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Work Trend Index: Was sich in der Arbeitswelt verändert

Work Trend Index: Was sich in der Arbeitswelt verändert

Hauke Eilers-Buchta | 25.04.22

Die Arbeitswelt steht immer wieder vor Veränderungen. Der Work Trend Index zeigt datenbasiert, welche uns bevorstehen.

Die vergangenen Jahre haben in der Arbeitswelt unweigerlich zu Veränderungen geführt. Remote Work und Home Office sind dabei nur zwei Aspekte, die an Bedeutung hinzugewonnen haben. Die Pandemie hat einiges bewirkt und in vielen Bereichen und Branchen kommt es zu Veränderungen. Der Work Trend Index von Microsoft zeigt Jahr für Jahr Veränderungen auf und gibt unter anderem Auskunft über das Employee Wellbeeing. Auch ist damit erkennbar, worauf es für Führungskräfte ankommt oder was Arbeitnehmer:innen vermehrt erwarten.

Umbruch in der Arbeitswelt: Hybrides Arbeiten wird relevanter

Für die Arbeitswelt bietet der Work Trend Index für das Jahr 2021 einige interessante Entwicklungen. Dabei wurden Erfahrungen von mehr als 30.000 Führungskräften berücksichtigt – aus insgesamt 31 Ländern. Hinzu kommen anonymisierte Umfrageergebnisse und Trends, die auf diese Weise den Work Trend Index von Microsoft ausmachen.

Am Ende kamen hier einige Trends zutage, die sich vor allem auf ein hybrides Arbeiten in der Zukunft beziehen. Diese Entwicklungen gehören dazu:

1. Flexible Arbeitsmodelle werden sich etablieren

Weltweit sind es fast 73 Prozent der Arbeitnehmer:innen, die sich auch für die Zukunft weiterhin die Möglichkeit für das Home Office und für Remote Work wünschen. Ebenso relevant ist laut der Befragung aber auch der vermehrte Kontakt zu den Kolleg:innen und zum eigenen Team. 67 Prozent der Befragten äußerten dies.

In Deutschland spielt dies sogar für 70 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen eine Rolle, die Möglichkeit fürs Remote Work hingegen ist nur für 64 Prozent der Deutschen von großer Bedeutung.

Ein weiterer Hinweis darauf, dass hybride Arbeitsmodelle international an Bedeutung gewinnen, ergibt sich aus einem weiteren Umfragedetail. Zwei Drittel der Führungskräfte planen etwa, die Büroflächen umzugestalten und auf diese Weise ein hybrides Arbeiten zu erleichtern. Dazu im Vergleich: In Deutschland planen dies lediglich 57 Prozent der Führungskräfte.

Bis dahin dürfte es jedoch noch ein weiter Weg sein. Immerhin fehlt es bei 42 Prozent der Arbeitnehmer:innen noch an einer Grundausstattung für das Arbeiten von Zuhause aus. Dafür erhalten zudem nur rund 46 Prozent der Befragten eine finanzielle Unterstützung seitens der Arbeitgeber:innen.

2. Erschöpfung wird durch hohe Produktivität kaschiert

Auffallend ist, dass zahlreiche Arbeitnehmer:innen ihre Produktivität je nach Ort nach wie vor als identisch hoch einstufen. Teilweise soll diese im Home Office sogar noch höher liegen. Allerdings: Fast 20 Prozent der Befragten gaben an, dass die Arbeitgeber:innen kein Interesse an der Work Life Balance der Mitarbeiter:innen hätten. In Deutschland waren es sogar fast 25 Prozent der Befragten.

54 Prozent der Menschen fühlen sich laut der Microsoft-Umfrage überarbeitet, 39 Prozent sind erschöpft. Die Prozentzahlen liegen in Deutschland sogar noch ein wenig höher.

Parallel dazu hat sich die Intensität der Arbeit im vergangenen Jahr erhöht. Meetings nehmen demnach deutlich mehr Zeit in Anspruch. Auch die Anzahl an E-Mails im beruflichen Kontext hat deutlich zugenommen. Alleine bei Outlook waren es im Februar rund 40,6 Milliarden E-Mails mehr als im Vorjahr im gleichen Zeitraum.

Um 66 Prozent stieg zudem die Zahl von Personen, die zur gleichen Zeit an Dokumenten arbeitet. Ebenso interessant: Viele Meetings und Anrufe finden vermehrt spontan statt. Bei 62 Prozent liegt der Wert hierfür.

3. Innovationskraft wird durch verstärkte Vernetzung gefördert

Durch die Coronaauflagen und die Schließung zahlreicher Einrichtungen kam es nicht nur im privaten Bereich zu Isolation, auch beruflich wurde dies deutlich. So zeigen die Auswertungen aus dem Work Trend Index etwas Überraschendes: Die Netzwerke vieler Menschen sind durch die Umstellung auf Remote Work kleiner geworden. Das gaben zudem auch 40 Prozent der Befragten an. In Deutschland sogar fast 50 Prozent.

Anfangs zeigte sich noch, dass die Interaktionen mit dem eigenen Netzwerk vielfach zunahm, vor allem engere Kontakte gerieten dabei ins Blickfeld. Innerhalb vieler Teams wurde die Zusammenarbeit somit intensiver, der Kontakt zu team-fremden Personen nahm jedoch ab. Dieser Trend zeigt sich auch im aktuellen Work Trend Index noch. Hinzu kommt aber, dass auch in den engen Netzwerken die Kommunikation abnimmt.

Allerdings haben starke berufliche Netzwerke einen großen Vorteil. Sie steigern die Innovation. Ebenso wird auch die Produktivität gefördert. Viele Menschen, die sich in der Befragung als sehr produktiv einschätzten, gaben an, auch gut bei der Arbeit integriert und eingebunden zu sein.

4. Potentielle neue Mitarbeiter:innen findet man leichter

Als sehr positiv dürfte sich für viele Arbeitgeber:innen ein weiterer Trend auswirken. Neues Personal kann man durch Remote Work in vielen Fällen noch leichter finden. Alleine auf LinkedIn nahm die Anzahl an Stellenausschreibungen für Remote-Work-Stellen um den Faktor Fünf zu. Dazu ziehen rund 41 Prozent der Befragten eine berufliche Veränderung in Betracht. In Deutschland liegt dieser Wert bei nur 29 Prozent.

Allerdings planen auch 46 Prozent der Befragten, in diesem Jahr umzuziehen. Dies kann mit daran liegen, dass die Arbeit allgemein immer weniger abhängig vom Wohnort wird. Auch hier liegt Deutschland abseits des Trends: Hierzulande sind es nur 28 Prozent, die umziehen wollen.

Ausblick auf die Zukunft

Um das hybride Arbeiten erfolgreich umzusetzen, kommt es darauf an, die jeweiligen Herausforderungen zu meistern. Nur so kann man beispielsweise Erschöpfung reduzieren oder Netzwerke stärken und die soziale Interaktion fördern.

Zudem ist es notwendig, in die passende Technologie zu investieren um seinen Mitarbeiter:innen auf diese Weise ein professionelles Arbeitsumfeld zu ermöglichen.

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