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Digital Recruiting 101: Wie Social Media Recruiting Talente von deinem Unternehmen überzeugt

Digital Recruiting 101: Wie Social Media Recruiting Talente von deinem Unternehmen überzeugt

Michelle Winner | 29.01.21

Recruiting über die sozialen Medien hat den Vorteil, dass Bewerber:innen persönlich angesprochen werden und die Unternehmenskultur authentisch nach außen getragen werden kann.

Die passenden Bewerber:innen zu finden, zielgerichtet anzusprechen und vom eigenen Unternehmen zu überzeugen, ist nicht einfach. Hinzu kommt, dass die Digitalisierung auch nicht vor dem HR-Sektor halt macht. Einstellungsprozesse werden moderner und vor allem auch digitaler. Daher möchten wir dir in unserer neuen Serie Digital Recruiting 101 verschiedene Technologien und digitale Strategien vorstellen, die Rekrutierungsprozesse vereinfachen und dir dabei helfen, vielversprechende Talente anzusprechen und zu überzeugen. In diesem ersten Artikel zeigen wir dir die Vorteile von Social Media Jobpostings und wie du dein Unternehmen bei Instagram und Co. ansprechend positionierst.

Social Media Recruiting – Was versteht man darunter?

Der Begriff Social Media Recruiting umfasst alle Rekrutierungsmaßnahmen, die über die sozialen Medien stattfinden. Dazu gehört zum einen die Selbstdarstellung als attraktiver Arbeitgeber und zum anderen die gezielte Ansprache von Bewerbern sowie die Vereinfachung von Einstellungsprozessen. Tatsächlich nutzen 95 Prozent der Unternehmen bereits Social Media als Marketingkanal. Da liegt es nahe, diesen Kanal auch als Rekrutierungsinstrument zu nutzen. Als Personal-Manager solltest du dir dabei bewusst machen, dass Social Media Recruiting sowohl passive als auch aktive Maßnahmen beinhaltet. Welche das sind und welche Vor- und Nachteile das Ganze bringt, erläutern wir im Folgenden genauer.

Welche Methoden gibt es im Social Media Recruiting?

Im Grunde ist das Recruiting über soziale Medien nicht komplizierter als über die traditionellen Kanäle. Tatsächlich ähneln sich die Methoden in ihren Grundzügen und einige der Begriffe dürften dir geläufig sein. Nur ihre Ausführung erfolgt etwas anders:

Active Sourcing

Unter Active Sourcing versteht man die Identifikation potenzieller neuer Mitarbeiter:innen sowie die direkte Ansprache eben dieser. Es soll eine Beziehung zu den Bewerber:innen aufgebaut werden, wodurch sie an das Unternehmen gebunden werden, bis sie eingestellt werden. Im Social Media Recruiting bedeutet dies, dass anhand der User-Daten passende Bewerber:innen herausgefiltert und direkt angesprochen werden. Eine Praxis, die besonders auf Karrierenetzwerken wie Xing oder LinkedIn üblich ist, aber ebenso auf Instagram oder Facebook funktionieren kann.

Employer Branding

Dein Unternehmen benutzt Social Media vermutlich, um seine Produkte und Dienstleistungen anzupreisen. Doch wenn auf Social Media Recruiting gesetzt werden soll, muss sich das Unternehmen als Arbeitgeber selbst wie eine Marke darstellen. Heißt, neben regelmäßigen Postings, muss der Content auch genau auf die Zielgruppe abgestimmt sein. Dabei kann auf bekannte Mittel aus dem Social Media Marketing zurückgegriffen werden. Wichtig ist, genau das Bild vom Unternehmen als Arbeitgeber zu zeichnen, das die potenziellen Bewerber:innen sehen sollen.

Empfehlungen á la Influencer Marketing

Empfehlungen sind ein effektives Mittel im Marketing, so auch im Social Media Recruiting. Diese können über Mitarbeiter:innen erfolgen, die in ihren Feeds Jobanzeigen oder ehemalige Angestellte, die sich im Nachhinein positiv über das Unternehmen und die Unternehmenskultur äußern. Und selbst Influencer können beim Recruiting helfen: Arbeitet dein Unternehmen sowieso schon mit diesen zusammen, können diese nicht nur für Produktbewerbungen gebucht werden, sondern auch für die Bewerbung des Unternehmens als Arbeitgeber. Auf diese Weisen können Botschaften noch einmal direkter vermittelt werden als über Postings und mehr über die Unternehmenskultur preisgegeben werden.

Verknüpfungen

Um Bewerbungsverfahren zu vereinfachen, lohnt es sich das interne Karriereportal mit den Social-Media-Kanälen zu verknüpfen – beispielsweise durch die Swipe-Up-Funktion in Instagram Stories. Einige Unternehmen bieten eine erste Kontaktaufnahme auch direkt über Social Media an oder erlauben Bewerbungen über Karrierenetzwerke. Bezahlte Kampagnen sind ebenfalls ein effektiver Weg, um Talente direkt über ihre Social Media Feeds zu erreichen.

Welche Praktiken haben besondere Bedeutung im Social Media Recruiting?

Nachdem du nun über einige der wichtigsten Methoden im Social Media Recruiting Bescheid weißt, wird es Zeit über gezielte Praktiken und Fokuspunkte zu sprechen. Welche Wege gibt es, das Engagement zu steigern und wie kannst du die Unternehmenskultur nach außen vermitteln? Hier drei Inspirationen für dein Social Media Recruiting, die sich bisher bewährt haben. Natürlich umfasst diese Liste nicht alle möglichen Praktiken und Fokuspunkte:

  • Go Live: Live Streams sind ein toller Weg mit der eigenen Community zu kommunizieren und Echtzeitreaktionen zu erhalten, egal ob über Instagram, Facebook oder TikTok. Außerdem sind sie die ideale Möglichkeit für ein Q&A, bei dem potenzielle Bewerber:innen ihre Fragen stellen können und du die Unternehmenskultur nach außen tragen kannst. Live Videos können aber auch ein Blick hinter die Kulissen sein, in denen du die Räumlichkeiten des Unternehmens vorstellst, besondere Highlights in Szene setzt und vielleicht auch die verschiedenen Teams vorstellst.
  • Fokus aufs Format: Welche Social-Media-Plattform die richtige für deine Rekrutierungsstrategie ist, besprechen wir in unserem nächsten Artikel der Serie. Unabhängig davon solltest du jedoch sicherstellen, das richtige Format für die jeweilige Plattform zu nutzen. Instagrams Reels und TikTok sind beispielsweise ideal für kurze Videos, die mit wenig Aufwand viel Engagement erzielen können. Wer lieber auf Bilder setzt, kann mit Instagrams Carousels zum Beispiel kleine Fotogeschichten erzählen. Wichtig hierbei: Die meisten User wollen keine Romane darüber lesen, wie dein Unternehmen sich selbst beweihräuchert. Hier gilt das Motto Showing > Telling: Zeige den Usern, wieso dein Unternehmen ein Top-Arbeitgeber ist.
  • Fokus auf die Unternehmenskultur: Der Schlüssel zum Erfolg bei Social Media Recruiting ist ein authentischer Auftritt in den sozialen Medien, der den Usern Einblicke in das Arbeitsumfeld gibt. Wie wichtig das ist, zeigt die folgende Zahl: 59 Prozent der Angestellten geben in einer Umfrage an, dass die Social-Media-Präsenz ihrer Arbeitgeber:innen ausschlaggebend für ihre Bewerbung dort war. Die User wollen aber wie gesagt keine Selbstbeweihräucherung sehen, sondern authentische Einblicke in das Unternehmen. Gleichzeitig sollten auch die oft auf der Unternehmens-Website dargestellten Werte auf Social Media widergespiegelt werden – um zu beweisen, dass es sich nicht um nur um leere Worte handelt. Ökologische Nachhaltigkeit oder Pro-Diversity kann zum Beispiel durch die Teilnahme an Awareness schaffenden Aktionen betont werden.

Die Vorteile und Schwierigkeiten des Social Media Recruitings

Vielleicht denken einige jetzt: Wozu auf Social Media setzen, wenn die altbewährten Wege auch funktionieren? Um das Feld an Bewerber:innen auszuweiten und Talente anzusprechen, die heute vielleicht gar nicht mehr über die traditionelleren Wege nach Jobs suchen. Doch dies ist nicht der einzige Vorteil von Social Media Recruiting:

Vorteile

  • Die Zielgruppe persönlicher und auch in ihrer Freizeit erreichen
  • Möglichkeit aktiv in Kontakt zu kommen und schon vor der Bewerbung zu interagieren
  • Passive Talente, die nicht aktiv nach einem Job suchen, erreichen
  • Besonderer Fokus auf junge Talente wie Millennials und Gen Z möglich
  • Vorselektierung potenzieller Bewerber:innen anhand der Social-Media-Daten
  • Von Viralität profitieren, wenn durch Posts schnell eine hohe Reichweite aufgebaut wird
  • Gute Messbarkeit von Erfolg der Strategien
  • Abwechslung im Arbeitsalltag durch die Komplexität von Social Media
  • Gleichzeitige Image-Aufbesserung, wenn der Social-Media-Auftritt authentisch und ansprechend ist

Schwierigkeiten:

  • Die richtige Zielgruppe auf einer Social-Media-Plattform finden und entsprechenden Content erstellen
  • Bewegung in der privaten Sphäre der Talente: Unterhaltung und Kreativität werden wichtiger als Förmlichkeiten
  • Zeitaufwand beim Anpassen von Bewerbungsprozessen an Social Media, damit diese auch mobil ohne Probleme funktionieren
  • Gegebenenfalls Aneignung neuer Fähigkeiten im Social-Media-Bereich
  • Reibungslose Zusammenarbeit zwischen Marketing und HR
  • Fettnäpfchen als Risiko, die das Image des Unternehmens sinken lassen oder gar einen Shitstorm auslösen
  • Datenschutzbestimmungen zu jeder Zeit einhalten

Wie du siehst, kann sich der Aufwand fürs Social Media Recruiting jedoch lohnen. Potenzielle Mitarbeiter:innen können zielgerichtet und persönlich angesprochen werden und gleichzeitig der Ruf des Unternehmens verbessert werden. Eine Win-Win-Situation, oder? Wenn du wissen willst, welche Social-Media-Kanäle die richtigen für deine Recruiting-Strategie sind und welche anderen Digital Tools dir bei der Personalbeschaffung helfen können, bleib dran und warte auf die nächsten Teile unserer Serie Digital Recruiting 101.

>>>nächster Teil: Digital Recruiting 101: Welche Social-Media-Plattform ist die richtige für dein Unternehmen?

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