916 Jahre bis zum Fußballer-Gehalt: So lange müsstest du arbeiten, um Yamal, Musiala oder Wirtz einzuholen

„Was möchtest du einmal werden, wenn du groß bist?“ – „Fußballer:in“. Diese Antwort war und ist bei vielen Kindern beliebt. Doch abgesehen von der Umsetzung, ist die Idee gar nicht so schlecht. So dürfen sich Fußballprofis Jahresgehälter einstreichen, von denen andere nur träumen können. Dort schreiben Teenager wie Lamine Yamal (18 Jahre, FC Barcelona) oder Jamal Musiala (22 Jahre, Bayern München) Verträge, die ihre Vereine jedes Jahr zig Millionen kosten – und das noch bevor die leistungsabhängigen Boni hinzugerechnet sind.

Doch wie groß ist die Kluft wirklich? Wie viele Jahre müssten Arbeitnehmer:innen in klassischen Berufen schuften, um einmal auf die Gehälter der Stars zu kommen? Und wie kurz dagegen müssten die Fußballer kicken, um das Einkommen einer Pflegekraft oder eine:r Ingenieur:in zu erspielen? Der Stepstone Gehaltsreport liefert Ergebnisse.

Wer arbeitet wie lange für das Gehalt eines Fußballprofis?

Nachrichten aus dem Bereich Fußball gibt es am laufenden Band: „Fußballprofi wechselt für 35 Millionen zu neuem Verein“. Dabei kommen nicht gerade kleine Geldsummen auf den Tisch. Doch wie viel verdienen die großen Stars wirklich?

• Lamine Yamal (FC Barcelona): rund 30 Millionen Euro jährlich fix, plus mögliche Bonuszahlungen von bis zu zehn Millionen.
• Jamal Musiala (FC Bayern): festgeschriebene 25 Millionen Euro pro Jahr.
• Florian Wirtz (FC Liverpool): nach seinem Wechsel in die Premier League rund zwölf Millionen Euro Fixgehalt, mit Prämien sogar bis zu fast 15 Millionen Euro.

Alle drei zählen zu den wertvollsten Offensivspielern Europas und verdienen in einem Jahr, was andere sprichwörtlich in Jahrhunderten nicht erreichen würden. Zum Vergleich:

• Eine Einzelhandelskauffrau (Median: 32.750 €) müsste rund 916 Jahre schuften, um auch nur ein Jahresgehalt von Yamal zu erreichen. Für Musiala wären es immer noch 763 Jahre, für Wirtz knapp 366 Jahre.
• Selbst in besser bezahlten Berufen bleibt die Differenz unüberbrückbar: Ein:e Software-Entwickler:in (57.750 €) bräuchte 519 Jahre für Yamal, 433 Jahre für Musiala und immerhin noch 208 Jahre für Wirtz.
• Ganz oben in der Vergleichstabelle stehen Ärzt:innen mit einem Mediangehalt von 91.250 €. Doch selbst sie müssten 329 Jahre arbeiten, um Yamal einzuholen – oder 274 Jahre, um Musiala zu erreichen.

Kurz gesagt: Selbst wer zu den „Besserverdienenden“ zählt, schafft es in einem ganzen Berufsleben nicht einmal annähernd in die Nähe der Fußball-Millionen.

Beruf	Mediangehalt	So viele Jahre müsstest du arbeiten bis zum Jahresgehalt von Lamine Yamal	So viele Jahre müsstest du arbeiten bis zum Jahresgehalt von Florian Wirtz	So viele Jahre müsstest du arbeiten bis zum Jahresgehalt von Jamal Musiala
Einzelhandelskaufmann/frau	32.750 €	916	366	763
Fachkraft für Lagerlogistik	34.250 €	876	350	730
Koch/Köchin	34.750 €	863	345	719
Bürokaufmann/frau	35.500 €	845	338	704
Personalsachbearbeiter/in	44.500 €	674	270	562
Pflegefachkraft	45.500 €	659	264	549
Industriemechaniker/in	46.000 €	652	261	543
Bankkaufmann/frau	52.000 €	577	231	481
Consultant	57.750 €	519	208	433
Software-Entwickler/in	57.750 €	519	208	433
Produktmanager/in	66.500 €	451	180	376
Ingenieur/in	69.750 €	430	172	358
Arzt/Ärztin	91.250 €	329	132	274

Und umgekehrt? Fußballprofis brauchen kaum Zeit für dein Jahresgehalt

Die Kehrseite des Vergleichs macht die Unterschiede noch deutlicher: Für das Einkommen einer Pflegefachkraft (45.500 €) braucht Yamal laut Analyse keine zwei Wochenenden – 13 Stunden Spielzeit reichen aus. Musiala hingegen verdient das gleiche Gehalt in 16 Stunden und Wirtz in 33 Stunden. Selbst das Gehalt von Ärzt:innen (91.250 €) ist für die Stars schnell verdient: Yamal spielt dafür gerade einmal 27 Stunden, Musiala 32 Stunden, Wirtz etwa 67 Stunden. Das bedeutet: Während Arbeitnehmer:innen Jahrzehnte arbeiten, um ein solides Auskommen zu haben, reichen Fußballprofis ein oder zwei Trainingstage, um die Summen einzuspielen.

Beruf	Jahresgehalt	So viele Stunden müsste Yamal dafür spielen	So viele Stunden müsste Wirtz dafür spielen	So viele Stunden müsste Musiala dafür spielen
Einzelhandelskaufmann/frau	32.750 €	10	24	11
Fachkraft für Lagerlogistik	34.250 €	10	25	12
Koch/Köchin	34.750 €	10	25	12
Bürokaufmann/frau	35.500 €	10	26	12
Personalsachbearbeiter/in	44.500 €	13	32	16
Pflegefachkraft	45.500 €	13	33	16
Industriemechaniker/in	46.000 €	13	34	16
Bankkaufmann/frau	52.000 €	15	38	18
Consultant	57.750 €	17	42	20
Software-Entwickler/in	57.750 €	17	42	20
Produktmanager/in	66.500 €	19	49	23
Ingenieur/in	69.750 €	20	51	24
Arzt/Ärztin	91.250 €	27	67	32

Besonders eindrücklich wird der Vergleich, wenn man Musialas Gehalt in Alltagsjobs herunterbricht: Mit seinen 25 Millionen Euro könnten beispielsweise 820 Kellner:innen, 725 Köch:innen oder 709 Greenkeeper ein Jahr lang bezahlt werden.

Warum verdienen Fußballprofis so viel mehr?

Die Erklärung liegt weniger in der Arbeitszeit, sondern in den Märkten, in denen sich die Stars bewegen. TV-Rechte, Sponsor:innenverträge, Merchandising und globale Vermarktung spülen Summen in die Vereinskassen, die kaum eine andere Branche erreicht. Dazu kommt: Ein Spieler wie Yamal zieht weltweit Millionen Fans vor die Bildschirme und ins Stadion – und steigert damit den Wert des Vereins enorm. Das soll nicht heißen, dass die Gehaltsunterschiede gerecht sind. Sie zeigen aber, dass es sich um ein völlig eigenes Wirtschaftssystem handelt, das sich kaum mit klassischen Berufen vergleichen lässt. Hinzukommt, dass es sich bei den drei genannten Fußballprofis um Ausnahmetalente handelt und viele Spieler:innen in unteren Ligen mit deutlich bescheideneren Summen anfangen.

Obwohl man Gehälter nicht direkt vergleichen sollte, macht das Rechenbeispiel die ungleiche Verteilung von Einkommen sichtbar. Während Arbeitnehmer:innen über Jahrzehnte hinweg für finanzielle Sicherheit arbeiten, reicht Fußballprofis manchmal ein einziges Spiel, um das Jahresgehalt eines ganzen Berufsfeldes einzuspielen. Der Traum, selbst einmal in einem Top-Stadion zu stehen, bleibt also nicht nur sportlich, sondern auch finanziell für die allermeisten unerreichbar.

---

52 Prozent der Millennials haben mindestens 2 Jobs:

Warum Polyworking im Trend liegt

---

Dieser Beitrag erschien erstmals am 26. September 2025.