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Human Resources
Wunsch nach kürzeren Arbeitszeiten zeigt sich schon seit Jahren

Wunsch nach kürzeren Arbeitszeiten zeigt sich schon seit Jahren

Selina Beck | 13.03.23

Die Beschäftigten wollen immer kürzere Arbeitszeiten – dafür würden sie auch Gehaltseinbußen in Kauf nehmen.

Schon seit Langem wird deutlich, dass sich immer mehr Angestellte kürzere Arbeitszeiten wünschen. Eine repräsentative HDI-Befragung zeigte, dass fast jede:r zweite Vollzeitbeschäftigte (48 Prozent) einen Teilzeitjob anstrebt.

Die Auswertung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) für die F.A.S. macht deutlich, dass dieser Wunsch auf Arbeitnehmer:innenseite schon länger besteht: Frauen würden bevorzugt nur noch 29,5 Stunden durchschnittlich in der Woche arbeiten (Stand 2018). Bei Männern lag der Wunsch bei 36 Arbeitsstunden im Jahr 2018 – auch wenn sie dafür Verluste beim Einkommen hinnehmen müssten. Im Jahr 2018 war damit der niedrigste Wert seit dem Jahr 2000 erreicht.

Abwärtstrend hält an

Bei den präferierten Arbeitszeiten der Frauen zeigt sich seit dem Jahr 2011, in dem der Wunsch noch bei 31 Arbeitsstunden lag, eine sinkende Tendenz. Ähnlich sieht es bei den Männern aus: 2007 wünschten sich die meisten Männer noch eine Arbeitszeit von 39 Stunden. 2018 war dann der Tiefpunkt bei 36 Arbeitsstunden erreicht.

Als in den frühen Nullerjahren die große Arbeitslosigkeit überwunden war, stieg der Wunsch nach mehr Freizeit bei den Beschäftigten. Die Unterschiede zwischen den präferierten Arbeitsstunden zwischen Frauen und Männern sind dabei im Laufe der Zeit gesunken.

Die Arbeitszeitwünsche im Laufe der Zeit, © F.A.S.

Die Daten stammen vom „Sozio-oekonomischen Panel (SOEP)“, für das jährlich 30.000 Menschen befragt werden. Auch wenn keine aktuellen Daten für die letzten Jahre vorliegen, zeigen andere Studien wie die von HDI, dass der Wunsch nach kürzeren Arbeitszeiten geblieben ist.

Vor allem Young Talents wünschen sich 4-Tage-Woche

Auch der Wunsch nach der 4-Tage-Woche ist bei vielen präsent: 76 Prozent der Befragten befürworteten dieses Konzept laut einer HDI-Studie. In der Industrie sind sogar 86 Prozent der Teilnehmer:innen dafür. 93 Prozent der OnlineMarketing.de-Leser:innen sprechen sich ebenfalls für die Einführung der 4-Tage-Woche aus.

Vor allem jüngere Generationen stellen die klassischen Arbeitsmodelle infrage. Dies wurde bereits während der Diskussion um die 42-Stunden-Woche deutlich. Viele aus der Gen Y und Gen Z wollen keine 40-Stunden-Woche mehr, da sie sich mehr Zeit für die Familie, die Pflege von Angehörigen und ehrenamtliches Engagement wünschen. So reicht mehr Gehalt nicht mehr zur Arbeitsmotivation aus, vor allem da auch die Rente an Sicherheit verloren hat.

Dass die 4-Tage-Woche auch für Unternehmen zahlreiche Vorteile bietet, zeigt ein Pilotprojekt aus Großbritannien. Hier blieben 92 Prozent der Studienunternehmen bei diesem Arbeitsmodell.

Wie viele Stunden würdest du gerne wöchentlich arbeiten? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen!


Nächster Beweis für Produktivität der 4-Tage-Woche: 92 Prozent der Studienunternehmen wollen dabei bleiben

Kommentare aus der Community

Alexandra am 14.03.2023 um 22:29 Uhr

Ich arbeite schon seit Jahren nur 30 Stunden die Woche. Mir ist es wichtiger mehr Lebensqualität zu haben und verzichte daher gern auf etwas Geld. Mich für eine 40 Stundenwoche kaputt zu machen in einem langweiligen 9 to 5 Job, kaum Zeit für das was einen wirklich erfüllt, nein danke. Die AG brauchen sich nicht zu wundern, weshalb sie immer weniger Personal finden. Arbeiten unter Zeitdruck mit meist weniger bis keiner Anerkennung und wenig Freizeit incl. der Ausbeitung (Inflation etc) wollen immer weniger.

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Frida Lammer am 13.03.2023 um 16:05 Uhr

Ich bin 27 Jahre alt, hab einen typisch, sinnfreien 9-to-5 Bürojob und habe kürzlich auf eine 4-Tage-Woche reduziert.

Die derzeitige Arbeitskultur in Deutschland ist ein Direktticket Richtung Burn-Out.
Die „Freizeit“ während einer 40-Std.-Woche reicht heutzutage einfach nicht mehr aus, um Alles unter einen Hut zu kriegen, mal abgesehen davon noch Energie für Hobbies aufzubringen, um irgendeine Art von Lebensfreude zu haben.

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Ulrike Schödl am 13.03.2023 um 12:13 Uhr

arbeite seit 33 Jahren im Schichtdienst. Kein gescheites Wochenende. Immer beschissene 40 Stunden und mehr. Hab keine Lust und Motivation mehr auf 40 Stunden. Das ist eine Quahl. 35 Stunden wären schön. Eher noch weniger.

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Kitty am 13.03.2023 um 15:49 Uhr

Habe in diesem Jahr nach 15 Jahren Vollzeit auf 34 Stunden gewechselt. Habe nun jeden zweiten Freitag frei. Da mir dies gut gefällt, möchte ich gerne im nächsten Jahr weitere 2 Stunden weniger arbeiten um jeden Freitag frei zu haben. Dass ich weniger Geld zur Verfügung habe, stört mich nicht. Mehr Zeit gibt mir mehr Lebensqualität als Geld.

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