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Gestalter:in für immersive Medien: So sieht ein neuer Job der Medienbranche aus

Gestalter:in für immersive Medien: So sieht ein neuer Job der Medienbranche aus

Marié Detlefsen | 23.08.23

Die digitale Revolution schreitet weiter voran, und mit ihr eröffnen sich neue Chancen für Ausbildungs- und Karrierewege. Erfahre, was es mit dem neuen Ausbildungsberuf Gestalter:in für immersive Medien auf sich hat und warum dieser in Zukunft an Relevanz gewinnen wird.

Die Medienlandschaft erlebt stetige Veränderungen, getrieben von technologischen Fortschritten und sich wandelnden Bedürfnissen der Konsument:innen. In diesem Zusammenhang gewinnen immersive Medien, die die Grenzen zwischen der physischen und der virtuellen Welt verschwimmen lassen, zunehmend an Bedeutung. Dennoch gibt es in diesem Bereich noch kaum konkrete Ausbildungsberufe und die meisten Fachkräfte sind als Quereinsteiger:innen mit diesem Gebiet in Berührung gekommen. Das wird sich allerdings ändern, denn seit dem 1. August kann man sich offiziell als Gestalter:in für immersive Medien ausbilden lassen.


Fehlerhaft und wenig genutzt:

Status quo der Metaverse Flagship App Horizon Worlds

© Pom669 - Canva, Meta-Logo, dreieckiger Gang mit Lichtelementen, Zwei Gesichtsausschnitte, rechts und links am Bildrand
© Pom669 – Canva


Was ist ein:e Gestalter:in für immersive Medien?

Immersive Medien beziehen sich auf Technologien und Anwendungen, die Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Mixed Reality (MR) umfassen. In der XR-Branche (Extended Reality) entwickeln Unternehmen Anwendungen und Systeme, die Nutzer:innen in virtuelle Welten eintauchen lassen oder physisch-reale und digitale Elemente miteinander kombinieren lassen. Während bei VR die Nutzer:innen mithilfe einer VR-Brille in eine komplett virtuelle Umgebung eintauchen, verbindet MR die physische und die virtuelle Welt, um interaktive Erfahrungen zu schaffen. AR hingegen erweitert die physische Welt durch digitale Elemente, die über mobile Endgeräte sichtbar gemacht werden.

Die XR-Branche wächst dynamisch und für das Jahr 2022 wurden allein in Deutschland etwa 1.613 Unternehmen identifiziert, die in diesem Bereich tätig sind. Diese Entwicklung spiegelt den steigenden Bedarf an Fachkräften wider, die in der Lage sind, immersive Medien zu gestalten, zu entwickeln und umzusetzen. Aus diesem Grund wurde nun der Ausbildungsberuf für immersive Medien ins Leben gerufen.

Die Ausbildung ist seit August 2023 nach dem Berufsbildungsgesetz staatlich anerkannt und ist die erste ihrer Art im Bereich AR, VR und MR. Sie dauert 36 Monate und ist als Monoberuf konzipiert, was bedeutet, dass keine spezifischen Fachrichtungen oder Schwerpunkte existieren. Die Auszubildenden erlernen in diesen drei Jahren eine breite Palette von Fähigkeiten und Techniken. Dazu gehören 3D-Modeling, 3D-Animation, Shading, Texturing und 3D-Audio. Auf der Website des neuen Ausbildungsberufes werden folgende Aufgaben genannt:

Diese beruflichen Aufgaben umfasst die Ausbildung, Liste mit Stichpunkten
Diese beruflichen Aufgaben umfasst die Ausbildung, © gestaltung-immersiv.de

Gestalter:innen für immersive Medien arbeiten später insbesondere in Medienunternehmen mit digitalen Schwerpunkten, Film- und TV-Produktionsbetrieben, Rundfunkanstalten, Marketing- und Kommunikationsagenturen sowie in den Innovations- und Marketing-Abteilungen von Unternehmen und IT- sowie Entwicklungsabteilungen in Produktionsbetrieben.

Neue Ausbildung als Mittel gegen den Fachkräftemangel

Die Einführung der neuen Bildungsmöglichkeit hat bereits viel positive Resonanz hervorgerufen, da es oft zu wenig Personal in diesem Bereich gibt und vor allem Recruiter nun auf mehr Nachwuchs hoffen. Thomas Bedenk, Vice President Extended Reality bei Endava, sagte gegenüber OnlineMarketing.de dazu:

Die Entscheidung, einen Ausbildungsberuf für Extended Reality einzuführen, ist ein wichtiger Schritt mit Blick auf die Digitalisierung in Deutschland, den viele Experten, einschließlich mir selbst, ausdrücklich begrüßen. Die Ausbildung stellt damit eine zusätzliche Alternative zu Studiengängen und privaten Ausbildungen dar und ergänzt die Angebote von Verbänden. Diese Technologien werden in Zukunft eine immer größere Rolle spielen – branchenunabhängig – weshalb wir dringend mehr Know-how benötigen.

Viele technische Berufe sind zukunftssicher

In einer sich rasch wandelnden Medienlandschaft spielen immersive Medien eine zentrale Rolle, aber auch generell wird deutlich, dass Jobs in der Digitalisierungs- und Technologiebranche immer mehr an Relevanz gewinnen. Somit werden Berufe wie Data Scientist, Cybersicherheitsexpert:in oder Stellen in den Bereichen Machine Learning und Robotics vor allem in Zukunft einen noch größeren Zulauf erhalten. Im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung sind Jobs im IT-Bereich somit sehr zukunftssicher. Berufe wie Informatiker:in oder Entwickler:in werden auch in den nächsten Jahren weiterhin gefragt sein, da es zu jeder Zeit Personal bedarf, das diese neuen Technologien überhaupt erst gezielt einsetzen kann.

Allerdings müssen Unternehmen und HR Teams diese Chancen auch nutzen und Strukturen dafür erschaffen, um selber von solchen Ausbildungsberufen zu profitieren. Thomas Bedenk erklärt hierzu:

Es fehlt aktuell an qualifiziertem Personal. Deshalb ist dieser neue Ausbildungsberuf so wichtig: Dadurch können wir sicherstellen, dass in wenigen Jahren Fachkräfte in den Markt eintreten, die über das nötige Know-how verfügen, um XR-Anwendungen zu entwickeln und zu gestalten. Die Unternehmen müssen dann aber auch bereit sein, auf diese zukunftsträchtigen Technologien zu setzen und Ausbildungsplätze anzubieten.


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Abbild einer virtuellen Person, welche eine VR Brille trägt
© Julien Tromeur – Unsplash

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