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Digitalisierung
3 Hürden im Home Office, die wir 2021 aus dem Weg schaffen müssen

3 Hürden im Home Office, die wir 2021 aus dem Weg schaffen müssen

Michelle Winner | 21.01.21

Home Office ist während der Coronapandemie zum stetigen Begleiter für viele Arbeitnehmer geworden. Doch welche Herausforderungen bleiben, die Mitarbeiter:innen Steine in den Weg legen?

Angesichts der anhaltenden Coronapandemie wird immer häufiger nach der Chance auf Home Office verlangt – auch seitens der Politik. Wo es möglich ist, sollen Arbeitgeber:innen die Arbeit von zu Hause aus ermöglichen. Und tatsächlich ist es so, dass Remote Work seit April 2020 einen erheblichen Anstieg erlebt hat. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, zu denen vor allem technische Hindernisse gehörten, läuft das Home Office für viele Mitarbeiter:innen inzwischen wie fast geschmiert. Doch es bleiben trotzdem Hürden und Probleme, die die Heimarbeit erschweren. Zeit also, diese anzugehen.

1. Die Trennung von Arbeit und Freizeit

Das Corona-Home-Office begann für die meisten spontan und ist auch derzeit noch eine Art Notlösung. Das bedeutet, in den meisten Fällen arbeiten die Mitarbeiter:innen nicht in einem Arbeitszimmer, sondern beispielsweise am Küchentisch. Büro und Privatsphäre verschmelzen so unweigerlich miteinander, noch mehr, wenn auch die Privatcomputer und Co. genutzt werden. Vor einer zusätzlichen Herausforderung stehen zudem Eltern, die neben der eigenen Arbeit auch noch ihre Kinder beim Home Schooling unterstützen müssen. So passiert es schnell, dass die eigentliche Arbeitszeit überzogen wird oder Arbeitnehmer:innen der Versuchung erliegen, auch nach Feierabend noch Aufgaben zu erledigen.

Doch wie kann diese Hürde, die meist eine zusätzliche Belastung bedeutet, aus dem Weg geschafft werden? Zunächst sind die Unternehmen gefragt: Sie müssen einfache Kommunikationswege schaffen, digitale Arbeitsprozesse vereinfachen und ihren Angestellten klarmachen, was sie von der Arbeit im Home Office erwarten. Gleichzeitig sollten sie Verständnis zeigen, wenn Mitarbeiter:innen nicht die gesamte Zeit erreichbar sind, weil sie sich nebenbei um die Kinder kümmern müssen oder auch mal etwas Arbeit liegen bleibt. So kann die Versuchung nach der Mehrarbeit nach Feierabend verhindert werden. Verständnis zeigen und regelmäßig das Feedback der Angestellten einholen, ist ein essenzieller Schritt, um die Arbeit im Home Office zu verbessern, Probleme zu erkennen und auch für das Seelenwohl der Mitarbeiter:innen zu sorgen – wodurch es am Ende auch leichter fällt, eine Grenze zwischen Arbeit und Privatem zu ziehen.

2. Motivation und Fokus im Home Office finden

Von zu Hause aus zu arbeiten, ist ohne Frage anders als im Büro. Keine Kolleg:innen, die auf ein Schwätzchen vorbeikommen, oftmals weniger Lärm und Ablenkung (abhängig von der familiären Situation) und kein nerviges Pendeln. Doch was am Anfang vielen gefällt, endet schnell in Isolation. Tatsächlich beklagen Mitarbeiter:innen im Home Office am häufigsten, dass ihnen der soziale Kontakt zu den Kolleg:innen fehlt. Der gemeinsame Austausch fehlt: Die Ideenfindung bleibt auf der Strecke, Brainstorming wird erschwert und selbst der kurze Kaffeetratsch in der Büroküche als oft wichtige soziale Interaktion am Arbeitsplatz bleibt aus. Auf Dauer wird Remote Work so öde und trocken. Heidi Zak, CEO bei Third Love, hat dies bei den eigenen Mitarbeiter:innen beobachtet und kommt zu folgendem Schluss:

Working from home might be more productive, but I’m not sure if it’s more inspiring.

Die Unternehmerin betont, wie wichtig eine effektive, digitale Kommunikation ist, beispielsweise via Slack oder Zoom. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass Videokonferenzen nicht zu einer zusätzlichen langweilenden Qual für die Angestellten werden – sie sollten interaktiv und offen gestaltet werden. Und noch wichtiger: Die Kommunikation sollte sich nicht gänzlich um die Arbeit selbst drehen. Das Gemeinschaftsgefühl im Büro wird oft durch gemeinsame Events gesteigert, beispielsweise zusammen Mittagessen oder nach der Arbeit noch ein Bier trinken. Das geht auch über Zoom und Co. Verabredungen in kleineren Gruppen, abhängig von der Anzahl der Mitarbeiter:innen, können zwar die direkte persönliche Interaktion nicht vollkommen ersetzen, aber zumindest ein Gefühl des Zusammenhalts schaffen, dass die Einsamkeit im Home Office verringert.

3. Fehlender Arbeitsplatz

Wie bereits erwähnt, haben die meisten Mitarbeiter:innen kein Arbeitszimmer in den eigenen vier Wänden. Während man sich im Büro halbwegs frei bewegen kann, steckt man bei der Heimarbeit in den eigenen vier Wänden fest. Einige Unternehmen bieten ihren Angestellten daher Co-Working Spaces an oder ein Coffee-Shop-Budget, sodass nicht nur auf das eigene Heim beschränkt sind. Doch unter den Umständen der Pandemie ist dies natürlich nicht realisierbar. Und bleibt es häufig dabei, dass sich der Küchentisch mit Mitbewohner:innen oder der Familie geteilt wird. Um diesem Stress entgegenzuwirken, versuchen einige Unternehmen, ihren Angestellten zumindest Schreibtische und ähnliches zur Verfügung zu stellen.

Doch auch das können sich nicht alle leisten – die Zeiten stellen für viele Unternehmen auch eine finanzielle Herausforderung dar. Abhilfe, was die Anschaffung von Schreibtisch und Co. angeht, kann die neue Werbungskostenregelung schaffen, die eine Steuererleichterung für Arbeitnehmer:innen im Home Office vorsieht. Was die Enge der eigenen vier Wände angeht, kann es bei warmen Temperaturen helfen, auf dem Balkon oder der Terrasse zu arbeiten. Im Winter ist man hingegen eingeschränkter. Ein Lösungsansatz wäre, sich Platz zu schaffen: Wer sich den Küchentisch teilt, könnte eine Art „Schichtsystem“ ausprobieren. Wenn beispielsweise wichtige Telefonate oder Meetings anstehen oder eine Aufgabe besondere Konzentration erfordert, kann mit dem Rest des Haushalts abgesprochen werden, dass sie den Arbeitsplatz in der Zeit räumen. Nichtsdestotrotz bleibt diese Hürde unter derzeitigen Umständen wohl am schwierigsten aus dem Weg zu schaffen.

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