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Human Resources
KI-Ersatz im Streikfall? Perplexity CEO mit keckem Angebot für New York Times

KI-Ersatz im Streikfall? Perplexity CEO mit keckem Angebot für New York Times

Niklas Lewanczik | 05.11.24

Während die New York Times Tech Guild streikt, bietet Perplexity KI-Dienste als Alternative und Support an. Basierend auf der Vorgeschichte zwischen den Unternehmen wirkt der Vorstoß besonders kühn.

Die New York Times Tech Guild setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen ein und streikt seit Beginn dieser Woche. Das hat Perplexity hellhörig werden lassen.

Die über 600 Mitglieder der Gewerkschaft, die unter anderem für bekannte Spiele wie Wordle und The Crossword, aber auch Audioformate, Rezepte und dergleichen mehr verantwortlich sind, möchten mehr als ein Prozent Gehaltserhöhung und Ungleichbehandlungen bei der Bezahlung verschiedener Gruppen überwinden. Während der Arbeitskampf die New York Times vor ein Produktivitätsproblem stellt, kommt von unerwarteter Seite eine Art Hilfsangebot.

Ausgerechnet Perplexity bietet der New York Times Unterstützung durch KI-Dienste: Blick in die Zukunft der Streiküberwindung?

Für TechCrunch berichtet Devin Coldeway, dass Perplexitys CEO Aravind Srinivas der New York Times ein spezielles Angebot gemacht hat. Srinivas reagierte auf X auf den Streik der NYT Tech Guild und bietet die KI-Systeme des Unternehmens hinter der populären AI Answering Machine an, um dem Publisher gerade zur Zeit der US-Wahlen eine umfassend reibungslose Berichterstattung zu ermöglichen.

Auf diese Erwähnung reagierte wiederum der Tech-Experte Chris Messina auf Threads mit einer Anspielung darauf, dass KI-Tools also erst den Job übernehmen, wenn die Arbeitnehmer:innen streiken.

Beitrag von @chris
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Derlei Befürchtungen zu zerstreuen bemühte sich Srinivas, der auf X betonte, dass sein Angebot keinen Arbeitsersatz vorsehe, sondern Support für den Publisher und dessen Prozesse bieten könne. Journalist:innen und Entwickler:innen sollen nicht ersetzt werden.

Dass Perplexitys CEO dieses Angebot macht, dürfte überraschen. Immerhin hat die New York Times dem Unternehmen jüngst eine Unterlassungsnotiz zugestellt. Man solle Inhalte des Publishers, der das Crawling durch Perplexity nicht erlaubt, keineswegs nutzen und etwaige Copyright-Verstöße vermeiden. Die New York Times hat bereits wegen Copyright-Verstößen gegen OpenAI geklagt. Möglicherweise möchte Aravind Srinivas die Wogen glätten und eine bessere Beziehung zu einem so wichtigen Medium aufbauen. Ein zeitweiliger KI-Support, auf den die NYT aufgrund der Vorgeschichte womöglich nicht zurückgreift, dürfte die Probleme im Umgang mit geschützten Inhalten kaum lindern.

Perplexity zwischen wachsender Relevanz und scharfer Kritik

Perplexity wurde schon von mehreren Publishern scharf kritisiert. Sogar Plagiarismus wurde dem Unternehmen vorgeworfen, weil geschützte Inhalte ohne konkrete Zustimmung für die KI-basierte Websuche als Quellen integriert wurden. Dass auch OpenAI Copyright-Verstöße in Kauf genommen haben könnte, wirft ein ehemaliger Researcher dem Unternehmen vor – in einem Interview mit der New York Times.

Derweil erfreut sich die AI Answering Machine Perplexity wachsender Beliebtheit und liefert immer neue Features sowie Pläne für die Kuration des Discover-Bereichs durch Creator. Zu den neuen Funktionen zählen der Reasoning Mode, Spaces als personalisierbare Search Hubs und die Internal Knowledge Search.


Erfahre, was die AI Answering Machine Perplexity schon alles in petto hat und für die Zukunft plant. Wir haben Insights vom Chief Business Officer des Unternehmens eingeholt.

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Die Vision der Google-Konkurrenz Perplexity

Bild von Bergen, Person davor, Weitsicht. Schriftzug: Search like never before
© Perplexity via Canva

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