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Digitalisierung
Microsoft trennt Teams und Office aufgrund von Druck seitens der EU-Kommission
Microsoft-Zentrale in Schwabing, © Microsoft

Microsoft trennt Teams und Office aufgrund von Druck seitens der EU-Kommission

Marié Detlefsen | 04.04.24

Microsoft muss sich einer EU-Kartelluntersuchung unterziehen und ändert im Zuge dessen die Produktpalette für Office-Anwendungen weltweit.

Microsoft muss sich einer laufenden Kartelluntersuchung stellen und reagiert dementsprechend mit einer Neuerung in seinen Produkten: In Zukunft möchte das Unternehmen die Anwendung Teams von Office 365 abspalten und als separate App weltweit verkaufen. Dies geht aus einem Bericht von Reuters hervor. Nachdem ein ähnlicher Schritt bereits im vergangenen Jahr in der EU unternommen wurde, soll die jetzige Entscheidung, die von Unternehmenssprecherin Robin Koch per E-Mail bestätigt wurde, Klarheit für die Kund:innen schaffen:

To ensure clarity for our customers, we are extending the steps we took last year to unbundle Teams from M365 and O365 in the European Economic Area and Switzerland to customers globally.

Microsoft wird zukünftig Office-Pakete ohne Teams verkaufen

Diese neue Maßnahme gibt bestehenden Kund:innen die Möglichkeit, ihren aktuellen Vertrag beizubehalten, der Teams mit Office und anderen Produkten bündelt, diesen zu erneuern, zu aktualisieren oder ein neues Angebot zu wählen. Für Neukund:innen wird Teams als eigenständige Anwendung in der Enterprise-Version 5,25 US-Dollar kosten, während Office-Pakete ohne Teams zwischen 7,75 und 54,75 US-Dollar liegen werden. IN Europa gibt es Microsoft Teams Essentials ab 3,70 Euro monatlich pro User im Business-Kontext.

Die Ausgliederung von Teams erfolgte erstmals im August vergangenen Jahres in der EU, einen Monat nachdem die Europäische Kommission begonnen hatte zu untersuchen, ob das Bündeln gegen ihre Wettbewerbsregeln verstößt. Diese Untersuchung wurde durch eine wettbewerbsrechtliche Beschwerde von Slack im Jahr 2020 ausgelöst, als Teams während der Covid-19-Pandemie ein massives Wachstum verzeichnete. Die Entscheidung von Microsoft folgt nur wenige Tage, nachdem die Kommission eine hohe Geldstrafe gegen Apple aufgrund von Wettbewerbswidrigkeiten verhängt hat.

Trotz dieser Änderungen besteht jedoch die Möglichkeit, dass die EU dem Unternehmen weiterhin eine Verletzung vorwirft. Für Microsoft steht viel auf dem Spiel, da eine Kartellstrafe bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes ausmachen könnte. Auch in einem anderen aktuellen Rechtsstreit sieht sich Microsoft mit neuen Klagen von Medienhäusern konfrontiert, die schwerwiegende Urheber:innenrechtsverletzungen geltend machen. Die Entwicklung dieser Fälle wird daher mit Spannung erwartet, da sie potenziell weitreichende Auswirkungen auf das Unternehmen haben könnten.


Microsoft überholt Apple und ist wertvollstes Unternehmen

– zumindest kurzzeitig

Titelbild mit dem Logo von Microsoft und Apple.
© Microsoft, Apple (mit Canva bearbeitet)

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