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Branding
Sind Pornoseiten die Werbeflächen der Zukunft?

Sind Pornoseiten die Werbeflächen der Zukunft?

Heiko Sellin | 12.09.13

Eat24 führte eine Fallstudie zum Thema "Advertising auf Pornoseiten" durch. Die Ergebnisse sind teils verblüffend und amüsant, aber auch nützlich.

Eat24 hat als erstes, jugendfreies Unternehmen auf Pornoseiten Werbung geschaltet. Eines der größten Lieferservice-Apps und Websites von verschiedenen Gerichten, bestreitet gern neue und außergewöhnliche Wege. Dieses Mal hat es sich etwas Besonderes für seine Marketing-Strategie ausgedacht. Wir zeigen euch, wie das Unternehmen vorgegangen ist und ob die Porno-Kampagne Erfolg hatte.

Das Unternehmen bevorzugt es, wenig Geld für Markteting zu investieren, sich dafür aber spezielle Nischen zu suchen und durch Kreativität und Einzigartigkeit hervorzustechen. Bei ihren Marketing Kampagnen ist die Maximierung des ROI das höchste Ziel. Dafür sei es wichtig, die richtige Werbeplattform mit viel Traffic zu finden, die sich auch mit geringem Budget bezahlen lässt.

Porno Stars als Testimonials

Eat24 hat sich überlegt, wofür sie stehen und was die Menschen von ihnen erwarten. Die Kunden wünschen sich durchgehend gute Serviceleistungen und wollen mit leckerem Essen befriedigt werden. Nach einer kleinen Zielgruppenforschung hat Eat24 festgestellt, dass diese Attribute in ähnlicher Weise auch von einigen seiner größten Fans und besten Kunden erfüllt werden – nämlich von berühmten Porno Stars wie Tera Patrick, Daisy LynnAndy San Dimas und Tara Lynn Foxx. Diese sexy Ladys mit ihren sportlichen Figuren sind die perfekten Testimonials für den Essenslieferanten. Auf Twitter machen die Porno Sternchen ordentlich Werbung für ihren Lieblingslieferservice:

 

 

Werbung auf Pornoseiten: für Eat24 die perfekte Lösung

Die Marketer von Eat24 überlegten sich, ob ihr Unternehmen sich mit dem Image von Pornoseiten anfreunden könnte und welche Zielgruppe genau angesprochen wird.

Sie untersuchten die pornografischen Seiten gründlich und der erste Eindruck war: sie bestehen überwiegend aus Brüsten, Brüsten und noch mehr Brüsten. Aber sie entdeckten für sich auch eine Gold Miene: denn 30 Prozent des gesamten Web Traffics basiert auf diesen Seiten. Währenddessen du diesen Satz hier liest, schauen gerade rund 200.000 Menschen sich Pornos im Internet an.

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Die im Traffic führenden Seiten in Amerika sind Google, Facebook und YouTube, das ist nichts Überraschendes, aber wenn man die Top-100-Pages betrachtet, dann sieht man, dass davon viele Sex-Seiten sind.

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Bei solchen Zahlen könnte man annehmen, dass Werbeflächen auf solchen Seiten viel Geld kosten, aber dem ist nicht so. Eat24 verglich die CPMs der größten Seiten mit den von pornografischen. Das Ergebnis: Auf Pornoseiten können mehr Impressions erzielt werden, als auf Google, Twitter und Facebook zusammen! Und das bei einem Preis von einem Zehntel dessen, was bei den großen Drei bezahlt werden muss.

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Falls du schon einmal auf eine Pornoseite gestoßen sein solltest, dann ist dir bestimmt aufgefallen, dass 99 Prozent der Werbung für weitere Sex-Angebote wirbt. Also war für Eat24 es die Aufgabe, einen solchen Eye-Catcher zu entwickeln, der die Besucher weg von den schönen Körpern hin zum Essen führt – sicherlich eine große Herausforderung.

Das Unternehmen untersuchte das Werbeverhalten auf solchen Seiten ausgiebig und fand dabei nicht eine jungendfreie Werbeanzeige. Das bestätigte Eat24 in seiner Idee etwas Neues und Einzigartiges machen zu wollen.

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Nun stand für den Essenslieferanten ein langes und intensives Brainstorming auf dem Programm – im Nachhinein war es das schwierigste seiner Geschichte. Es gab viele schmutzige Gedanken, sie durften aber niemals die Gesellschaft abschrecken und mussten natürlich in Verbindung mit ihren Produkten gebracht werden.

Sie wollten eine Verbindung zwischen den Gefühlen, wenn man einen sexuellen Akt betreibt und in einen Double Cheeseburger beißt, schaffen. Sie brauchten „Food thats put you in the mood“. Um solche Produkte zu finden, gaben sie zunächst “Food und Sex” in ihr Suchfeld bei ihren Stock Photo Sites ein, woraufhin sechs Seiten angezeigt wurden, auf denen Frauen mit Bananen intim wurden.

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Da Bananen aber nicht zu ihrem Lieferprodukten gehören, mussten sie sich nach ausgiebiger Recherche allmählich die Fragen stellen:

Wie können wir mit einem rund 40 Zentimeter langen Penis konkurrieren?

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Wie können wir mit einer Lesben-Szene mithalten?

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Die Positionierung der Werbeflächen ist wichtig

Sie stellten fest, dass es unmöglich ist, bei den Besuchern solcher Seiten aus andere Angebote außer erotische aufmerksam zu machen. Deshalb legten sie größeren Wert darauf, ihre Ads nicht in der Nähe solch erotischer Dinge zu platzieren, sondern eher etwas außerhalb.

Schließlich wurden die Ideen umgesetzt und unterschiedliche Modelle mit verschiedenen Überschriften entwickelt:

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Wo sollten die Ads nun am besten platziert werden?

Nach mehreren A/B-Tests wurde die erste Werbung rechts auf der Website online gestellt:

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Auch auf Video Landing Pages wurde Werbung eingebunden:

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Die Tests brachten hervor, dass die Banner fünf Mal so häufig angeklickt wurden, wenn sie sich direkt neben einem Video befanden. Eat24 erklärte sich diesen Fakt damit, dass User, die auf ein Video klicken sowohl hohes Interesse daran, als auch an dem Umfeld dieser Landing Page haben und ihre Gedanken schweifen lassen, weshalb sie vielleicht plötzlich etwas Hunger entwickeln. Außerdem spielt dabei der Gedanken mit rein, dass nach „vollbrachter Arbeit“ der Appetit auf eine Pizza mit extra Käse auch gestiegen sein könnte.

Haben sich das lange Brainstorming und die Tests gelohnt?

Die Kampagne hatte großen Erfolg. Die Anzeigen auf den Pornoseiten erzielten alleine drei Mal mehr Impressions als alle Eat24-Ads auf Google, Twitter und Facebook zusammen. Zehntausende „Horny Americans“ klickten auf die Ads. Auch die Conversion stieg an, Eat24 registrierte eine enorme Zunahme von App-Downloads und auch die Produkte wurden besser verkauft.

Was kosteten die Ads?

Der Lieferservice bezahlte 90 Prozent weniger für 1.000 Impressions, als was die großen Seiten nehmen. Mit diesem niedrigen CPM konnten sie über Wochen die Kampagne laufen lassen. Ein weiterer Vorteil dieser Aktion war es, dass andere Kunden angesprochen und gewonnen wurden konnten, als bei Facebook oder anderen traditionellen Seiten. Über 90 Prozent des Taffics während der Kampagne ging von neuen Kunden aus.

Unser Fazit

Die Studie zeigte, dass Advertising auf Pornoseiten durchaus funktionieren kann. Sicherlich ist nicht jedes Unternehmen so frei und möchte mit Pornografie in Verbindung gebracht werden. Aber dennoch zeigen die Ergebnisse, dass auf den Sex-Seiten durchaus Potential für Werbetreibende vorhanden ist.

Kommentare aus der Community

fatih am 06.10.2013 um 10:12 Uhr

Sex gehörte schon immer zur Werbung dazu Aber Wichtig ist Zielgerichtete Traffic um Kunden zu bekommen.Mann darf nicht vergessen ohne Traffic kein Geld aber ich habe ein Ausweg Gefunden jeder der Interesse hat schreibt mit auf meiner Homepage.

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Ich oute mich nicht am 16.09.2013 um 19:59 Uhr

Ich bin heute exakt auf die gleiche Idee gekommen, bevor ich diesen Artikel gelesen habe. Ich verrate aber nicht wobei mir diese Idee gekommen ist.

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Fabian am 16.09.2013 um 13:06 Uhr

Wow, die Idee ist im ersten Moment etwas befremdlich, aber wenn man sich allein die Besucherzahlen anschaut, dann ist es einfach nur genial!
Super viel Traffic und das bei verhältnismäßig geringen Werbekosten.
Zudem passen ja die Besucherzeiten (19 Uhr – 3 Uhr) auch zur Zeit, wo man sich Fast Food bestellt ;-)

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heiko am 12.09.2013 um 17:05 Uhr

sehr schön gemacht. Klasse Ideen in den bannern, wenn alle so kreativ wären wäre es schön :)

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