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Unternehmenskultur
Apples Richtlinien fürs Home Office stark kritisiert

Apples Richtlinien fürs Home Office stark kritisiert

Larissa Ceccio | 11.05.22

Apples Return-to-office-Strategie sorgt für die Kündigung eines hochrangigen, viel zitierten Direktors und ruft Widerstand hervor.

In vielen Branchen und Unternehmen fallen die Covid-Restriktionen – bei dem Thema „Home Office oder nicht?“ sind sich die Führung und die Belegschaft jedoch häufiger uneinig. Das Xing-Stimmungsbarometer offenbarte diesbezüglich, dass sich jede:r zweite Angestellte für das mobile Arbeiten ausspricht und nur weniger als vier Prozent in Zukunft ganz auf die Heimarbeit verzichten möchten. Eine aktuelle LinkedIn-Studie in Kooperation mit YouGov belegt jedoch, dass viele Führungskräfte den Mitarbeiter:innen im Home Office nicht vertrauen. Auch bei Apple wird das Thema derzeit stark diskutiert.

In einem offenen Brief einer Gruppe von Apple-Mitarbeiter:innen kritisierten diese die hybride Work-from-Home-Politik des Tech-Unternehmens. Diese beinhaltet, dass Apple-Mitarbeiter:innen ab dem 23. Mai 2022 drei Tage die Woche im Büro sein müssen. Jetzt hat Apple wegen dieser Richtlinien sogar den Direktor für maschinelles Lernen, Ian Goodfellow, verloren. Er erklärte in einer Nachricht an die Mitarbeiter:innen:

I believe strongly that more flexibility would have been the best policy for my team.

Zoë Schiffer von The Verge twitterte, dass Goodfellow möglicherweise der meistzitierte Experte für maschinelles Lernen von Apple sei. Damit könnte sie betonen, dass seine Kündigung einen herben Verlust für das Unternehmen darstellt.

Unauthentisch und anti-feministisch: Apple Together spricht sich gegen die Return-to-Office-Strategie des Unternehmens aus

Eine Gruppierung von Apple-Mitarbeiter:innen mit dem Namen Apple Together, die ebenfalls gegen die Return-to-Office-Strategie des Unternehmens ist, führte gleich mehrere Argumente gegen diese an: Zunächst merkten sie an, dass die persönliche Zusammenarbeit durch Apps wie beispielsweise Slack nicht so oft erforderlich wäre. Zudem kritisierten sie, dass Apples isolierte Bürostruktur die persönliche Arbeit vor Ort erschweren würde, sodass ein Arbeiten im Büro keine erheblichen Vorteile im Bezug auf die Zusammenarbeit bringen würde. Auch erklärten sie, dass ein tägliches Pendeln „eine enorme Zeitverschwendung“ sowie eine unnötige Vergeudung geistiger als auch körperlicher Ressourcen ist. Außerdem werfen sie Apple bezüglich der Strategie vor:

It will make Apple younger, whiter, more male-dominated, more neuro-normative, more able-bodied, in short, it will lead to privileges deciding who can work for Apple, not who’d be the best fit.

Das Hauptargument von Apple Together zielt jedoch auf die „Heuchelei“ von Apple bei der Vermarktung seiner Produkte ab:

We tell all of our customers how great our products are for remote work, yet, we ourselves, cannot use them to work remotely? How can we expect our customers to take that seriously? How can we understand what problems of remote work need solving in our products, if we don’t live it?

Apple erwirtschaftete im letzten Quartal satte 97,3 Milliarden US-Dollar, war jedoch in letzter Zeit auch vermehrt von Mitarbeiter:innen kritisiert worden. Nicht nur, dass diese zuletzt die RTO-Strategie Apples angehen oder teilweise deswegen kündigen, das Unternehmen sieht sich zusätzlich mit zwei Beschwerden wegen Belästigung am Arbeitsplatz konfrontiert, die jeweils bei der US-Arbeitnehmer:innenschutzbehörde National Labor Relations Board (NLRB) eingereicht wurden. Außerdem versuchen einige Store-Mitarbeiter:innen sich gewerkschaftlich zu organisieren, um beispielsweise gegen die Arbeitsbedingungen im Apple Store und die stagnierenden Löhne vorzugehen.

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