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Human Resources
Bewerbungstrends 2022: Darauf sollten sich Unternehmen und Jobsuchende in diesem Jahr einstellen

Bewerbungstrends 2022: Darauf sollten sich Unternehmen und Jobsuchende in diesem Jahr einstellen

Michelle Winner | 21.04.22

Digitalisierung, Social Media Recruiting und Werteorientiertheit – das sind einige der Kernaspekte, die HR-Abteilungen und Bewerber:innen sich merken sollten, damit Bewerbungsprozesse zum Erfolg führen.

Ein neues Jahr bedeutet für viele Menschen auch ein neues Berufsglück, zum Beispiel auch nach Abschluss des ersten Quartals. Und auch die Unternehmen sind fleißig auf der Suche nach Talenten, die zu ihrem Erfolg beitragen. Doch welche Veränderungen lassen sich derzeit auf dem Arbeitsmarkt beobachten? Die durch die Coronapandemie vorangetriebene Digitalisierung macht auch vor Bewerbungsprozessen nicht halt, während gleichzeitig Werte und Bedürfnisse der Arbeitssuchenden immer weiter in den Fokus rücken. Wir haben die wichtigsten Bewerbungstrends 2022 für Unternehmen und Jobsuchende für dich zusammengefasst.

Trend 1: Social Media Recruiting

Social Media ist inzwischen ein etablierter Marketing-Kanal und viele Unternehmen vertreiben darüber nicht nur ihre Produkte, sondern betreiben dort auch Employer Branding. TikTok, Instagram und Co. bieten Arbeitgeber:innen viele Möglichkeiten, sich zu präsentieren. Beispielsweise eignen sich Reels und Stories hervorragend, um einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren. Gleichzeitig können über Social Media auch die Werte des eigenen Unternehmens den Bewerber:innen näher gebracht werden. Und am wichtigsten: Insbesondere jüngere Talente werden dort angesprochen, wo sie sich am meisten aufhalten. Social Media Recruiting öffnet einen großen Pool an Bewerber:innen und kann auch Personen ansprechen und überzeugen, die derzeit gar nicht auf Jobsuche sind.

Besonders vorteilhaft ist es für Unternehmen außerdem, wenn sie eine Bewerbung direkt über die Social-Media-Kanäle zulassen, da Bewerbungsprozesse für die Kandidat:innen so vereinfacht werden. Sowohl Arbeitgeber:innen als auch Jobsuchende sollten sich in diesem Jahr also vermehrt auf Rekrutierung via Social Media einstellen. Wenn du wissen möchtest, welche Recruiting-Strategien in den sozialen Medien besonders fruchten, solltest du einen Blick in unser Digital Recruiting 101 werfen, in welchem wir wertvolle Tipps für die verschiedenen Plattformen zusammengefasst haben.

Trend 2: Mobile Recruiting

Die Zeiten, in denen Bewerbungsunterlagen postalisch versendet wurden, sind längst vorbei. Ein Großteil der Unternehmen setzt inzwischen auch Online-Bewerbungen, entweder via Mail oder vorgefertigtem Formular zum Ausfüllen. Auch direkte Bewerbungen über Karriereplattformen werden häufig genutzt. Doch auch bei diesem bereits digitalisierten Prozess gibt es einen frischen Trend: Bewerber:innen wollen ihre Dokumente und Co. nicht immer vom PC aus verschicken. Das Smartphone hat an Bedeutung gewonnen und viele nutzen ihre mobilen Endgeräte nicht nur für Social Media, sondern auch zur Jobsuche. Da ist es nur logisch, dass es den Kandidat:innen möglich gemacht wird, sich auch mobil zu bewerben.

Ein Problem, an dem einige Unternehmen arbeiten müssen, ist, dass ihre Bewerbungsformulare auf mobilen Geräten nicht richtig funktionieren. Das sorgt schnell bei Frust bei den Talenten. Arbeitgeber:innen sollten hier aufrüsten und verbessern, so dass eine „Bewerbung-on-the-go“ ermöglicht wird. Jobsuchende sollten aufgrund dieses Trends ihre wichtigsten Bewerbungsunterlagen, ganz besonders den Lebenslauf, auch auf dem Smartphone parat haben.

Trend 3: KI in Bewerbungsprozessen

Viele Unternehmen werden geradezu von Bewerbungen überschwemmt. Um mit dieser Datenflut fertig zu werden, setzen einige Unternehmen bereits auf Vorsortierung via künstlicher Intelligenz. Hier wird besonders auf bestimmte Key Words geachtet. Bewerber:innen sollten also unbedingt versuchen, bestimmte Skills und Formulierungen, die in der Stellenausschreibung genutzt werden, auch in ihren Bewerbungsdokumenten zu nutzen – vorausgesetzt, sie verfügen auch wirklich über diese Skills. KI im Recruiting kann Zeit und damit Geld sparen und Personaler:innen helfen, sich wirklich intensiv mit geeigneten Talenten zu befassen.

Viele fürchten jedoch, dass die KI Fehlentscheidungen trifft und geeignete Talente aussortiert. Hier ist wichtig zu wissen, dass eine KI nur so gut ist, wie die Personen, die sie programmieren. Hat ein Unternehmen beispielsweise utopische Anforderungen, ist es kein Wunder, dass viele Kandidat:innen aussortiert werden. Wieso wir keine Angst vor KI im Recruiting haben müssen, wie Fehler vermieden werden und wie sie eine Hilfe für HR-Abteilungen sein kann, hat der talentbay-CEO Marc Irmisch-Petit uns im Interview verraten.

Trend 4: Werteorientiertheit

Bewerber:innen arbeiten nicht mehr nur für Geld. Zwar spielt ein angemessenes Gehalt immer noch eine große Rolle, doch ebenso wichtig sind den Talenten die Unternehmenskultur und die dazugehörigen Werte. Niemand hat mehr Lust auf Micromanagement und Überwachungszwang seitens der Vorgesetzten. Transparenz und Flexibilität wünschen sich seit Pandemiebeginn immer mehr Angestellte, weshalb Unternehmen diese Bedürfnisse beispielsweise durch flexible Arbeitszeiten oder hybride Arbeitsmodelle auch erfüllen sollten. Doch auch Diversity steht ganz oben auf der Werteliste, wie unter anderem eine Umfrage von Monster zeigt. Mehr als die Hälfte der Befragten legt Wert darauf, dass ihr künftiges Unternehmen Maßnahmen zur Etablierung von Diversität ergreift.

Und auch Mental Health ist ein wichtiges Thema, dem auch Unternehmen Beachtung schenken müssen. Statt auf Überarbeitung und toxisches Arbeitsklima, sollte immer auf eine freundliche, unterstützende und offene Atmosphäre wert gelegt werden, in der die Angestellten als Individuen angesehen werden. Die Werte eines Unternehmens lassen sich, wie in Trend 1 erwähnt, hervorragend über Social Media widerspiegeln und so können die Kanäle gezielt für das Employer Branding genutzt werden.

Trend 5: Anschreiben sind out

Zwar verlangen viele Unternehmen noch ein Anschreiben, doch die meisten Personaler:innen haben eigentlich keine Zeit dafür, dieses wirklich ausführlich zu lesen und zu analysieren. Oft wird das Schreiben also nur überflogen und der Fokus auf den Lebenslauf gelegt. Kein Wunder also, dass der Trend weg vom Anschreiben geht. Das etablierte Bewerbungsdokument kann zwar dazu beitragen, die Alleinstellungsmerkmale von Kandidat:innen hervorzuheben, aber oft ist es nur unnötiger Aufwand für beide Seiten. Viele Unternehmen setzen daher vor allem auf den Lebenslauf als wichtigstes Bewerbungsdokument.

Bewerber:innen sollten also alle wichtigen Skills und Stationen ihrer Karriere dort ansprechend zu verpacken, damit die Personaler:innen sich schnell ein Bild machen können. Entscheidungen darüber, ob eine Person als Gesamtpaket ins Unternehmen passt, werden sowieso meist durch ein persönliches Treffen getroffen.

Trend 6: Virtuelle Techniken und Videobewerbung

Digital ist das Stichwort der Bewerbungstrends 2022. Inzwischen sind beispielsweise auch Videobewerbungen auf dem Vormarsch. Über Social Media, vor allen Dingen TikTok oder Instagrams Reels, starten Unternehmen Aktionen, bei denen Bewerber:innen sich ganz einfach über einen Video-Post vorstellen können. Das bringt zum einen marketingtechnisch Vorteile, sorgt aber auch dafür Kandidat:innen auf eine ganz neue Weise kennenzulernen und so passende Talente zu finden.

Abgesehen davon hat das Social Distancing dazu geführt, dass viele Unternehmen inzwischen auf hybride oder komplett virtuelle Bewerbungsverfahren setzen. So werden Bewerbungsgespräche oft via Video Call geführt und selbst Assessments in virtuellen Räumen abgehalten. Dieser Trend hat den Vorteil, dass Personaler:innen und Bewerber:innen ortsunabhängig sind und oft auch weniger Zeit (beispielsweise durch eine lange Anfahrt) in das Treffen investieren müssen. Inzwischen spielt auch die Experience der Kandidat:innen während des Bewerbungsverfahrens eine große Rolle – digitalisierte Abläufe helfen dabei, diese so angenehm wie möglich zu gestalten.

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