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„User Experience in allen Lebensbereichen“ – Rex CEO Jonathan Loesing über den Trend hybrider Geschäftsmodelle

„User Experience in allen Lebensbereichen“ – Rex CEO Jonathan Loesing über den Trend hybrider Geschäftsmodelle

Marié Detlefsen | 23.08.23

Im Interview mit OnlineMarketing.de erklärt Jonathan Loesing vom Health Tech Startup Rex, wie sich hybride Geschäftsmodelle in Deutschland etablieren und welche Vorteile diese mit sich bringen – auch im Handel.

Die Arbeitswelt befindet sich im stetigen Wandel, weshalb Unternehmen kontinuierlich nach innovativen Ansätzen suchen, um ihre Marktpräsenz zu stärken und sich an veränderte Kund:innenbedürfnisse anzupassen. Ein Konzept, das in diesem Kontext zunehmend an Bedeutung gewinnt, sind hybride Geschäftsmodelle. Diese bieten eine Fusion aus traditionellen und modernen Ansätzen – etwa online und offline Shops – und ermöglichen Unternehmen, flexibel zu agieren und ein größeres Spektrum von Kund:innen anzusprechen. Wir haben mit Jonathan Loesing, CEO und Gründer des Health Tech Startups für Tiermedizin Rex, über die Entwicklung und Herausforderungen von hybriden Geschäftsmodellen gesprochen. Er ist der Meinung, dass man sich von den Interessen der Nutzer:innen leiten lassen sollte.

Wie kommt es zum Trend? Die Vorteile und Herausforderungen von hybriden Geschäftsmodellen

Doch warum setzen immer mehr Unternehmen auf ein hybrides Modell? Die Umstellung auf ein solches Modell bringt einige Vorteile mit sich: Es ermöglicht Unternehmen, die Stärken verschiedener Ansätze zu nutzen und dadurch diverse Einkommensströme zu generieren. Hybride Modelle bieten eine große Flexibilität, auf verschiedene Kund:innenvorlieben einzugehen und sorgen dafür, diesen auf verschiedenen Wegen entgegenzukommen. Einzelhändler:innen verwenden zum Beispiel hybride Geschäftsmodelle, indem sie sowohl physische Ladengeschäfte betreiben als auch einen Online Shop unterhalten. Dadurch können sowohl die Kund:innen angesprochen werden, die gerne vor Ort einkaufen, als auch diejenigen, die lieber online bestellen.


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© Brooke Cagle – Unsplash


Auch im Gesundheitssektor gewinnt dieses Modell immer mehr an Bedeutung: Online-Terminbuchungen, Videosprechstunden oder digitale Patient:innenakten entwickeln sich von der Seltenheit zur Alltagsoption. Praxen nutzen zusehends die Vorzüge von teilweise digitalisierten Angeboten und sprechen auf diese Weise eine größere Bandbreite von potentiellen Kund:innen an. Wie sich hybride Geschäftsmodelle derzeit in Deutschland etablieren und welche Herausforderungen diese mit sich bringen, erklärt Jonathan Loesing anhand der Entwicklungen im Gesundheitssektor in unserem Interview.

Das Interview

OnlineMarketing.de: Inwiefern lässt sich der Trend zur Etablierung hybrider Geschäftsmodelle in der Health-Tech-Branche und darüber hinaus erkennen und welche Faktoren haben diese Entwicklung begünstigt?

Grundsätzlich glaube ich, dass hybride Geschäftsmodelle im Gesundheitsbereich noch wichtiger sind als in anderen Bereichen. Im Handel ist das anders: Wenn ich zum Beispiel einen Toaster kaufen möchte, spielt es keine Rolle, ob ich diesen beim Laden um die Ecke oder über Amazon erwerbe – am Ende will ich den Toaster in der Küche haben. Aber Gesundheit betrifft nun mal definitionsgemäß den (physischen) Körper. Gleichzeitig wächst, vor allem bei jungen Menschen, der Anspruch an die User Experience in allen Lebensbereichen, auch in der Gesundheitsbranche. Daher haben auch viele Unternehmen in diesem Bereich so großen Anklang bei Kund:innen gefunden.

Welche sind die wichtigsten Entwicklungen und Veränderungen im Gesundheitssektor, die euch dazu bewogen haben, ein hybrides Geschäftsmodell zu wählen? Welche Vorteile erwartet ihr davon im Vergleich zu herkömmlichen Modellen?

Besonders bei Startups aus dem deutschen Gesundheitssektor sind in den letzten Jahren die Erfahrungen gemacht worden, dass rein digitale Ansätze, die sich direkt an Endnutzer:innen richten, wie beispielsweise DiGas (bekannt als „Apps auf Rezept“), nicht so erfolgreich sind, wie es ursprünglich erhofft wurde. Daher haben wir uns dazu entschieden, mit unserem Modell dort anzusetzen, wo die Nachfrage am Markt aktuell ist: Größtenteils vor Ort, aber gleichzeitig mit einem hohen Anspruch an Digitalisierung. Die Vorteile für Kund:innen liegen in der Nutzer:innenfreundlichkeit und dem einfachen Zugang. Die Vorteile für Mitarbeitende in Effizienz und Fokus auf die wichtigen, medizinischen Aspekte der Arbeit.

Welche digitalen Tools habt ihr für die Implementierung eines hybriden Geschäftsmodells verwendet? Und welche Online Tools bieten sich für hybride Geschäftsmodelle deiner Meinung nach am besten an?

Grundsätzlich gilt, dass man hier nicht mit Lösungen auf die Suche nach Problemen gehen sollte. Stattdessen sollte man sich von den Bedürfnissen der Nutzer:innen, sowohl auf Kund:innenseite als auch bei den Mitarbeitenden, leiten lassen. In unserem Fall bedeutet das, dass wir uns auf Online-Terminbuchungen, Erinnerungen an Termine per SMS/E-Mail, QR-Codes für den Check-in, ein digitales Kund:innenkonto mit Rechnungen und Befunden konzentrieren. Langfristig planen wir zudem, das Potenzial der medizinischen Daten für eigene Anwendungsfälle zu nutzen, wie beispielsweise datenbasierte Präventionsmaßnahmen.

Welche Herausforderungen sind mit der Einführung eines hybriden Geschäftsmodells im Health-Tech-Sektor und darüber hinaus verbunden? Wie können Unternehmen diese Herausforderungen erfolgreich meistern?

Ein hybrides Geschäftsmodell im Health-Tech-Sektor heißt, dass man an vielen Fronten gleichzeitig kämpft – darauf muss man Lust haben. Wir entwickeln Immobilien und Software, rekrutieren und managen Tierärzt:innen und TFA [Tiermedizinische Fachangestellte, Anmerkung der Redaktion], bauen eine Kund:innen – und Arbeitgeber:innenmarke auf und vieles mehr. Hier muss man ein sehr starkes Kernteam haben und keine Scheu vor großen operativen Aufgaben.


Wir bedanken uns recht herzlich für das schriftliche Interview mit Jonathan Loesing und die spannenden Insights aus seiner Perspektive.


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© Helena Lopes – Unsplash

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