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Social Media Marketing
Google-Boykott: Omnicom will YouTube-Werbung wieder sicher machen

Google-Boykott: Omnicom will YouTube-Werbung wieder sicher machen

Anton Priebe | 03.04.17

Eine Vielzahl von Advertisern blockiert seit geraumer Zeit die Budgets für Googles Werbeangebote. Omnicom präsentiert nun eine vermeintliche Lösung.

Omnicom reagiert auf das Brand Safety Problem von Google und stellt eine eigene Lösung mit Whitelisting-Verfahren vor. Der börsennotierte US-Player ist jedoch nicht der erste, der versucht, somit sichere Werbeumfelder für Advertiser zu gewährleisten.

AI in Kombination mit Menschenverstand soll für Sicherheit sorgen

In den vergangenen Wochen stieg die Zahl der Advertiser, die ihre Werbeetats für YouTube einfroren, dramatisch an. Mehrere große Mediaagenturen, allen voran Havasboykottieren Google zurzeit. Der Grund dafür ist die programmatische Ausspielung der Werbeanzeigen in inakzeptablen Umfeldern. So warben Marken beispielsweise unwissentlich im Rahmen von extremistischen oder rassistischen Videos auf YouTube.

Der Werberiese Omnicom, der unter anderem Budgets für Pepsi, Volkswagen oder AT&T verantwortet, hat nun selbst eine Lösung für das Problem erarbeitet. Täglich prüft das Programm hunderttausende von Videos und bewertet den Content. Als sicher geltende Umfelder werden mithilfe eines Whitelisting-Systems für Advertiser freigegeben, wie Jon Anselmo, Chief Digital Officer von Omnicom, gegenüber Advertising Age erklärt:

We’re building this from the ground up. These are whitelisted pools of inventory that we can say with extremely high confidence are safe for clients.

Dabei kommt nicht nur Künstliche Intelligenz zum Einsatz – auch reale Personen kontrollieren die Inhalte. Als Basis dienen öffentlich verfügbare und bisher nicht für Advertiser zugängliche Metadaten. Darüber hinaus möchte Omnicon Werbetreibenden mehr Daten als die herkömmlichen YouTube-Analytics zur Verfügung stellen.

Boykott ruft Tech-Unternehmen auf den Plan

Das Problem der Brand Safety ist nicht neu im Programmatic Advertising. Doch diesmal steht mit dem Google-Konzern ein wahrer Gigant in der Kritik. Der Aufschrei, der durch die Werbewelt geht, ist jedoch Grund zur Freude für die Dienstleister, die sich schon seit jeher mit Brand Safety ernsthaft auseinandersetzen. Wir werden in den nächsten Wochen mit Sicherheit vermehrt von Kooperationen hören.

So folgt Omnicom seinem Konkurrenten WPP, der bereits mit OpenSlate zusammenarbeitet. Das Tech-Unternehmen entwickelte für die WPP-Tochter GoupM ein ähnliches Whitelisting-Verfahren, das die Kanäle auf YouTube für Werbetreibende vorsortiert. Demnach testet OpenSlate Millionen von Kanälen und konnte bislang circa 850.000 davon für Advertiser freigeben.

Kommentare aus der Community

SKYY am 04.04.2017 um 10:25 Uhr

Dieser ganze Boykott ist einfach Schwachsinn. Wo kommen wir denn hin, wenn Leute sich auf die Suche begeben, ob Unternehmen auch Werbung machen bei Inhalten die einem selber nicht passen. #keingeldfürrechts war doch schon ein Super Fail für den Initiator. Warum wird daraus nicht gelernt? Wir werden auch weiter unsere Kunden targeten da wo sie nun mal sind und wenn das auch Tichy’s Einblick, Achse des Guten oder der taz ist, dann auch da. Marken die nun auch noch Moralapostel spielen wollen haben ihre Aufgabe nicht verstanden. Klar richtig extremistische Seiten wie ISIS channels gehören blockiert, aber oft genug wird der Cut in meinen Augen viel zu Weit vorne angesetzt und das darf nicht passieren. Das schadet der Meinungsvielfalt und auch der Marke selber.

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