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Programmatic Advertising
„Im RTA bedarf es Richtlinien und Standards, die von allen Marktteilnehmern als sinnvoll anerkannt werden“ – Thomas Schauf, BVDW
Thomas Schauf
Leiter Europa und Internationales
im BVDW e.V.

„Im RTA bedarf es Richtlinien und Standards, die von allen Marktteilnehmern als sinnvoll anerkannt werden“ – Thomas Schauf, BVDW

Heiko Sellin | 10.02.14

[Interview] Thomas Schauf, Leiter Europa und Internationales im BVDW, sieht drei große Herausforderungen für die RTA-Branche, um weiterhin zu wachsen.

Thomas Schauf ist der Leiter für Europa und Internationales beim Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. Der BVDW vertritt die Interessen für Unternehmen im Bereich interaktives Marketing, digitale und interaktive Wertschöpfung. Thomas Schauf wird auf der diesjährigen d3con als Speaker vertreten sein, weshalb wir ihn im Vorfeld zum Interview gebeten haben. Viel Spaß beim Lesen.

OnlineMarketing.de: Wie verlief Ihrer Meinung nach das Jahr 2013 für die RTABranche?

Thomas Schauf: Für die RTA-Branche lief es 2013 unter dem Strich sehr gut. Realtime Advertising nimmt gerade im „Premiumbereich“ zu – zunehmend wird auch qualitativ höherwertige Media für RTA zumindest im Rahmen von Private Marketplaces zur Verfügung gestellt. Dieser Trend wird sich sicherlich in den kommenden Jahren fortsetzen und verstärken. Heute wird in Deutschland etwa zehn Prozent des reinen Display- Gesamtvolumens über Realtime Advertising gehandelt – dieser Anteil wird wachsen.

Was sind derzeit die wichtigsten politischen Baustellen beim BVDW – vermutlich die EU-Cookie-Regulierung? Wie ist da der Status, wie geht es weiter?

Mit Bezug auf RTA geht es in den derzeitigen politischen Diskussionen vor allem um Fragen des Datenschutzes. Dabei geht es nicht spezifisch um Cookies, diese wären, wie alle anderen Technologien, die mit Daten arbeiten, lediglich davon „betroffen“. Die Diskussionsergebnisse in Berlin und Brüssel werden massiven Einfluss auf die gesamte digitale Werbewirtschaft haben. Konkret wird seit einiger Zeit ein Entwurf der Europäischen Kommission für eine einheitliche Datenschutzgesetzgebung beraten; derzeit auf Ebene des Ministerrates und im Europaparlament. Ob diese Beratungen vor der Europawahl im Mai dieses Jahres beendet werden können, ist mit vielen Fragezeichen versehen. In jedem Fall muss es gelingen, im Rahmen der Novellierung eine echte Datenpolitik auf den Weg zu bringen, die die Nutzung von Daten als Rohstoff der Wirtschaft ermöglicht und gleichzeitig den berechtigten Datenschutzinteressen der Nutzer Rechnung trägt.

Neben den Gesprächen mit der neuen Bundesregierung und den Bundestagsabgeordneten werden wir dies auch in unserem Engagement in Brüssel deutlich zum Ausdruck bringen. Auf nationaler, deutscher Ebene sind seitens der Politik die Themen im Koalitionsvertrag schon klar adressiert. So will die neue Regierung „Privacy by design“-Ansätze wie die Pseudonymisierung stärken und die Selbstregulierungsansätze der Online-Werbewirtschaft, wie z. B. den DDOW, unterstützen. Das ist im Vergleich zum regulatorischen Ansatz, der in weiten Teilen der EU-Politik vorherrscht, ein Riesenschritt nach vorn. So sehen wir einen alleinigen Privacy by default- Seite 2 Ansatz nicht als finale Lösung. Durch den Koalitionsvertrag werden diese Ziele zunächst zur politischen Diskussion gestellt. Jetzt gilt es auch für uns, daran weiterzuarbeiten.

Welche Hindernisse müssen in der Zukunft bewältigt werden, damit die Nutzung von RTA weiterhin steigt?

Die Entwicklung von hochwertigen RTA-Systematiken für brandingorientierte Advertiser ist immens wichtig, um das Thema Programmatic Advertising aus dem derzeitigen Performance-Fokus herauszulösen und als grundlegendes, anerkanntes, qualitätssteigerndes „Logistiktool“ nachhaltig im digitalen Marketing verankern zu können. Ich sehe hier drei größere Herausforderungen: Zunächst bedarf es Richtlinien und Standards, die von allen Marktteilnehmern als sinnvoll und richtungsweisend anerkannt werden. Dann sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Cookies sowie der Einsatz von Third Party Data maßgeblich für den Erfolg. Dieser Markt muss sich erst entwickeln. Als dritte Herausforderung ist der Umstand zu meistern, dass die Nutzer zunehmend über mobile Endgeräte auf das Internet zugreifen und für diese Media noch einige technische RTA-Hürden bestehen.

Vielen Dank für das Interview. Wir freuen uns darauf, Sie als Speaker im Februar auf der d3con im Panel begrüßen zu können. 

Die d3con hat sich zur größten und relevantesten Konferenz zum Thema Data Driven Display Advertising entwickelt. Seit 2011 ist die d3con der größte Event der deutschen Real-Time Advertising/Targeting Branche mit bis zu 1.000 Besuchern aus Deutschland, Europa und dem Rest der Welt. Führende nationale und internationale Köpfe des Online-Advertising tragen vor, diskutieren und erklären alles rund um die neuesten Entwicklungen im Real Time Advertising, des Targeting und in der Yield Optimization. Am 11. Februar 2014 in der Handelskammer in Hamburg ist es soweit. Seien auch Sie dabei: Zur Anmeldung

d3con

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