzsteigerung dienen. Immerhin hat YouTube inzwischen auch über 100 Millionen Abonnent:innen für die Premium- und Music-Bereiche (kombiniert) und steigerte zuletzt den Werbeumsatz enorm. Im ersten Quartal 2024 lag er bei 8,1 Milliarden US-Dollar (gegenüber 6,7 Milliarden US-Dollar im Vorjahresquartal). Ein Abonnement für YouTube Premium kostet derzeit 12,99 Euro pro Monat. Wer das nicht zahlen möchte, muss sich auf diverse Ads gefasst machen.

Mehr YouTube im Wohnzimmer – mit Werbung

Pause Screen Ads dürften viele User zunächst stören. Die Frage, ob die Anzeigen in dieser Rezeptionspause aktiv und positiv wahrgenommen werden, drängt sich auf. Philipp Schindler sieht aber schon positive Resultate. Deshalb ist es nicht unwahrscheinlich, dass dieser Test ausgeweitet wird, zumal auch andere Dienste wie Hulu und Peacock auf diese Option zurückgreifen. Dass YouTube einen besonderen Fokus auf den Bereich der TV App – und die Monetarisierung dieses Bereichs – legt, verwundert indes nicht. Zu Beginn des Jahres erklärte CEO Neal Mohan, dass das Wohnzimmer zu einem Umfeld avanciert, in dem mehr und mehr Plattforminhalte konsumiert werden. Und YouTube möchte das ausnutzen,

Beitrag von @neal_mohan
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Neben Shorts und einen größeren Fokus auf Shopping-Optionen und Creator-Monetarisierung ist die Werbeportfolioerweiterung, auf YouTube TV und darüber hinaus, besonders relevant im Jahr 2024.

Auch X, die Social-Media-Plattform, die sich seit einiger Zeit als Video-first-Plattform bezeichnet, setzt verstärkt auf die Videorezeption und möchte diese mit der neuen X TV App fördern. Zunächst kommt diese ohne Ads daher. Doch Werbeoptionen sollen schon bald integriert werden – vielleicht sogar Pause Screen Ads wie auf YouTube.


X kommt mit eigener Video-App auf Smart TVs

Screenshot der neuen X TV-App auf einem Smart TV in einem Wohnzimmer. X TV-App, © X, Navamin Studio via Canva
X TV-App, © X, Navamin Studio via Canva

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