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Karrieretipps
So viel mehr Gehalt pro Jahr kannst du erwarten

So viel mehr Gehalt pro Jahr kannst du erwarten

Larissa Ceccio | 12.04.23

Eine Gehaltserhöhung kann eine großartige Möglichkeit sein, deine finanzielle Situation zu verbessern. Doch bevor du dich in eine Verhandlung stürzt, ist es wichtig, dich gut darauf vorzubereiten und realistische Argumente für deine Forderungen zu finden. In diesem Artikel erfährst du, wie viel mehr Gehalt du pro Jahr erwarten kannst und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.

Vorab zur Einordnung: Das monatliche Nettoeinkommen in Deutschland lag 2022 laut Statista bei durchschnittlich 2.265 Euro. Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst befand sich hingegen bei 3.352 Euro. Die Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt die Einkommensverteilung in Deutschland. Einige Gruppen sind besonders von Armut betroffen.


Gehaltscheck:
Ab diesem Einkommen giltst du in Deutschland als reich

© Mathieu Stern – Unsplash


Egal, wo dein Gehalt liegt; wenn du eine Gehaltserhöhung wünschst, solltest du einige Dinge beachten, um im Rahmen der Verhandlung auch erfolgreich zu sein. In unserem Artikel, der auf einem Bericht von Indeed basiert, erhältst du einen Überblick über realistische Gehaltserhöhungen. Außerdem erfährst du, welcher Zeitpunkt für eine Verhandlung am besten geeignet ist. On top verraten wir dir wertvolle Tipps zum Thema und zeigen, wie du dich  bestmöglich auf eine Gehaltsverhandlung vorbereiten kannst.

Wann findet eine Gehaltserhöhung statt?

Abgesehen von tariflichen Regelungen oder Vereinbarungen in deinem Arbeitsvertrag gibt es keine rechtlichen Grundlagen für eine Gehaltserhöhung. Wer eine solche anfragen möchte, sollte sich deswegen gut vorbereiten und auf die eigenen Leistungen, Fortbildungserfolge und dem entsprechenden Mehrwert für die Firma beziehen. Wie hoch eine Gehaltserhöhung ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Im Vordergrund steht dabei die Frage, inwiefern sich dein individueller Arbeitsbereich innerhalb des vergangenen Jahres verändert hat. Bei größeren Karrieresprüngen, wie einer Beförderung oder der Übernahme einer Führungsposition, ist eine Gehaltserhöhung von zehn bis 15 Prozent möglich. Bei kleineren Veränderungen kannst du mit einer Steigerung zwischen drei und sieben Prozent rechnen.

Gehaltserhöhungen werden oftmals verhandelt, wenn du einen wichtigen Karriereschritt gemacht hast, mehr Verantwortung übernimmst oder ein Positionswechsel stattgefunden hat. Aber auch zu anderen Anlässen darf eine Veränderung im Gehalt angesprochen werden, etwa während des Jahresgesprächs oder im Rahmen sonstiger Beurteilungen. Die folgenden Gründe können für eine Gehaltsverhandlung sprechen:

  • Du hast die Probezeit erfolgreich beendet
  • Dein befristeter Arbeitsvertrag wird zu einem unbefristeten
  • Dein befristeter Arbeitsvertrag ist ausgelaufen und ein neuer wird geschlossen
  • Du wirst intern versetzt
  • Du erhältst mehr Verantwortung
  • Du erhältst eine Beförderung

Auch jährliche Mitarbeiter:innengespräche bieten sich für eine Anfrage an. Allerdings solltest du  maximal alle 18 bis 24 Monate um eine Gehaltserhöhung bitten.

So hoch fallen Gehaltserhöhungen in der Regel aus

Bei großen Veränderungen im Berufsleben, wie einer Beförderung, sind Gehaltserhöhungen von bis zu 15 Prozent möglich (teilweise auch höher, je nachdem wie groß der Karrieresprung ist. Auch andere gute Leistungen und die Übernahme von mehr Verantwortung innerhalb deines Aufgabengebiets werden oft mit bis mit einer bis zu zehnprozentigen Gehaltserhöhung belohnt.

Selbstverständlich ist es auch möglich, um eine Gehaltserhöhung zu bitten, wenn es keine signifikante Veränderung in deiner Karriere gegeben hat. Das ist nicht ungewöhnlich, denn nur wenige Positionen wandeln sich jedes Jahr. Langjährige Berufserfahrung und Unternehmenstreue zahlen sich ebenfalls aus. Hierbei kannst du oft allerdings nur mit einem Anstieg deines Einkommens von drei bis sieben Prozent rechnen.

Wann eine solche Gehaltsverhandlung angemessen ist, hängt von einigen Faktoren ab. Bist du neu in dem Unternehmen oder erst kürzlich in den Beruf eingestiegen, solltest du vor dem Gespräch noch etwas Zeit vergehen lassen und nicht nach wenigen Monaten bereits nach einer besseren Bezahlung fragen. Die Anzahl der gearbeiteten Jahre sollte jedoch auch nicht der alleinige Indikator für den richtigen Zeitpunkt sein. Orientiere dich lieber an der aktuellen Situation des Unternehmens. Wenn die Wirtschaftslage gut ist und du dich an entsprechenden Erfolgen beteiligt hast, kannst du guten Gewissens um eine Gehaltserhöhung bitten.

Bei der Frage, wie viel mehr Gehalt du verhandeln kannst, spielt dein:e Arbeitgeber:in eine entsprechend große Rolle. Beachte im Rahmen der Verhandlung die aktuelle wirtschaftliche Lage, die Größe des Unternehmens, den Standort sowie die generelle Entwicklung der Firma. In der Regel zahlt ein mittelständisches Unternehmen in einer ländlichen Gegend weniger Gehalt als ein Konzern in einer Großstadt. Wenn es wirtschaftlich in den vergangenen Monaten und Jahren eher schlecht lief, ist es ratsam, mit der Gehaltsverhandlung zu warten.

Im Normalfall sollte dein Gehalt jedes Jahr um ein bis zwei Prozent steigen, um die Inflation auszugleichen, also den allgemeinen Anstieg des Preisniveaus. Die aktuell außergewöhnlich hohe Inflation senkt beispielsweise die Reallöhne, wenn keine Gehaltserhöhung ansteht (oder nur geringe). Allerdings sind Arbeitgeber:innen gesetzlich nicht zu einem Inflationsausgleich verpflichtet. In einer Gehaltsverhandlung könnest du diesen Aspekt daher zwar benennen, solltest aber auch andere Argumente für eine Gehaltserhöhung anbringen.

So bereitest du eine Gehaltsverhandlung vor:

  1. Kenne deinen Wert: Informiere dich vorab über Gehaltstrends. Dazu kannst du im Internet die durchschnittliche Gehaltsspanne für deine Tätigkeit recherchieren. Unser Artikel auf OnlineMarketing.de verschafft ebenfalls Einblick über die Gehälter in Deutschland. Schaue nach, wo deine Position auf dem Spektrum angesiedelt ist, und vergleiche deine Berufserfahrung, Qualifikationen und die Länge deiner Betriebszugehörigkeit mit anderen Positionen in deinem Berufsfeld.
  2. Vorbereitung besiegt die Angst vorm Gehaltsgespräch: Wenn du nicht selbst daran glaubst, dass du eine Gehaltserhöhung verdienst, wird es dir schwerfallen, dein:en Chef:in davon zu überzeugen. Erstelle daher eine Übersicht mit deinen Erfolgen und Leistungen im Unternehmen. Je spezifischer du dabei bist, desto besser. Wenn du deine Leistungen mit Daten und Fakten belegen kannst, notiere auch diese Angaben.
  3. Setze dir Ziele: Basierend auf dem Durchschnittsgehalt für Angestellte mit deinen Qualifikationen in deiner Branche sowie deinen persönlichen Erfolgen legst du dein Wunschgehalt fest. Das kann entweder eine Lohnerhöhung in Prozent oder in ganzen Zahlen sein. Wichtig dabei ist, dass du zudem ein Mindestgehalt bestimmst, das bei den Verhandlungen nicht unterschritten werden soll. Eine solche Entscheidung erweist sich in dem späteren Gespräch oft als hilfreiche Stütze.
  4. Bereite dich auf Gegenargumente vor: Es ist unwahrscheinlich, dass du eine Lohnerhöhung ganz ohne ein ausführliches Gespräch mit dem oder der Personalverantwortlichen oder deiner:m Chef:in erreichst. Es ist daher wichtig, auf mögliche Gegenfragen und -argumente vorbereitet zu sein und eine entsprechende Antwort parat zu haben. Wenn dein Gegenüber zum Beispiel detaillierte Fragen zu deinen Erfolgen stellt, solltest du in der Lage sein, ihr:ihm selbstbewusst Rede und Antwort zu stehen.
  5. Berücksichtige die aktuelle Situation des Unternehmens: Wie bereits erwähnt, haben nicht alle Unternehmen die gleichen Möglichkeiten. Im Allgemeinen gilt jedoch: Warte den richtigen Zeitpunkt für eine Lohnverhandlung ab. Wenn die Wirtschaftslage gut ist und du aktiv an Erfolgen beteiligt warst, hast du gute Chancen. Sollte die Firma sich in einer Krise befinden, berücksichtige auch die damit einhergehenden eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten.
  6. Halte die Verhandlung schriftlich fest: Beide Parteien waren zwar beim selben Gespräche dabei, aber am Ende gibt es doch zwei verschiedene Versionen der Gehaltsvereinbarung? Solche Ungereimtheiten in der Kommunikation können später Probleme mit sich bringen. Aus diesem Grund ist es wichtig, das Verhandlungsergebnis schriftlich festzuhalten und allen Beteiligten auszuhändigen.

Diese Möglichkeiten hast du nach erfolglosen Gehaltsverhandlungen

Es gibt verschiedene Gründe, warum Arbeitgeber:innen die Bitte um eine Gehaltserhöhung ablehnen. Zum einen ist es möglich, dass das Unternehmen, für das du tätig bist, sich zum Zeitpunkt des Gespräches finanziell dazu nicht in der Lage sieht. Es kann auch passieren, dass deine Argumente die Personalverantwortlichen nicht überzeugt haben oder deine Leistungen für das Unternehmen in einem anderen Licht gesehen werden. In solchen Situationen ist es ratsam, nachzufragen. Warum genau wurde dein Antrag auf mehr Gehalt abgelehnt? Was kannst du in Zukunft verbessern? Wenn du konstruktive Kritik erhältst, setze diese um und lass dir regelmäßig Feedback geben.

Wenn du das Gefühl hast, kein faires Gehalt zu bekommen und in deinem Unternehmen keine Aufstiegs- und Weiterentwicklungschancen mehr zu haben, solltest du einen Wechsel des Unternehmens in Betracht ziehen. Unsere Jobs der Woche bieten dir immer dienstags spannende Stellenangebote.

Wir reden seit Jahrzehnten über New Work, aber noch viel zu selten über New Pay. Erfahre, warum sich die Art und Weise, wie Arbeit entlohnt wird, verändern muss, welche Schritte möglich sind und was dabei zu beachten ist.


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© Surface – Unsplash

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