Human Resources
Wer sucht wie? LinkedIn macht bezahlte Jobanzeigen erstmals öffentlich einsehbar

Wer sucht wie? LinkedIn macht bezahlte Jobanzeigen erstmals öffentlich einsehbar

Marié Detlefsen | 29.05.25

LinkedIn sorgt mit einer neuen Jobbibliothek für mehr Transparenz im digitalen Recruiting. Die öffentlich zugängliche Datenbank zeigt, wie Unternehmen bezahlte Stellenanzeigen auf der Plattform gezielt einsetzen – inklusive Einblicken in Reichweite und Zielgruppen.

Mit der Einführung der neuen Jobbibliothek geht LinkedIn einen weiteren Schritt in Richtung mehr Offenheit und Nachvollziehbarkeit auf dem digitalen Arbeitsmarkt. Die Plattform, die sich in den vergangenen Jahren zur zentralen Anlaufstelle für berufliche Netzwerke und Karrierechancen entwickelt hat, erweitert damit ihre bereits bestehende Ad Library um eine speziell auf Stellenanzeigen zugeschnittene Komponente.

Was bisher vor allem Recruitern oder Unternehmen mit Zugang zu kostenpflichtigen Tools vorbehalten war, steht nun allen Nutzer:innen von LinkedIn zur Verfügung: eine öffentlich zugängliche Datenbank, in der bezahlte Jobanzeigen systematisch erfasst und auffindbar sind. Die neue Jobbibliothek erlaubt es, gezielt nach ausgeschriebenen Positionen zu suchen – sortierbar nach Unternehmen, Schlüsselwörtern, Ländern und Zeiträumen.

So sieht die neue Jobbibliothek von LinkedIn aus (mit einem Klick aufs Bild gelangst du zur größeren Ansicht), © LinkedIn
So sieht die neue Jobbibliothek von LinkedIn aus (mit einem Klick aufs Bild gelangst du zur größeren Ansicht), © LinkedIn

Welche Infos verrät die Jobbibliothek?

Was heißt dies nun genau für Nutzer:innen? Alle bezahlten Stellenanzeigen, die seit April 2025 auf LinkedIn geschaltet wurden, sind in der neuen Bibliothek einsehbar. Auch nach Ablauf der jeweiligen Ausschreibungsfrist bleiben sie dort noch für ein Jahr verfügbar. Damit soll eine größere Nachvollziehbarkeit ermöglicht werden – etwa um Trends auf dem Arbeitsmarkt besser analysieren oder eigene Recruiting-Strategien gezielter ausrichten zu können.

Die neue Funktion gibt nicht nur die reinen Anzeigentexte wieder, sondern stellt auch zusätzliche Informationen zur Verfügung: Dazu zählen unter anderem der Name des Unternehmens, welches die Anzeige geschaltet hat, sowie – falls abweichend – die Namen der zahlenden Inserent:innen. Auch ob es sich um eine eingeschränkte Anzeige handelt (zum Beispiel nur für bestimmte Personengruppen sichtbar), wird dokumentiert.

Alle bezahlten Stellenanzeigen, die seit April 2025 auf LinkedIn geschaltet wurden, sind in der neuen Bibliothek einsehbar (mit einem Klick aufs Bild gelangst du zur größeren Ansicht), © LinkedIn
Alle bezahlten Stellenanzeigen, die seit April 2025 auf LinkedIn geschaltet wurden, sind in der neuen Bibliothek einsehbar (mit einem Klick aufs Bild gelangst du zur größeren Ansicht), © LinkedIn

Ein besonderer Fokus liegt auf den Anzeigen, die im europäischen Raum geschaltet wurden. Für diese zeigt die Jobbibliothek zusätzliche Details wie die gewählten Zielregionen, die bei der Veröffentlichung berücksichtigt wurden, sowie die Kompetenzen, auf die gesetzt wurde. Auch Angaben zur Reichweite, insbesondere zur Zahl und geografischen Verteilung der Impressionen, sind hier abrufbar. Allerdings läuft der Algorithmus bisher nicht einwandfrei. Bei unserem Test ergab sich bei dem Suchwort „Theater“ nur Stellenausschreibungen für Neurolog:innen und Physiotherapeut:innen. An dieser Stelle wurde deutlich, dass das Keyword Matching noch nicht ganz ausgereift ist. Dennoch sollte die Suchfunktion in den kommenden Wochen besser an die verschiedenen Anforderungen angepasst werden. Denn je länger die Jobbibliothek online ist, desto größer wird der Pool an (archivierten) Stellenanzeigen.

Die Jobbibliothek als neues Analysewerkzeug

Die Einführung der Jobbibliothek ist laut LinkedIn Teil des Bestrebens, das Vertrauen in digitale Werbeformate zu stärken und die Plattform transparenter zu gestalten. Bereits 2023 hatte LinkedIn mit der Ad Library begonnen, bezahlte Inhalte besser nachvollziehbar zu machen. Die nun erfolgte Erweiterung auf Stellenanzeigen ist eine logische Fortsetzung dieser Entwicklung.

Doch die neue Funktion ist nicht nur ein Transparenzinstrument, sie kann auch ein mächtiges Werkzeug für alle sein, die sich für Arbeitsmarkttrends interessieren. Wer wissen möchte, welche Fähigkeiten aktuell besonders gefragt sind oder wie sich bestimmte Branchen beim Recruiting positionieren, findet in der Jobbibliothek eine wertvolle Informationsquelle. Für Bewerber:innen bietet die Jobbibliothek außerdem neue Einblicke in die Mechanismen hinter bezahlten Anzeigen. Für Unternehmen ist sie eine Möglichkeit, sich über die Strategien der Konkurrenz zu informieren. Und für Journalist:innen, Forschende und Arbeitsmarktexpert:innen eröffnet sich ein neues Fenster in die Welt moderner Personalgewinnung.

Wenn du allerdings auf der Suche nach einem neuen Job bist, kannst du mit Hilfe der neuen LinkedIn KI-Suche die passende Stelle für dich finden. Mehr dazu erfährst du im folgenden Artikel:


Ich habe Deutsch studiert und mag Marketing –

LinkedIns KI-Suche findet Jobs anhand von Beschreibungen

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© LinkedIn via Canva

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