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Human Resources
KI immer präsenter auf Arbeitsmarkt: Beschäftigte wollen Tools mehr nutzen
© Peshkova von Getty Images Pro via Canva

KI immer präsenter auf Arbeitsmarkt: Beschäftigte wollen Tools mehr nutzen

Marié Detlefsen | 09.10.23

Texte formulieren, Bilder generieren oder Bewerbungen schreiben – für eine KI kein Problem! Die neue Technologie ist mittlerweile so stark nachgefragt, dass Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen sich mehr Erfahrungen damit wünschen.

Dass Künstliche Intelligenz den Arbeitsalltag stark verändert und noch verändern wird, ist keine Frage. Wie sehr das Thema aber an Relevanz gewonnen hat, zeigt eine neue Studie von LinkedIn: Die Anzahl von Stellenausschreibungen, in denen die Begriffe KI oder generative KI erwähnt werden, hat sich sowohl global als auch in Deutschland innerhalb der vergangenen zwei Jahre mehr als verdoppelt und etwa 86 Prozent der Berufstätigen in Deutschland freuen sich über den Einsatz von KI-Tools im Arbeitsalltag. Wir zeigen dir, wie KI die derzeitige Arbeitswelt beeinflusst und welche Prognosen es im Rahmen dessen für die Zukunft gibt.

Mehr Unternehmen wünschen Erfahrungen mit KI-Tools

Der Global Talent Trends Report von LinkedIn analysiert die Stellenbeschreibungen für alle bezahlten Unternehmensjobs in den vergangenen 24 Monaten, in denen Begriffe wie Künstliche Intelligenz erwähnt wurden. Für die Studie wurden außerdem 29.937 Erwerbstätige – darunter 1.319 HR-Fachkräfte – ab einem Alter von 16 Jahren in verschiedenen Ländern befragt. Dabei stellte sich heraus, dass sich Stellenausschreibungen, in denen die Begriffe KI oder generative erwähnt werden, in den vergangenen zwei Jahren mehr als verdoppelt haben. Global gesehen gab es in diesem Zeitraum 2,2 Mal so viele entsprechende Ausschreibungen und deutschlandweit 2,6 Mal so viele.

Das ist nicht sonderlich verwunderlich, da auch immer mehr Arbeitgeber:innen sich erfahrene Mitarbeiter:innen wünschen, welche den Umgang mit Tools wie ChatGPT beherrschen. Insbesondere wenn es um die Bewertung der Fähigkeiten von Bewerber:innen geht, beginnen immer mehr Unternehmen damit, über die Beherrschung von Tabellenkalkulationen hinaus auf generative KI zu blicken. Somit suchen laut einer Resume Builder-Umfrage mittlerweile neun von zehn Unternehmen Mitarbeiter:innen mit „ChatGPT-Erfahrung“.

Arbeitnehmer:innen wollen mehr über Innovationen durch Coachings erfahren

Aber auch Beschäftigte blicken dem Einsatz von KI positiv entgegen: Fast neun von zehn Berufstätige in Deutschland (86 Prozent) und global (89 Prozent) freuen sich auf den Einsatz von KI-Tools bei der Arbeit. Dennoch gibt die Hälfte Befragten an (global: 57 Prozent; Deutschland: 51 Prozent), noch recht wenig über die neuen Innovationen zu wissen und daher mehr darüber erfahren zu wollen. Denn während Arbeitnehmer:innen größtenteils aufgeschlossen gegenüber der Integration von Künstlicher Intelligenz sind, zeigt sich bei Arbeitgeber:innen eine gewisse Zurückhaltung hinsichtlich der Bereitstellung entsprechender Tools und Schulungsmaßnahmen. Knapp jede:r zweite Angestellte (46 Prozent) empfindet, dass die Führungskräfte ihre Beschäftigten nicht ausreichend dazu ermutigen, Fähigkeiten im Bereich KI zu entwickeln. In etwa 55 Prozent der Unternehmen existieren bisher weder Schulungsprogramme noch Richtlinien für die Implementierung von solchen Tools.

Dies stellt für Arbeitnehmer:innen eine Herausforderung dar, da über die Hälfte von ihnen (51 Prozent) zwar Interesse daran hat, KI in ihrem Arbeitsalltag einzusetzen, jedoch nach eigenen Angaben nicht über das nötige Wissen verfügt, um diese umzusetzen. Die Konsequenz davon ist, dass 44 Prozent der Befragten befürchten, dass sie im Bereich KI besser informiert sein sollten, als es derzeit der Fall ist. Ganze 34 Prozent empfinden sogar, dass ihnen andere Kolleg:innen in diesem Bereich einen Schritt voraus sind.


KI im Berufsleben

– Arbeitnehmer:innen sehen Vorteile, Arbeitgeber:innen sind zurückhaltend


Trotzdem zeigen immer mehr Unternehmen Bemühungen, um ihre Angestellten auf bevorstehende Veränderungen vorzubereiten. Dabei setzen sie vor allem auf gut aufgestellte Personal- und Recruiting Teams. Etwa 61 Prozent der befragten HR-Fachkräfte gaben an, KI-Schulungen als Hilfestellung für ihre Mitarbeiter:innen einzuführen, denn auch sie sind zum Großteil (80 Prozent) davon überzeugt, dass KI ihnen innerhalb der nächsten fünf Jahre als nützliches Werkzeug dienen wird. Die neue Technologie soll aus ihren Augen dabei helfen, Routineaufgaben zu erledigen, damit Angestellte mehr Zeit haben, um zum Beispiel die Beziehung zu ihren Kolleg:innen zu stärken (39 Prozent). Barbara Wittmann, Country Managerin LinkedIn DACH, sagt hierzu:

Wir stehen noch ganz am Anfang der Veränderungen, die KI in den kommenden Jahren in nahezu allen Branchen und Berufen auslösen wird. Die Technologie wird uns vor allem viele kleine, monotone und lästige Alltagsaufgaben abnehmen, sodass wir uns stärker auf strategische, kreative und auf den Menschen ausgerichtete Aspekte unserer Arbeit konzentrieren können. Aber auch für HR-Expert:innen selbst wird KI ein wichtiges Werkzeug sein. Sie gewinnen Zeit, die sie beispielsweise in die Kontaktaufnahme und den Aufbau von Beziehungen zu Kandidat:innen oder die Verbesserung der Unternehmenskultur investieren können.

LinkedIn testet zwei neue generative Funktionen

Unternehmen haben nächstes Jahr in diesem Rahmen auch die Möglichkeit, generative KI-Tools der Plattform LinkedIn zu nutzen, um schneller passende Bewerber:innen zu finden und Beschäftigten Schulungsangebote über die neuen Innovationen zu bieten. Eingeführt werden sollen dabei zwei Funktionen:

  • Recruiter 2024: Die neue KI-gestützte Recruiting-Anwendung ermöglicht es Personalverantwortlichen, Suchanfragen in einfacher Sprache (zum Beispiel „Ich möchte einen Senior Growth Manager einstellen“) zu verwenden. In Verbindung mit den Informationen von weltweit über 950 Millionen Mitgliedern, über 63 Millionen Unternehmen und 40.000 Fähigkeiten auf der Plattform können die KI-Modelle von LinkedIn das Kandidat:innenprofil ableiten und hochwertige Empfehlungen für mögliche Kandidat:innen aus einem größeren Talent-Pool bereitstellen.
  • KI-gestütztes Coaching auf LinkedIn Learning: LinkedIn testet Echtzeit-Coachings für zwei der am meisten nachgefragten Fähigkeiten – Leadership und Management. Anstelle von pauschalen Antworten stellt das Programm zunächst weiterführende Fragen, um die Situation und Hintergründe besser zu verstehen. Anschließend erhalten die Lernenden spezifische Ratschläge, Beispiele und konkretes Feedback auf ihre Fragen (zum Beispiel „Wie kann ich Aufgaben effektiv delegieren?“).

Die beiden Pilotprojekte werden derzeit getestet und sollen dann im laufe des Jahres für alle Nutzer:innen verfügbar gemacht werden.


Mehr KI auf LinkedIn:

Technische Fähigkeiten in User-Profilen öfter angegeben

Künstlerisches Bild mit verschiedenen Blautönen.
© DeepMind – Unsplash

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