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Open to Work mit Update: Wie nützlich ist die LinkedIn-Funktion wirklich?

Open to Work mit Update: Wie nützlich ist die LinkedIn-Funktion wirklich?

Marié Detlefsen | 09.10.24

Mit der Open to Work-Funktion auf LinkedIn können Jobsuchende ab sofort ihre Suche gezielt optimieren und sich mit Kontext für Recruiter präsentieren – doch birgt diese Offenheit auch Risiken? Erfahre, welches Update das Feature jetzt erweitert.

Mit der stetig wachsenden Digitalisierung ist der Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt härter denn je. Plattformen bieten jedoch immer mehr Funktionen, um Jobsuchende gezielt zu unterstützen. Eine davon ist das Open to Work Feature von LinkedIn. Dieses erhält eine nützliche Ergänzung für Jobsuchende. Erfahre, wie das Ganze funktioniert und was Expert:innen von dem Feature Funktion denken.

Durch Open to Work auf sich aufmerksam machen

Die LinkedIn-Funktion Open to Work bietet Arbeitnehmer:innen die Möglichkeit, potenzielle Arbeitgeber:innen oder Recruiter darauf hinzuweisen, dass sie offen für neue berufliche Herausforderungen sind. Wer nach einer neuen Stelle sucht, kann durch die Aktivierung dieser Funktion signalisieren, dass man auf der Suche ist. Dabei können spezifische Jobpräferenzen sowie bevorzugte Standorte angegeben werden, um gezielt in den Suchergebnissen von Recruitern aufzutauchen. Neuerdings können erste User auch einen About me-Bereich und Details dazu teilen, wonach sie genau suchen.

Beitrag von @oncescuradu
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Was besonders vorteilhaft ist: Die Nutzer:innen haben die Kontrolle darüber, wer ihre Suche sehen kann. Es gibt zwei Optionen:

  1. Alle LinkedIn-Mitglieder: Hierbei sehen sowohl Recruiter als auch Kolleg:innen aus dem aktuellen Unternehmen den Hinweis, und das Profilbild wird zusätzlich mit einem grünen Rahmen und dem #OpenToWork-Tag versehen.
  2. Nur Recruiter: Diese Einstellung ermöglicht es ausschließlich Nutzer:innen der Plattform LinkedIn Recruiter, die Karrieresuche zu erkennen. LinkedIn unternimmt Schritte, um die Sichtbarkeit für Mitarbeiter:innen des eigenen Unternehmens zu verhindern (doch ein hundertprozentiger Schutz der Privatsphäre kann nicht garantiert werden).

So richtest du das neue Feature ein

Laut LinkedIn wird auf der Plattform durchschnittlich jede Sekunde 117 Mal eine Kontaktaufnahme im Rahmen eines Jobgesuchs initiiert. Um dabei nicht unterzugehen, empfiehlt LinkedIn, das Profil regelmäßig zu aktualisieren, relevante Arbeitserfahrungen klar darzustellen und Featured Links hinzuzufügen, um Projekte und Arbeitsproben vorzuzeigen. Darüber hinaus können Nutzer:innen das Open to Work-Abzeichen direkt über dem Profilbild aktivieren, indem sie auf „Rahmen“ klicken und das Symbol auswählen. Eine weitere Möglichkeit bietet das „Hire“-Symbol, das signalisiert, dass die Person Jobs zu vergeben hat.

Expert:innen stehen Open to Work-Funktion kritisch gegenüber

Trotz der offensichtlichen Vorteile der Funktion, gibt es auch kritische Stimmen aus der HR-Branche. Nolan Church, ehemaliger Google Recruiter und heutiger CEO der Talentplattform Continuum, sieht das Open to Work-Abzeichen als problematisch an. Gegenüber CNBC argumentiert er, dass das Symbol auf Recruiter wie ein Zeichen von Verzweiflung wirken könnte:

It actually feels to a hiring manager like desperation. The best people are not looking for jobs. You have to go and pull them out.

Dadurch, dass es so wirke, als wären die Personen bereit, jede Art von Job anzunehmen, könnte dies dazu führen, dass Kandidat:innen als weniger exklusiv und damit weniger begehrenswert eingestuft werden. Church vergleicht den Bewerbungsprozess mit dem Dating: Man müsse Recruitern das Gefühl geben, dass man andere Optionen hat und dass sie sich um einen bemühen müssen. Das Open to Work-Symbol könnte hingegen das Gegenteil signalisieren – nämlich, dass die Person dringend auf der Suche nach einem Job ist und möglicherweise keine weiteren Möglichkeiten hat.

Für viele Recruiter sei dies ein Zeichen, dass die besten Talente nicht aktiv nach Jobs suchen, sondern von Unternehmen gezielt angesprochen werden. Diese sogenannten „passiven Kandidat:innen“ haben laut Church oft bereits gute Positionen und sind lediglich offen für Gespräche, anstatt aktiv nach einer neuen Stelle zu suchen.

Der richtige Einsatz von Open to Work

Das Open to Work Feature auf LinkedIn bietet zweifellos eine gute Möglichkeit, die eigene Jobsuche effizienter zu gestalten und für Recruiter sichtbarer zu werden. Doch wie bei jedem Werkzeug kommt es auf den richtigen Einsatz an. Wer das Feature verwendet, sollte sich darüber bewusst sein, welches Signal damit ausgesendet werden könnte. Ein gut gepflegtes Profil, klare Karriereziele und die gezielte Auswahl an Informationen, die man teilt, sind entscheidend, um sich von der Konkurrenz abzuheben – ohne dabei den Eindruck von Verzweiflung zu erwecken. Diese Zuschreibung mag ohnehin individuell sein, wie so oft in Bewerbungsprozessen.


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© Ben Sweet – Unsplash

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