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User Generated Content Ads – Nimm den Nutzer an die Hand und er schenkt dir die Welt

User Generated Content Ads – Nimm den Nutzer an die Hand und er schenkt dir die Welt

Tina Bauer | 12.03.15

Effektive Werbung kann so einfach sein: User Generated Content Marketing ist ein Format für Advertiser, das auf das User Engagement angewiesen ist.

Erst kürzlich berichteten wir auf OnlineMarketing.de vom etwas sonderbar anmutenden User Engagement auf Pinterest, wo Nutzer der Plattform sich freiwillig Werbeanzeigen auf ihre Pinboards pinnen. Die nun angebotenen Werbeformate von Olapic, einem Anbieter für visuelles Marketing, für Facebook gehen noch einen Schritt weiter: neue Kampagnen mit User Generated Content  läuten die nächste Runde im Content Marketing ein.

Sich von immer gleichen Content Formaten abheben

Content Marketing entwickelt sich in diesem Jahr zum Buzzword, dessen Erwähnung einigen bereits ein leicht unangenehmes Klingeln in den Ohren verursacht. Wo man hinblickt oder mit halbem Ohr hinhört – Content Marketing ist allgegenwärtig. Ein Gutes allerdings hat die Sache auch: Weil nun jeder auf den Zug aufspringen und etwas vom großen Kuchen abhaben möchte, sprießen auch unentwegt neue Werbeformate aus dem Boden, die vor Kreativität strotzen, sich abheben und selbst den schon Überdrüssigen wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubern.

Schon zur letztjährigen Fußball Weltmeisterschaft startete Coca-Cola eine User Generated Content-Kampagne indem das Unternehmen über verschiedene Social Media-Kanäle Selfies von Nutzern sammelte, die nach dem Eröffnungsspiel auf einem großen Plakat präsentiert werden sollten.

Our customer reviews are the reason why people buy because they trust other customers.
– Jen Cotter, HSN

Testimonials haben sich als Verkaufstreiber einen Namen gemacht. Nahezu jede Webseite, die etwas auf sich hält, nutzt User Bewertungen, um Conversion Rates und Umsätze zu steigern. Olapic hat sich diese Möglichkeit mit seinen „Predictive Consumer Generated Ads“ zunutze gemacht und bietet auf seiner Social Marketing Plattform Fotos und Videos an, die das Unternehmen durch Crawlen auf Instagram, Twitter, Vine oder Youtube bezieht. Der intelligente Algorithmus dahinter versteht sich darauf Fotos und Videos auszuwählen, bei denen die Wahrscheinlichkeit auf gute Performance hoch ist, sollten sie auf Facebook in einer Anzeige promotet werden. Unternehmen wie Lancôme und die in Deutschland eher unbekannten West Elm sowie JetBlue setzen bereits auf den Anbieter, dessen Software sich auf der Suche nach Usern, die über Marken sprechen, durch die sozialen Netzwerke crawlt. Dabei verwendet Olapic die Dateien angeblich nicht einfach ungefragt, sondern holt zuvor die Erlaubnis der Nutzer ein. Fraglich ist dabei jedoch, ob die Nutzer für ihre Dienste bezahlt werden. Jocelyn Johnson, Global Lead Press & Analyst Relations bei Olapic, äußert sich dazu folgendermaßen: „Overwhelmingly, people are excited to share photos and have been excited to be featured on a brand’s Website“ und lässt die Frage damit – mehr oder weniger – offen.

Interessenbasierte Werbung 2.0

Facebook ist einer der größten Player, der sein Handwerk der personalisierten Werbung mehr als versteht. Aus diesem Grund setzen viele Unternehmen bereits lange auf die Retargeting-Tools des Netzwerkes, das seinen Usern nicht nur interessenbasierte Werbung ausspielt, sondern sich auch noch bestens darauf versteht, Nutzer von Produkten verfolgen zu lassen, die sie sich irgendwann einmal angeschaut haben. Zu Anfang trug das Verfolgt werden noch zur allgemeinen Belustigung bei und war oft Thema in privaten Gesprächsrunden. Inzwischen sind viele User nur noch genervt, wenn ihnen ein und dasselbe Produkt täglich mehrfach ins Gesicht springt, nur weil sie es einmal angeklickt haben. Und das ist der Ansatzpunkt des UGC, mit dem ein viel subtileres Targeting betrieben werden kann.

Die Aufforderung zu Sharen brachte zwei Millionen Unique User monatlich

© West Elm
© West Elm

Die visuellen Inhalte von Usern schöpft etwa West Elm, ein US-amerikanisches Unternehmen für Wohnaccessoires (ähnlich dem in Deutschland bekannten Butlers) und früher Tester des Formats, derzeit aus einer Kampagne unter dem Hashtag #MyWestElm, womit der Konzern die Community zur Einsendung von Fotos auffordert, die Einrichtungsgegenstände zeigen. Diese werden in eine bestehende Galerie auf der Webseite eingefügt. Neben den Fotos wird auf die Möglichkeit zum Kauf derselben oder ähnlicher Möbel im Shop hingewiesen und verlinkt. So können die User direkt Einrichtungsvorschläge geben, erhalten und ebenfalls mit nur wenigen Klicks das gewünschte Produkt kaufen. Das Format befindet sich derzeit noch in der Testphase. Um das Engagement zu erhöhen, präsentiert sich die Homepage bereits mit einer Call-to-Action „Add your Photos“. Laut West Elm wurden bereits mehr als 18.000 Fotos hochgeladen und die Webseite kann mit monatlich etwa zwei Millionen Unique User aufwarten. Respektabel.

Erfolgskonzept? Wahrscheinlich.

Ob sich das Format mit dem User Generated Content durchsetzt? Moviepilot macht es seit Jahren vor: Hier sind die User die Experten, die die Strippen in der Hand haben und Entscheidungen treffen. Wohl aufgrund dieser Tatsache ist die Plattform um den Bremer Tobias Bauckhage von Erfolg gekrönt und seit Jahren das führende Entertainment-Portal der USA. Konsumenten sind ein mächtiges Instrument in der Welt des Marketings und zu Zeiten der digitalen Revolution wohl auch wichtiger denn je.

Quelle: Adweek

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