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Human Resources
50 Prozent mehr Entlassungen als 2022: Tech-Konzerne kämpfen mit aktuellen Krisen

50 Prozent mehr Entlassungen als 2022: Tech-Konzerne kämpfen mit aktuellen Krisen

Marié Detlefsen | 16.11.23

Das Jahr 2023 bringt für die Technologiebranche eine alarmierende Entwicklung mit sich: Die Rate der Entlassungen hat sich im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte erhöht. Die Auswirkungen von Krisen und wirtschaftlichen Unsicherheiten haben zahlreiche Unternehmen dazu gezwungen, Stellen zu streichen. Erfahre, welche großen Tech-Firmen betroffen sind und welche Gründe dahinter stehen.

Das Jahr 2023 war von einer Reihe von Hürden und Krisen geprägt, die sich auf die Wirtschaft auswirkten. Die Nachwirkungen der Pandemie, politische Unruhen und wirtschaftliche Unsicherheiten haben Unternehmen in verschiedenen Branchen vor große Herausforderungen gestellt. Diese Einflüsse haben sich auch auf die Arbeitnehmer:innen ausgewirkt, da viele Unternehmen gezwungen waren, ihre Mitarbeiter:innenzahl zu reduzieren. Laut Daten der Website Layoffs.fyi wurden seit Beginn des Jahres weltweit mehr als 240.000 Mitarbeiter:innen im Technologiesektor entlassen. Dieser Wert liegt um mehr als 50 Prozent höher als im gesamten Jahr 2022.

Tech-Konzerne haben hohe Rate an Entlassungen

Die Daten von Layoffs.fyi zeigen, dass bisher 1.059 Technologieunternehmen insgesamt 240.193 Mitarbeiter:innen entlassen haben. Im Vergleich dazu haben im letzten Jahr 1.024 Technologieunternehmen insgesamt 154.336 Mitarbeiter:innen entlassen, wie aus den Daten der Webseite hervorgeht. Dieser Trend hatte sich bereits zum Jahresanfang aufgezeigt, als große Konzerne wie Google, Spotify oder Amazon tausende Stellen gestrichen haben. Nachdem es bei X (damals Twitter) und Facebook bereits Ende 2022 zu Tausenden von Entlassungen gekommen war, mussten sich weitere Unternehmen diesem Vorhaben anschließen.

Bei Google fielen weltweit etwa 12.000 Jobs weg. Dies entsprach sechs Prozent der gesamten Belegschaft. Begründet wurden die Entlassungen mit dem starken Wachstum der vergangenen zwei Jahre. Um diesem gerecht zu werden, müsse man sich auf eine andere wirtschaftliche Lage einstellen als heute. Die Kündigungen seien das Ergebnis einer Überprüfung in allen Produktbereichen, erklärt der Google-CEO Sundar Pichai. Bei Unternehmen wie Amazon oder Salesforce hatte sich die Beschäftigtenanzahl im Zuge der Coronapandemie deutlich erhöht, als der Online-Handel sprunghaft anstieg. Aufgrund sinkender Nettoerlöse wurde daraufhin beschlossen, einige der Mitarbeiter:innen wieder zu entlassen.

Weitere Entlassungen wurden bereits angekündigt

Daher haben auch in den letzten Monaten mehrere große Technologieunternehmen Stellenstreichungen angekündigt. Qualcomm Inc. wird im Dezember etwa 2,5 Prozent seiner Belegschaft entlassen, wobei der Schwerpunkt der Kürzungen in Kalifornien liegen wird. Auch Epic Games Inc., der Herausgeber des beliebten Spiels „Fortnite“, hat angekündigt, 16 Prozent seiner Belegschaft oder 830 Mitarbeiter:innen zu entlassen. Bei diesen Entlassungen handelt es sich hauptsächlich um Teams außerhalb der Kernentwicklung des Unternehmens. Auch Microsoft Corp. hatte bereits im Juli Stellenstreichungen angekündigt, zusätzlich zu den bereits zuvor angekündigten 10.000 Stellenstreichungen im Laufe des Jahres. Diese Entwicklungen verdeutlichen die Auswirkungen der aktuellen Krisen auf die Beschäftigungssituation in der Technologiebranche.

Dabei ist wichtig anzumerken, dass diese Entlassungen nicht nur für die betroffenen Mitarbeiter:innen, sondern auch für die gesamte Wirtschaft Konsequenzen haben können. Stellenstreichungen können das Vertrauen der Verbraucher:innen beeinflussen und Auswirkungen auf das allgemeine Wirtschaftswachstum haben.

Die aktuellen Zahlen zeigen somit, dass die Entlassungsrate im Technologiesektor im Jahr 2023 deutlich gestiegen ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich die wirtschaftlichen und politischen Bedingungen weiterentwickeln und welche Auswirkungen dies auf die Beschäftigungssituation haben wird. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, sich an die sich ständig verändernden Rahmenbedingungen anzupassen und gleichzeitig eine nachhaltige und stabile Beschäftigung zu gewährleisten.


Unglücklich im Job – jede:r Zweite kündigt bereits nach einem Jahr

Ein Mann zieht seinen Koffer über die Straße, nachdem er entlassen wurde.
© Romain V. – Unsplash

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