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Human Resources
Unglücklich im Job – jede:r Zweite kündigt bereits nach einem Jahr

Unglücklich im Job – jede:r Zweite kündigt bereits nach einem Jahr

Marié Detlefsen | 17.08.23

Laut einer Umfrage will die Hälfte der Deutschen bereits nach der Probezeit den Job wechseln. Das sind die Gründe für die Kündigungswünsche.

Unzufriedenheit am Arbeitsplatz erleben leider viele Berufstätige, weshalb Kündigungen keine Seltenheit sind. Die Ergebnisse einer neuen XING-Studie sind allerdings alarmierend: Etwa drei Viertel aller Menschen in Deutschland waren bereits mit ihrem Job unzufrieden und die Hälfte aller Arbeitnehmer:innen hat im Zuge dessen einen neuen Job schon im ersten Jahr wieder gekündigt. Doch warum ist jede:r zweite Angestellte bundesweit so unzufrieden im Job, dass sich bereits nach kurzer Zeit nach einem anderen Arbeitsplatz umgesehen werden muss? Wir zeigen dir, worin die meisten Kündigungsgründe liegen und wie die Befragten mit ihrer Entscheidung umgehen.

Jüngere Arbeitnehmer:innen kündigen häufiger

Die Welt hat aktuell mit vielen Krisen zu kämpfen, wie den Auswirkungen der Coronapandemie oder der Inflation. Auch für den Arbeitsmarkt bringt dies einige Veränderungen mit sich und sorgt für heftige Umschwünge im Arbeitsalltag. Somit ist das allgemeine Unbehagen in der Jobwelt in Deutschland größer als gedacht: Wie der SPIEGEL berichtet, rechnet die Unternehmensberatung McKinsey mit vielen Kündigungen in der nächsten Zeit. So denkt bereits jetzt fast jede:r dritte Beschäftigte an eine Kündigung in den nächsten drei bis sechs Monaten.

Die Meinungsumfrage des Jobs-Netzwerks XING in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Appinio befasst sich ebenfalls mit diesem Thema und befragte im Rahmen dessen insgesamt 1.000 Berufstätige. Das Ergebnis zeigt: Jede:r zweite Deutsche (50 Prozent) hat schon einmal in der Probezeit oder im ersten Jahr einen neuen Job von sich aus wieder gekündigt. Männer tun dies in der Regel häufiger (52 Prozent) als Frauen (48 Prozent). Am häufigsten kündigten dabei vor allem jüngere Menschen, die zwischen den 1980ern und 1990ern geboren wurden (Generation Y). Hier kündigten bereits 58 Prozent in den ersten zwölf Monaten, bei der Generation X waren es 47 Prozent und bei den Babyboomern 44 Prozent.

Niedriges Gehalt und schlechtes Arbeitsklima als Auslöser

Doch warum kündigen so viele Arbeitnehmer:innen bereits nach so kurzer Zeit? Als Hauptgründe nennen 43 Prozent aller Befragten ein zu niedriges Gehalt und ihre Unzufriedenheit mit der Führungskraft des Unternehmens. Dies ist nicht sonderlich überraschend. Somit zeigte bereits im Juni eine Studie, dass nur 25 Prozent der Angestellten derzeit mit ihrer direkten Führungskraft rundum zufrieden sind. Folgen sind eine schlechtere emotionale Bindung an den Betrieb und folglich eine höhere Wechselwilligkeit.

Weitere Gründe für die hohen Kündigungszahlen liegen an einer als unpassend empfundenen Teamkultur (34 Prozent), an der Unzufriedenheit mit den Arbeitsaufgaben (34 Prozent) und an einem zu hohen Stresslevel durch den Job (30 Prozent). Letzteres führe unter anderem zu vielen Überstunden, welche 26 Prozent der Befragten ebenfalls als Grund für eine frühzeitige Beendigung des Arbeitsverhältnisses angaben. Generell sorge in den meisten Fällen ein Zusammenspiel mehrerer Gründe zu einer Kündigung. Somit gaben die Befragten durchschnittlich drei Auslöser für ihre Entscheidung an.

Das sind die fünf häufigsten Kündigungsgründe.
Das sind die fünf häufigsten Kündigungsgründe, © XING

Bei den verschiedenen Gründen geben vor allem Männer häufig ein zu niedriges Gehalt an (49 Prozent). Für Frauen sind hingegen insbesondere die Unzufriedenheit mit ihrer Führungskraft (43 Prozent) oder eine schlechte Teamkultur (35 Prozent) Anlass für das Verlassen ihres Unternehmens.

Beschäftigte bereuen frühe Kündigungen nicht

Die Wahl, den aktuellen Job nach nur wenigen Monaten zu kündigen, scheint in den meisten Fällen keine Reue bei den Arbeitnehmer:innen hervorzurufen. Etwa 80 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen empfanden ihre Entscheidung nicht als voreilig. Besonders auffällig ist das Selbstvertrauen der weiblichen Beschäftigten, von denen 85 Prozent sich ihrer Entscheidung sicher sind, im Vergleich zu 75 Prozent der Männer. Die Tatsache, dass für viele Beschäftigte eine erneute berufliche Veränderung die richtige Wahl ist, wird durch die Angabe von 91 Prozent der Befragten unterstrichen, die angaben, im neuen Job zufriedener zu sein. Du möchtest auch deinen Job wechseln? Dann schaue dir unsere Tipps für einen guten Abgang an.


Richtig kündigen: 5 Tipps für einen perfekten Abgang

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