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Mit Meditation dem Creator Burnout vorbeugen: Interview mit Jana Würfel von Pinterest

Mit Meditation dem Creator Burnout vorbeugen: Interview mit Jana Würfel von Pinterest

Caroline Immer | 31.05.23

Viele Pinterest Creator haben inzwischen Zugang zu einem kostenlosen Abo der Meditations-App Headspace. Im Interview mit OnlineMarketing.de erklärt Jana Würfel von Pinterest, wie sich die Anforderungen an Creator mit den Jahren gewandelt haben – und warum viele Menschen außerhalb der Branche ihre Probleme nicht ernst nehmen.

Die Inspirationsplattform Pinterest ist für viele User und Creator ein Wohlfühlort – hier können sie Ideen sammeln, Projekte teilen und selbst andere Menschen inspirieren. Nichtsdestotrotz kann Pinterest wie alle Social-Media-Plattformen für Creator zu einer Quelle von Stress und Druck werden. Um dieser Entwicklung vorzubeugen, bietet Pinterest zahlreichen Creatorn seit Kurzem ein kostenloses Abonnement der Meditations-App Headspace an. Wir haben mit Jana Würfel, Head of Content and Creators in Nordeuropa bei Pinterest, über die Kooperation und das Thema Creator Burnout gesprochen.

Chronischer Stress und Burnout: Auch Creator sind betroffen

Gesellschaftliche Krisen, ein schnelllebiger Arbeitsalltag, Stressoren im persönlichen Umfeld: Schwierige Umstände können Menschen anfälliger für Burnout machen. Bei bestimmten Anzeichen wie Schlafproblemen oder ständiger Anspannung kann es Zeit werden, die Notbremse zu ziehen. Auch Unternehmen können zum Schutz ihrer Angestellten einige Maßnahmen ergreifen.

Burnout ist nicht nur in der klassischen Arbeitswelt ein Thema – auch Content Creator haben immer häufiger mit chronischem Stress und Burnout-Symptomen zu kämpfen. Denn der Job, der für viele junge Menschen ein Traumberuf ist, hat seine Schattenseiten. Der Druck, der mit der Produktion von Inhalten, die immer gut ankommen sollen, einhergeht, kann die Freude an der freien, kreativen Arbeit trüben. Umso wichtiger ist es, dass Creator frühzeitig Präventionsmaßnahmen ergreifen, um Burnout vorzubeugen. Eine bewährte Methode, die zu mehr Entspannung und Achtsamkeit führen kann, ist die Integration von Meditation in den Alltag. Pinterest Creator können dies nun dank der Bereitstellung eines kostenlosen, sechsmonatigen Headspace-Abonnements umsetzen. In Kombination mit anderen Stressbewältigungstechniken können Content Creator sich so einen (Arbeits-)Alltag schaffen, der Raum für Entspannung und Freude lässt.

Das Interview

OnlineMarketing.de: Wie haben sich die Anforderungen an Creator in den vergangenen Jahren geändert und was bedeutet das für ihre Arbeit?

Jana Würfel von Pinterest

Während sich das Berufsbild der Content Creator weiterentwickelt hat, ist auch der Druck gestiegen. Das hat unserer Beobachtung nach zum einen damit zu tun, dass sich dieser Beruf stärker professionalisiert hat, die Konkurrenz stetig wächst und die Zahl der Plattformen, die man bedienen kann, immer weiter ansteigt. Digitale Medien bringen in kurzer Zeit neue Trends hervor und für Creator gehört es oft dazu, am Puls der Zeit zu sein und entsprechend Content zu kreieren. Der Anspruch, ständig aktuelle Inhalte zu liefern und die Follower-Zahlen auf klassischen Social-Media-Plattformen zu erhöhen, kann sich auf das emotionale und mentale Empfinden auswirken.

Gleichzeitig ist das Bewusstsein dafür in der letzten Zeit gestiegen. Wir sehen auf Pinterest, dass Suchanfragen zu Themen wie Meditation oder Achtsamkeit deutlich zugenommen haben. Und auch in der breiten Öffentlichkeit findet eine intensivere Diskussion über mentale und emotionale Gesundheit statt. Wir bei Pinterest wollen unseren Teil dazu beitragen, indem wir  ein Umfeld schaffen, das einen positiven und wertvollen Austausch zwischen Creatorn und deren Communities fördert. Aus diesem Grund sind wir auch die Kooperation mit Headspace eingegangen – wir wollen Creator und ihr emotionales Wohlbefinden noch besser unterstützen.

Warum passen deiner Meinung nach Pinterest, ein Portal für Inspiration und kreative Ideen, und die Meditations-App Headspace so gut zusammen?

Pinterest ist ein Ort, an dem Creator kreativen und inspirierenden Content teilen, der wiederum andere inspiriert und motiviert, neue Dinge auszuprobieren. Kreativität und Inspiration entstehen weder im luftleeren Raum noch unter Druck. Das heißt, es braucht die richtigen Grundvoraussetzungen. Mit der Headspace-Kooperation wollen wir vor allen Dingen ein Signal setzen: Uns ist das emotionale Wohlbefinden unserer Creator wichtig. Die App kann ein kleiner Baustein sein, um Übungen für emotionales Wohlbefinden in ihren Alltag zu integrieren. Natürlich ist es nicht unser Anspruch, dadurch jedes Problem zu lösen – uns geht es darum, ein Signal zu setzen und zu sagen: Wir sehen euch.


Plant Pinterest neben der Headspace-Kooperation weitere Angebote für Creator im Bereich Wellbeing?

Wir pflegen einen engen, kontinuierlichen Austausch mit unserer Creator Community und unterstützen sie bei ihrer strategischen Entwicklung und ihrem Wachstum auf Pinterest. Gleichzeitig sind wir natürlich immer offen für Feedback, wie wir noch besser werden können. Glücklicherweise bekommen wir vor allem positives Feedback zum inspirierenden Umfeld auf der Plattform. Nichtsdestotrotz wollen wir nicht stehen bleiben, und werden auch in Zukunft weiter in das Wohlbefinden unserer Creator investieren.

Immer wieder werden Creator, die über durch ihren Lifestyle ausgelösten Stress klagen, dafür kritisiert, zu übertreiben und keinen Blick für die Probleme anderer Menschen außerhalb der Branche zu haben. Wie würdest du dieser Kritik begegnen?

Man sieht an dieser Kritik, dass der Beruf von Creatorn in der öffentlichen Wahrnehmung oft immer noch nicht ernst genommen wird und mit Vorurteilen behaftet ist. Viele Personen tun sich schwer damit, die Arbeit von Creatorn auch als solche zu akzeptieren. Es fällt ihnen eventuell schwer zu verstehen, dass die Planung, Produktion und Veröffentlichung von Content, die Abstimmung mit möglichen Werbepartner:innen und das Community Management eine zeit- und arbeitsintensive Tätigkeit ist. Natürlich kann es auch als Privileg verstanden werden, zum Teil so frei, selbstbestimmt und kreativ als Creator arbeiten zu können. Gleichzeitig gehen mit dieser Form der Selbstständigkeit aber auch eine Menge Verantwortung und Druck einher, die ursächlich für Stress und Überforderung sein können. Ich würde mir deshalb wünschen, dass wir uns in Zukunft mit mehr Verständnis und Empathie für die jeweils andere Person begegnen und versuchen, die individuelle Situation zu verstehen, bevor geurteilt wird.

Plant Pinterest zukünftig neben der mentalen Gesundheit der Creator auch das Wohlbefinden von Usern zu fördern? Sind in diesem Kontext Angebote im Gespräch oder bereits in der Entwicklung?

Unser Ziel bei Pinterest ist es, einen positiven und inklusiven Ort im Internet zu schaffen. Das gilt sowohl für unsere Creator als auch für unsere Nutzer:innen. Positivität und Inspiration zu einem integralen Bestandteil unseres Produktes zu machen, ist ein erklärtes Ziel von uns. Außerdem wollen wir unseren Nutzer:innen stets einen sicheren Ort bieten, an dem sie sich wohl fühlen. Wir haben zum Beispiel branchenführende Richtlinien eingeführt, wie das Verbot von Anzeigen zum Thema Gewichtsverlust oder von politischen Anzeigen. Wir investieren aber auch in inklusive Produktfunktionen wie die Hautton-Auswahl oder Haarmuster-Suche, die dafür sorgen, dass alle Menschen sich auf Pinterest repräsentiert fühlen. Solche Maßnahmen gehören zum integralen Bestandteil von Pinterest und werden es auch in Zukunft bleiben.

Hautton-Auswahl bei Pinterest
Hautton-Auswahl bei Pinterest, © Pinterest

Warum sollten Creator, die bislang nicht auf der Plattform aktiv sind, Pinterest nutzen? Was bietet sie ihnen, was andere Plattformen nicht haben?

Pinterest war schon immer eine Plattform, auf der Inhalte von Creatorn oder Marken von Menschen entdeckt werden können, die Neues ausprobieren möchten. Teil unserer langfristigen Strategie ist es, Creator beim Aufbau eines Businesses zu unterstützen. Über Business-Profile können unterschiedliche Formate wie Idea Pins oder statische Pins veröffentlicht werden. Ziel ist dabei, eine engagierte Audience aufzubauen, die sich für die Ideen und Inhalte der Creator interessiert. Wir stellen natürlich Analysen zur Verfügung, mit denen Creator den Erfolg ihrer Pins messen können. Wir sehen Pinterest Engagement, vor allem das Merken auf Pinnwänden, dabei in Abgrenzung zu eher oberflächlichem Engagement wie Likes, Shares und Kommentare – auf anderen Plattformen sind Kommentare oft auch negativ und tragen nicht zum Inhalt oder zur Idee bei.



Wir bedanken uns recht herzlich für das schriftliche Interview mit Jana Würfel und die spannenden Insights aus ihrer Perspektive.


Dieser Beitrag erschien erstmals am 20. Januar 2023.



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