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Keine Ads mehr neben Cringe Content: TikTok launcht Brand Safety Tools für Advertiser

Keine Ads mehr neben Cringe Content: TikTok launcht Brand Safety Tools für Advertiser

Larissa Ceccio | 15.04.25

TikTok erweitert die Safety Suite: Mit neuen Exclusion-Listen und einem Brand Safety Playbook können Brands besser steuern, wo ihre Anzeigen erscheinen. Was das für Advertiser bedeutet – und warum das Timing kein Zufall ist.

Ein kontroverser Clip, ein unpassender Kontext – und mitten drin die eigene Anzeige. Für viele Marken ist das im Kontext TikTok Advertising ziemlich problematisch. Denn selbst wenn die Botschaft stimmt, kann das Umfeld alles kippen: Vertrauen, Markenimage, Kaufbereitschaft. TikTok begegnet diesem Problem nun mit zwei neuen Tools, die Marketer mehr Kontrolle geben sollen.

Gemeinsam mit einem neuen Playbook stellt die Plattform ihre Safety Suite auf ein neues Fundament. In einem TikTok-Video erklärt TikTok-Parnter Rob Mayhew, was sich hinter TikToks neuen Safety Features für Ads verbirgt.

Exclusion statt Eskalation: So funktionieren die neuen Brand Suitability Controls

Die beiden neuen Werkzeuge sollen Advertiser mehr Flexibilität beim Placement ihrer Kampagnen ermöglichen – ein klarer Schritt in Richtung Markensicherheit mit Maß. Mit der Funktion Video Exclusion List lassen sich bestimmte Video-IDs ausschließen, sodass Anzeigen nicht neben unpassenden Inhalten erscheinen. Fast in Echtzeit können Marketer Inhalte ausschließen, die nicht zur Markenbotschaft passen – oder schlichtweg nicht erwünscht sind.

Noch granularer wird die Distribution mit dem Feature Profile Feed Exclusion List: Mit diesem können Creator ausgeschlossen werden, deren Profil-Feeds nicht zur eigenen Strategie passen. Damit lassen sich nicht nur Risiken minimieren, sondern auch Markenimages bewusster steuern. Laut TikTok ist dieses Feature bald global verfügbar – im Ads Manager unter dem Brand Safety Hub. Wer möchte, kann mit Drittanbieter:innen wie Integral Ad Science (IAS), DoubleVerify (DV) oder Zefr zusammenarbeiten, um die Exclusion-Listen als Managed Service zu nutzen.

Diese neuen Tools greifen dort, wo klassische Brand Safety-Standards oft aufhören – und unterstreichen TikToks Bemühungen, mehr Transparenz und Kontrolle für Werbepartner:innen zu schaffen. Ein Schritt, der nötig ist, denn gerade in den USA steht die Plattform immer wieder in der Kritik: Ein aktueller Rückblick auf den politischen Druck rund um TikTok zeigt, wie eng Content Governance und geopolitische Spannungen inzwischen verflochten sind.


TikTok Timeline bis in den Juni:
App bleibt auch in US App Stores

TikTok-Startseite
© Solen Feyissa – Unsplash


Mit dem Playbook zur passenden Kampagnenumgebung

Die neuen Funktionen sind Teil einer umfassenderen Offensive: Im TikTok Brand Safety & Suitability Playbook stellt das Unternehmen alle verfügbaren Tools und Strategien für sichere Werbung auf der Plattform vor. Mit dabei: Use Cases, Aktivierungsanleitungen, visuelle Entscheidungsbäume und echte Case Studies. Sofia Hernandez, Global Head of Business Marketing bei TikTok, bringt es im begleitenden Blog Post so auf den Punkt:

Trust is the foundation of modern marketing.

In einem zunehmend fragmentierten digitalen Umfeld komme es mehr denn je darauf an, dass Marken ihre Botschaften im passenden Kontext platzieren können. Das Playbook soll nicht nur aufklären, sondern auch aktiv dabei helfen, passende Kampagnenstrategien zu entwickeln – ganz gleich, ob für Großkonzerne oder Creator Brands.

Ein lesenswerter Praxisblick liefert zum Beispiel das Interview mit Iris Gavric und Matthias Renger: Darin zeigen die beiden, wie stark die Plattformwahl den Erfolg von Content beeinflusst – und warum Reichweite allein nicht alles ist. Tools wie das Playbook helfen Marken dabei, solche Learnings systematisch für sich zu nutzen.


„TikTok ist für Reichweite, Instagram für Community Management, Podcast für vertieften Inhalt“
– Top-Creator Iris Gavric und Matthias Renger im Interview

Iris Gavric, Matthias Renger, vor schwarz-weißer Grafik in Kreisformen (zwei) mit einzelnen kleinen Elementen, heller Hintergrund
© Iris Gavric, Matthias Renger,
Google DeepMind
– Unsplash


Safety Suite ≠ Langeweile: Was TikTok bei der Umsetzung anders macht

Markensicherheit wird bei vielen Plattformen schnell als Einschränkung wahrgenommen – bei TikTok aber soll sie zur Gestaltungsfreiheit werden. Die Safety Suite deckt laut Plattform jede Phase der Kampagnenplanung ab und orientiert sich explizit an individuellen Brand Values. Statt nur zu blocken, will TikTok aktiv helfen, Werbeumfelder positiv zu gestalten.

Grafik der TikTok Safety Suite mit verschiedenen Tools für Werbetreibende, unterteilt in Pre-Campaign Controls (etwa Inventory Filter, Category Exclusion), In-Flight Tools (etwa Comment Management), und Post-Campaign Measurement (etwa Brand Safety Rates, Misinformation Rates).
TikToks erweiterte Safety Suite, © TikTok

Dabei ist nicht zu übersehen: Die Safety Suite ist auch eine strategische Antwort auf die zunehmende Aufmerksamkeit rund um TikTok als Werbeplattform – und auf das Interesse großer Player. Amazon soll etwa über eine strategische Kooperation nachgedacht haben, was das Thema Brand Safety noch einmal auf eine neue Ebene hebt.


US-Tok, TikTok by Amazon oder OnlyFans-Koop?
Kaufinteresse für TikTok in Overdrive

TikTok wehrt sich gegen den Bann
© visuals – Unsplash


Mehr Kontrolle, mehr Vertrauen – und ein strategischer Push für TikTok Ads

Mit den neuen Exclusion-Listen und dem umfangreichen Playbook macht TikTok klar: Brand Safety, Suitability und Kontrolle sind zentrale Bausteine der Plattformstrategie. Für Marken, die in sensiblen Märkten unterwegs sind oder ihre Kampagnen bewusst steuern wollen, ist das eine nützliche Hilfe.

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