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Programmatic Advertising
„RTA bietet sowohl für Advertiser als auch für Publisher nur Vorteile“ – Arno Schäfer, CEO 161 Media

„RTA bietet sowohl für Advertiser als auch für Publisher nur Vorteile“ – Arno Schäfer, CEO 161 Media

Heiko Sellin | 02.02.14

[Interview] Arno Schäfer, CEO 161 Media (früher ClickDistrict), erklärt die Vorteile einer lokalen Ausrichtung für die RTA-Branche.

161 Media B.V. ist ein europäischer DSP-/DMP-Anbieter, der seine Kunden sowohl in Full-, Half- als auch in Self-Service unterstützt. Arno Schäfer ist CEO des Unternehmens und wird auf der d3con als Speaker vertreten sein, weshalb wir mit ihm vorab ein Interview geführt haben. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen:

OnlineMarketing.de: Die Nutzung von RTA steigt. Welche Vorteile hat diese Technologie für Advertiser und Publisher?

Arno Schäfer: RTA bringt Publisher und Advertiser zusammen. Dem Advertiser hilft es mit einem Algorithmus, die richtige AdImpression für das richtige Kampagnenziel, die richtige Zielgruppe und den richtigen Zeitpunkt zu finden. Dem Publisher hilft RTA, sein Inventar mithilfe dieser Technologie viel besser zu optimieren.

Der Advertiser reduziert so Streuverluste, verbessert seine Performance, und daraus resultiert eine Erhöhung seines ROI, während der Publisher sein Inventar und seine Ressourcen effizienter monetarisieren kann, was zu einem höheren CPM für ihn führt. So bietet RTA für beide Seiten nur Vorteile. Dies wird auch im Markt sichtbar: Das traditionelle Targeting verliert weiter an Bedeutung, während RTA mit programmatic buying immer stärker von Advertisern nachgefragt wird.

In Ihrem Vortrag geht es ja besonders um das interessante Thema des Wettbewerbs zwischen einheimischen und US-Technologieanbietern in der Branche. Was glauben Sie, warum die lokalen Player bei uns doch eine Zukunft haben?

Viele Marktteilnehmer unterschätzen, wie unterschiedlich die internationalen Märkte im Online Marketing strukturiert sind. Ein Großteil der global genutzten Software wird in den USA entwickelt. Auch die bisherigen Marketing-Technologien (wie z.B. AdServer, Webanalytics) kommen oft von US-Unternehmen. Bisher war es relativ unproblematisch, diese Technologien in die deutschen Systeme einzuflechten. Beim RTA wird das deutlich komplexer und ist nicht immer einfach so mit einer „One-size-fits-all-Lösung“ möglich.

Daher wissen wir um den Vorteil einer lokalen Ausrichtung. Die Inventare sind international sehr unterschiedlich strukturiert. Sie haben unterschiedliche Anforderungen an die Einhaltung der rechtlichen Vorgaben für die Handhabung der Userdaten. Die meisten Kunden wollen nicht, dass ihre Daten in die USA fließen und dort genutzt werden können. Hinzu kommt, dass eine Technologie bei genauer Kenntnis und Berücksichtigung der lokalen Struktur des Marktes bessere Ergebnisse erzielt. So ist beispielsweise in den USA die CpC-Buchung nahezu unbekannt. Und IP-Adressen sind personenbezogen und an Standorte geknüpft. In Deutschland ist die Speicherung, Verarbeitung oder auch Optimierung anhand IP-Adressen absolut nicht erlaubt.

Ein weiteres Kriterium ist der lokale Support. Viele Kunden wollen einfach keine neun Stunden Zeitverschiebung im Support akzeptieren. Viele US-Player haben innerhalb Europas lediglich Sales-Offices, aber nicht Kundenservice-Standorte.

Die ganze No-Spy bzw. NSA-Diskussion tut ein übriges.

Wie sieht Ihrer Meinung nach die Zukunft der RTA-Branche aus? Wird die Nutzung von Real Time Advertising weiterhin steigen oder werden andere Werbemittel in kommender Zeit relevanter sein?

Der Anteil des über RTA abgewickelten Mediabudgets wird weiter stark wachsen. Der Branding-Bereich wird mehr und mehr erschlossen. RTA wird dem Mobile-Kanal endlich die verdiente Relevanz geben. Video wird in einigen Ländern ebenfalls stark im RTA wachsen. Bislang war das Inventar im RTB eher begrenzt. Facebook hat die Tür für RTA geöffnet, weitere Social-Angebote (Twitter etc.) werden folgen. Wir sehen für 2014 den operativen Durchbruch des RTA.

Wir sind fest davon überzeugt, dass der automatisierte Einkauf, Ausspielung sowie die zunehmende Nutzung von 1st-Party-Daten des Kunden und deren Analyse der gesamten Branche einen erheblichen Effizienzgewinn bescheren wird.

Vielen Dank für das Interview. Wir freuen uns darauf, Sie als Speaker im Februar auf der d3con im Panel begrüßen zu können. 

Die d3con hat sich zur größten und relevantesten Konferenz zum Thema Data Driven Display Advertising entwickelt. Seit 2011 ist die d3con der größte Event der deutschen Real-Time Advertising/Targeting Branche mit bis zu 1.000 Besuchern aus Deutschland, Europa und dem Rest der Welt. Führende nationale und internationale Köpfe des Online-Advertising tragen vor, diskutieren und erklären alles rund um die neuesten Entwicklungen im Real Time Advertising, des Targeting und in der Yield Optimization. Am 11. Februar 2014 in der Handelskammer in Hamburg ist es soweit. Seien auch Sie dabei: Zur Anmeldung

d3con

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