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SEO - Suchmaschinenoptimierung
Google: Algorithmus-Update soll üble Nachrede und erpresserische Websites schlechter ranken

Google: Algorithmus-Update soll üble Nachrede und erpresserische Websites schlechter ranken

Niklas Lewanczik | 14.06.21

Websites, die nicht verifizierte und verleumderische sowie beleidigende Inhalte publizieren, sollen durch eine Änderung am Algorithmus bei Google weniger sichtbar werden.

Negativschlagzeilen über Personen des öffentlichen Lebens verbreiten sich schnell, auch bei Social Media und über Suchmaschinen. Auch bei Google ranken entsprechende Stories oft gut, wenn bekannte Persönlichkeiten in ihrem Zentrum stehen. Dabei spielt es mitunter keine Rolle, ob das in Artikeln dargestellte Fehlverhalten dieser Menschen überhaupt Tatsachen entspricht. Gegen Verleumdung und Beleidigungen und insbesondere auch Anschuldigungen, die sich auf nicht verifizierte Momente stützen, möchte Google in der Suche nun vorgehen. Content, der auf diesen Aspekten aufbaut, soll im Ranking schlechter bewertet werden, wie die New York Times erfahren hat. Damit könnte Google auch eine Erpressungstaktik dubioser Publisher eindämmen.

Algorithmus-Update bei Google gegen üble Nachrede in den SERPs

Nach Angaben der New York Times (Paywall) steht Google vor grundlegenden Veränderungen des Suchalgorithmus. Diese sollen sich vor allem auf schädliche Inhalte beziehen; womöglich werden erste Neuerungen in diesem Kontext bereits beim jüngst ausgerollten June 2021 Core Update von Google integriert.

Google möchte, wie auch Matt Southern beim Search Engine Journal berichtet, verhindern, dass Websites beispielsweise mit Artikeln gut ranken, in denen bekannte Personen verleumdet, ungerechtfertigt beschuldigt oder gar beleidigt werden. Denn derlei Content kann aktuell in der Suchmaschine noch weit oben in den SERPs auftauchen, wenn nach dem Namen der Person gesucht wird. Und damit geht ein großes Problem einher, von dem die New York Times ein Bild zeichnet: Dubiose Publisher veröffentlichen Artikel mit übler Nachrede. Wenn diese besonders gut ranken und zigtausend Aufrufe via Google generieren, bieten sie den betroffenen Personen an, die Artikel gegen eine Gebühr offline zu stellen. Zwar könnten bei so einem Vorgehen in einigen Fällen wohl auch rechtliche Schritte eingeleitet werden. Allerdings ist das ein oft langwieriger Prozess – und in der Zwischenzeit könnte die Person durch den Content einen Image-Schaden erleiden.

Dem möchte Google nun aktiv entgegenwirken. Zusätzlich zu darauf ausgelegten Veränderungen im Algorithmus wird ein Programm mit dem Namen „Known Victims“ eingeführt. Wenn Personen mehrfach von dubiosen Seiten in Bedrängnis gebracht oder gar erpresst worden sind, sollen vergleichbare Artikel bei der Google-Suche nach ihrem Namen automatisch unterdrückt werden. Das gilt auch für Opfer, von denen beispielsweise Nacktfotos ohne deren Einverständnis veröffentlicht worden sind.

Google erkannte das Problem erst spät

Aktuell können Personen bei Google einen Antrag auf das Entfernen von Inhalten stellen, wenn diese gegen die Richtlinien der Suchmaschine verstoßen oder schlichtweg illegitim sind. Allerdings war sich die Suchmaschine lange Zeit nicht über das Ausmaß der Erpressungsmaßnahmen einiger Seiten bewusst. In einem aktuellen Blogpost erklärt Pandu Nayak, Google Fellow und Vice President für Search, dass das Unternehmen (erst) seit 2018 eine erweiterte Option anbietet, um Seiten entfernen zu lassen, die Content mit übler Nachrede gegen Gebühr offline stellen – und damit ein Geschäft machen. Wenn bei diesen Websites einmal Content durch Google entfernt wurde, zählt das für die Suchmaschine als Signal, um diese schlechter zu ranken.

Nachdem aber die New York Times en detail auf die Belästigung und Erpressung aufmerksam gemacht hatte, die einige Websites ausüben, hat sich Google selbst zu einem proaktiveren Einsatz gegen diese Praktik verpflichtet. Dazu gehört das „Known Victims“-Programm. Pandu Nayak erklärt:

To help people who are dealing with extraordinary cases of repeated harassment, we’re implementing an improvement to our approach to further protect known victims. Now, once someone has requested a removal from one site with predatory practices, we will automatically apply ranking protections to help prevent content from other similar low quality sites appearing in search results for people’s names. We’re also looking to expand these protections further, as part of our ongoing work in this space.

Mithilfe der Änderungen am Algorithmus sollen in der Google-Suche letztlich die Inhalte reduziert werden, die sich allein auf Beleidigungen und Verleumdungen stützen. Vor allem aber möchte Google damit das zynische, unsoziale und unwürdige Geschäftsfeld der Websites eindämmen, die mit diesem Content Geld von Betroffenen erpressen. Nayak erkennt in seinem Blogpost nüchtern:

Search is never a solved problem, and there are always new challenges we face as the web and the world change. 

Zumindest aber reagiert Google auf einige dieser Herausforderungen und sorgt für eine sicherere Umgebung in der Suche. Angesichts der eigenen Marktmacht sollte es auch Googles Anspruch sein, unlauteren Websites keine relevante Plattform zu bieten und ihnen möglichst wenig Traffic zuzuspielen. Selbst wenn der Kern des Problems hier nicht bei Google, sondern in der Arglist Einzelner zu verorten ist.

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Kommentare aus der Community

Timo Höhn am 14.06.2021 um 12:49 Uhr

Ist eine gute Idee, bin gespannt wie es funktioniert.

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