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Digitalisierung
Technikprobleme kosten bis zu 20 Prozent der Arbeitszeit

Technikprobleme kosten bis zu 20 Prozent der Arbeitszeit

Marié Detlefsen | 09.08.23

Eine aktuelle Studie hat enthüllt, dass Technikprobleme weiterhin den Büroalltag prägen und die Produktivität beeinträchtigen. Dabei stoßen wir oft auf die gleichen Probleme wie vor 20 Jahren.

Viele von uns kennen das frustrierende Gefühl, wenn der Computer nicht so funktioniert, wie er sollte: langsame Systeme, eingefrorene Programme oder gar Systemabstürze. Eine aktuelle Studie der Universität Kopenhagen und der Universität Roskilde zeigt, dass diese Technikprobleme auch heute noch ein ernstes Hindernis für unsere Produktivität darstellen, obwohl die Technologie im Vergleich zu den frühen 2000er Jahren erheblich verbessert wurde. Dennoch verbringen wir heutzutage elf bis 20 Prozent der Zeit am Computer damit, uns mit einem nicht funktionierenden oder zu komplizierten System herumzuschlagen. Erfahre, was das genau bedeutet und welche Auswirkungen dies auf unsere Arbeitsproduktivität hat.

Systemabstürze führen zu Stress und Frustration

Die Forscher Kasper Hornbæk und Morten Hertzum untersuchten das Verhalten von 234 Teilnehmer:innen im Alter von zehn bis 69 Jahren, die in Dänemark täglich durchschnittlich sechs bis acht Stunden am Computer arbeiteten. Die Ergebnisse der Studie sind erschreckend: Im Durchschnitt verschwendeten die Teilnehmer:innen zwischen elf und 20 Prozent ihrer Arbeitszeit mit Technikproblemen oder aufgrund von unverständlichen Systemen, die es ihnen nicht ermöglichten, ihre Aufgaben effizient zu erledigen. Probleme, die die Proband:innen am häufigsten erlebten, umfassten langsame Systeme, temporäre Einfrierungen, Systemabstürze und Schwierigkeiten, bestimmte Funktionen zu finden. Interessanterweise traten diese Probleme unabhängig von der Expertise der Teilnehmer:innen auf. Sowohl IT-Expert:innen als auch weniger im Umgang mit Technik geschulte Computerbenutzer:innen hatten ähnliche Erfahrungen, was darauf hindeutet, dass die Schwierigkeiten in den grundlegenden Funktionen der Systeme liegen.

Dabei verschwenden die Nutzer:innen nicht nur ihre Zeit, um das Problem zu beheben, sondern bürden sich zusätzlich mehr Stress auf. Häufig müssen bestimmte Aufgaben in einem festgelegten Rahmen erledigt werden, in dem Fehlfunktionen zu Störungen und Zeitproblemen führen können. Dadurch kommt es zu mehr Stress und vor allem zu Frustration. Professor Morten Hertzum sagt hierzu:

The frustrations are not due to people using their computers for something highly advanced, but because they experience problems in their performance of everyday tasks. This makes it easier to involve users in identifying problems. But it also means that problems that are not identified and solved will probably frustrate a large number of users.

Schon 2016 berichtete ZEIT Online über eine Studie von Sharp Business Systems in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Censuswide, nach der in Deutschland im Schnitt 20 Arbeitstage pro Jahr durch mangelhafte Technik verlorengingen.

Immer noch dieselben Technikprobleme wie vor 20 Jahren

Des Weiteren ergab die Studie, dass 84 Prozent der gemeldeten Probleme bereits zuvor aufgetreten waren und dass 87 Prozent der Probleme erneut auftreten könnten. Dies verdeutlicht, dass die grundlegenden Schwierigkeiten, die wir heute haben, dieselben sind, mit denen wir vor 15 bis 20 Jahren zu kämpfen hatten. Insgesamt könnten wir einen ganzen Tag pro Arbeitswoche mit Computerproblemen verbringen, was nicht nur unsere individuelle Produktivität beeinträchtigt, sondern auch einen erheblichen Einfluss auf die Gesellschaft hat. In der Studie zitierte Statistiken zeigen, dass 88 Prozent der Dän:innen Computer, Laptops, Smartphones, Tablets oder andere mobile Geräte am Arbeitsplatz nutzen. Die Studie legt nahe, dass dies zu einer erheblichen Menge an Zeitverschwendung und Produktionsverlust führt. Im Studientext heißt es:

The participants reported an average of one computer problem or frustration per hour.

Die beiden größten Problemkategorien sind nach wie vor unzureichende Leistung und mangelnde Benutzer:innenfreundlichkeit der Systeme.


3 Stunden pro Woche verschwendet:

Marketing Tools werden nicht richtig eingesetzt

Eine Gruppe von Mitarbeiter:innen sitzen an einem Tisch und betreiben Brainstorming.
© Leon – Unsplash


Die Antwort auf Technikprobleme? Benutzer:innenfreundlichere Systeme für mehr Fortschritt

Laut Hornbæk und Hertzum bestehe die Lösung darin, sowohl die Art und Weise zu überdenken, wie uns Computerprobleme präsentiert werden, als auch die Nutzer:innen stärker in die Entwicklung von IT-Systemen einzubeziehen. Zusätzlich sollten IT-Entwickler:innen bei der Gestaltung von Systemen die Nutzer:innenfreundlichkeit in den Vordergrund stellen. Die Forscher betonen, dass die meisten Probleme nicht durch die Unfähigkeit der Benutzer:innen verursacht werden, sondern durch schlecht gestaltete Systeme. Kasper Hornbæk erklärt hierzu:

When we’re all surrounded by IT systems that we’re cursing, it’s very healthy to ascertain that it’s probably not the users that are the problem, but those who make the systems. The study clearly shows that there is still much room for improvement, and we therefore hope that it can create more focus on making more user-friendly systems in the future.

Indem die Benutzer:innen mehr in den Entwicklungsprozess einbezogen werden und Systeme Benutzer:innenfreundlicher gestaltet werden, könnte die Zeitverschwendung durch Technikprobleme erheblich reduziert werden. Es liegt somit in unserer Verantwortung, uns dafür einzusetzen, dass unsere technologischen Hilfsmittel tatsächlich unsere Produktivität steigern, anstatt sie zu beeinträchtigen. Nur wenn wir die Nutzer:innen in den Mittelpunkt stellen und benutzer:innenfreundliche Systeme schaffen, können wir diese Verschwendung von Zeit und Frustration wirkungsvoll reduzieren.

Ein weiterer Weg, um die Effizienz im Umgang mit computerbasierten Systemen zu steigern, ist der Einsatz von unterstützenden KI-Tools. Doch auch der will gelernt sein, um den Arbeitsalltag wirklich zu optimieren.


Studie zeigt:

ChatGPT steigert Arbeitsproduktivität um 40 Prozent

© Rolf van Root - Unsplash, ChatGPT-Text, OpenAI-Logo, pinkfarben, schwarzer Hintergrund, auf Smartphone
© Rolf van Root – Unsplash

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