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SEO - Suchmaschinenoptimierung
Unter dem Radar: Mit Longtail-Keywords auf Platz 1 bei Google

Unter dem Radar: Mit Longtail-Keywords auf Platz 1 bei Google

Andreas Wieland | 02.01.17

Wir stellen dir eine Strategie vor, wie du mit aussichtsreichen Keywords auf Platz 1 der SERPs gelangst und unter den Radarschirm deiner Wettbewerber tauchst.

Gleich vorweg: Dieser Artikel verspricht dir nicht, wie du mit dem Keyword “Risiko-Lebensversicherung” gegen den Allianz-Konzern bestehst, oder mit dem Keyword “Wintermode” gegen OTTO oder Zalando.

Er zeigt dir vielmehr eine realistische Vorgehensweise im Longtail-Bereich, jüngst publiziert von Neil Patel. Die Frage: Welches Potenzial haben Longtail-Keywords und warum ist diese Vorgehensweise eine heimliche Tarnkappen-Strategie?

Warum Longtail-Keywords zielführend sind

70 Prozent aller Suchanfragen bestehen aus Longtail Suchanfragen mit mehr als vier Wörtern. Darauf solltest du dich konzentrieren, speziell dann, wenn dein Wettbewerb stark und deine Ressourcen beschränkt sind.

Welches Potenzial haben Longtail-Keywords mit mehr als vier Wörtern?

  • Du befindest dich hier in einem Bereich mit niedrigem Wettbewerb und niedrigen Kosten.
  • Die Wahrscheinlichkeit der Konversion ist sehr hoch.
  • Du hast eine sehr große Auswahl.
  • Die Keywords sind schwierig zu identifizieren. Du tauchst also unter den Radarschirm der SEO-Tools.
Keyword-Longtail-Kurve
Longtail SEO Schema, Quelle: Quicksprout

Zwar ist das Suchvolumen dieser Queries eher gering. Es bewegt sich im zwei- bis maximal dreistelligen Bereich.

Das ist aber nicht schlimm, solange die Suchintention auf Konversion ausgerichtet ist.

Wie findest du Keywords mit niedrigem Wettbewerb?

Neil Patel empfiehlt für die Suche nach Longtail-Keywords den Google Keyword-Planner. Stelle bei der Suche die Wettbewerbsfilter auf niedrig und dann sprudeln die Longtail-Keywords nur so hervor, so Patel.

Wenn es so einfach wäre. In Wirklichkeit gestaltet sich dies viel komplexer. Das Problem dabei ist, dass der Keyword-Planner seine blinden Flecken hat. So stellt er bei weitem nicht alle Longtail Queries vor und vor allem nicht mit verlässlichen Zahlen zum Suchvolumen. Setze daher zusätzliche Tools wie Longtail-Keyword-Tools oder W-Fragen-Tools ein. Oder lege dir dein eigenes Set mit vielversprechenden Suchphrasen in deinem Lieblings-SEO-Tool an. Eine Adwords-Kampagne kann sich als Keyword-Marktforschung bewähren, weil du dabei siehst, mit welchen Phrasen die User tatsächlich auf die Ads klicken und welche Impressionen die einzelnen Queries hervorrufen.

Da ist sicherlich Sitzfleisch vonnöten und Energie für die kreative Recherche. Es ist keineswegs so einfach, wie Patel es darstellt. Bringst du diese Energie auf, dann tauchst du tatsächlich unter den Radarschirm der Standard-Tools.

Und hast am Ende deine Keyword-Liste der Low Hanging Fruits. Was machst du als Nächstes?

Warum du deine Keyword-Liste nach der Nutzer-Intention bewerten solltest

Das Schöne an Longtail-Keywords ist, dass du die Suchintention häufig gut herausfindest.

Beispiel:

  • Videokamera WLAN Marken Möglichkeiten
  • Videokamera Canon Legria Bewertung
  • Videokamera Canaon XY Kaufen

Suchanfrage 1 zeigt, dass der Suchende den Markt sondiert. In Beispiel 2 ist er bereits in der Entscheidungsphase und in Beispiel 3 will er definitiv kaufen.

Du ordnest also deine Keyword-Liste der Customer Journey zu. Welches Keyword deiner Liste gehört in die

  • Awareness-Phase
  • Suchphase
  • Entscheidungsphase
  • Kaufphase?

Idealerweise ist dein Keyword-Pool so groß, dass er die komplette Customer-Journey abdeckt.

Dank dieser Keyword-Liste verstehst du viel über deine zukünftigen Käufer. Für die schreibst du jetzt epischen Content.

Wie schreibst du Content, der dein Longtail-Keyword auf Platz 1 bringt?

Zu Beginn sondierst du den Wettbewerber-Content. Ziel ist es, dass dein Content in Führung geht.

An welchen Stellschrauben drehst du?

  • Setze auf einen Text von mehr als 2500 Wörtern, bei dem jedes einzelne Wort Mehrwert bietet und jedes Komma wichtig ist.
  • Reichere den Content multimedial mit Visuals und Videos an.
  • Untermauere den Text mit statistischen Daten
  • Verlinke auf vertrauenswürdige, externe Quellen.
  • Sorge für gute Lesbarkeit.

Diese Art Content bringt dir die meisten Links und Shares. Jetzt geht es ans Vermarkten deines Contents.

Wie machst du deinen Content bekannt?

Was machst du, wenn dein Webprojekt noch nicht bekannt ist und deine Besucherzahlen gering sind? Wenn deine Leser nicht zu dir kommen, gehst du zu deinen Lesern. Hast du Social Media Kanäle mit ordentlichen Fanzahlen, umso besser.

Sind deine Social Media Kanäle eher Orte der Stille, dann setzt du auf Influencer. Wenn mehrere Influencer deinen Content gleichzeitig teilen, wächst die Anzahl der Shares exponentiell.

Fazit – Longtail Tarnkappenstrategie

Patels Strategievorschlag ist auf den ersten Blick sehr einfach umzusetzen. Die Hauptschwierigkeit ist jedoch die Keyword-Recherche. Denn die meisten Keyword-Tools kommen an ihre Grenzen, wenn es darum geht, Longtail-Keywords holistisch abzubilden. Das ist eher ein langwieriges Probieren, bei dem der den Vorteil hat, der zu seinem Keyword-Oberthema profunde Kenntnisse aufweisen kann.

Schaffst du es, eine Liste an Keywords zu deinem Produkt-Thema zu erstellen, das die wichtigsten Stationen der Kundenreise abdeckst, dann kannst du durchaus die Früchte deiner Arbeit ernten. Mit hohen Konversionen, ohne dass dich dabei die Spione mit den SEO-Tools identifizieren.

Wie schätzt Ihr diese Strategie ein? Schreibt mir gerne ein paar Zeilen.

Quelle: Quicksprout

Kommentare aus der Community

Rene am 04.04.2017 um 12:34 Uhr

Hi Andreas,

vielen Dank für die tolle Zusammenfassung und die Einsichten. Wenn man den Artikel gut umsetzt, spart man sicherlich eine Menge Zeit. Dividendenhamster Pfote hoch!

Antworten
Fynn am 12.01.2017 um 16:42 Uhr

Wirklich sehr gut erklärt und toll zusammengefasst. Werde mich dem Thema definitiv intensiver widmen und dann mal schauen, was bei rumkommt.
Vielen Dank :)

Antworten
Brian Klanten am 10.01.2017 um 14:14 Uhr

Das mag vielleicht nichts komplett neues zu sein – aber man muss ja nicht ständig über neue Strategien schreiben oder sich neue Strategien aus dem Ärmel schütteln. Alte Sachen / Themen haben auch ihre Berechtigung zu existieren.

In dem Sinne, nicht schlecht, super Zusammenfassung und auch alles schön erklärt. Kleine aber feine Strategie, mit der man ganz gut arbeiten kann. Longtail Keywords mag ich sowieso sehr gern und nutze diese auch selber, weil man hier einfach viel Potenzial verschenkt, wenn man diese Keywords nicht beachtet, was die meisten ja nicht tun.

Mal davon ab, ein Longtail bringt, vor allem wenn man ein Produkt verkaufen möchte, meiner Meinung nach sehr viel. Weil man hier gezielter seine Zielgruppe erreichen kann. Immerhin suchen nur die die wirklich Interesse daran haben, nach solchen Keywords.

LG
Der Brian

Antworten
Andreas Dzumla am 04.01.2017 um 23:01 Uhr

Sicher nichts absolut neues – aber sehr gute, „benutzerfreundliche“ Zusammenfassung!

Inklusive AdWords als „Marktforschung“ und dem Hinweis dass es halt auch Geduld braucht.

Überhaupt sind auch 15 Jahre seit Beginn von AdWords die Suchanfragenreports immer noch das meist „unter-nutzte“ Tool, für SEM und SEO.

Für Webseiten mit mehr als 1,000 Produkten oder Listings und eine skalierbare Longtail Optimisierungsansatz lohnt es sich übrigens auch mal bei Longtail UX vorbei zu schauen :) manchmal gibt es doch noch neues in SEO.

Antworten
Nils Wiederer am 02.01.2017 um 12:14 Uhr

Schade, leider nicht wirklich was Neues.

Interessant ist die Longtail-Optimierung ja nicht nur rein Konkurrenztechnisch, sondern auch im Hinblick auf die Mobile-Suche/ Sprachgesteuerte Suche. Auch wenn die Assistenten aktuell häufig noch mit „Entschuldigung, das habe ich nicht verstanden!“ oder direkt falsch verstandene Suchanfragen ausgeben; Fakt ist, wer Fragen an sein mobiles Endgerät stellt, wird dies kaum ala „Winterjacke Preisvergleich“ „Malediven Urlaub“ machen, sondern eher „Ich suche günstige Winterjacke von Marke XY“.

Daher ist es mittelfristig auch sinnvoll, Longtail-KW abzudecken. Allein sich darauf zu verlassen, das Google dank „besseren Textverständnis“ die auf 1-2 Wörterkombi optimierte Seite auch bei Longtails ausspuckt wäre fahrlässig.

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