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Digitalpolitik
Meta wird wegen Umgehung von Apples App Tracking Transparency verklagt
© Dima Solomin - Unsplash, PeskyMonkey via Canva

Meta wird wegen Umgehung von Apples App Tracking Transparency verklagt

Niklas Lewanczik | 23.09.22

Facebook User klagen gegen Meta, weil der Konzern ein vermeintliches Schlupfloch genutzt haben soll, um iOS-User-Daten entgegen der ATT-Richtlinien von Apple zu generieren. Der Sammelklage könnten sich hunderte Millionen User anschließen.

Seit der Einführung von Apples App Tracking Transparency (ATT) im Frühjahr 2021 hat sich das Mobile Marketing stark verändert. Die ATT macht den Opt-in von iOS-Nutzer:innen für das Tracken von Daten obligatorisch. Dieser Aspekt soll dem Datenschutz und der User-Freundlichkeit dienen, hemmt jedoch für viele Unternehmen das mobile Werbegeschäft. Meta und Co. mussten daher schon im vergangenen Jahr Verluste beim Umsatzpotential in Milliardenhöhe verbuchen.

Doch möglicherweise hat Meta eine Praktik eingesetzt, um die negativen Auswirkungen der App Tracking Transparency zu umgehen. Einer jüngst eingereichten Klage zufolge habe Meta User-Daten mithilfe des In-App Browsers von Facebook gesammelt. Dieser öffnet Links innerhalb der App. Und Meta soll Code auf den Zielseiten integriert haben, um sämtliche Interaktionen mit externen Seiten tracken zu können – inklusive Passworteingaben und Klickmustern.

Verschiedene Gesetze und Regeln gebrochen? Meta droht Sammelklage mit Millionen Usern

Bloomberg berichtet von der Klage, die von zwei Facebook Usern im San Francisco Federal Court eingereicht wurde. Es handelt sich um eine vorgeschlagene Sammelklage. Dieser könnten sich in den USA Millionen oder sogar hunderte Millionen Betroffene anschließen, die die Facebook App nutzen. Denn nach Angaben in der Klageschrift hat Meta mit der Praktik zur Datensammlung über die Facebook App nicht nur gegen die Vorgaben von Apples ATT verstoßen. Auch Privatsphäregesetze auf US-staatlicher und Bundesebene sollen verletzt worden sein, darunter der sogenannte Wiretap Act. Dieser erlaubt es nicht, ohne Consent bei elektronischer Kommunikation zu intervenieren. In der Klageschrift gegen Meta wird der Vorwurf gegen den Social-Konzern konkretisiert:

Now, even when users do not consent to being tracked, Meta tracks Facebook users’ online activity and communications with external third-party websites by injecting JavaScript code into those sites. When users click on a link within the Facebook app, Meta automatically directs them to the in-app browser it is monitoring instead of the smartphone’s default browser, without telling users that this is happening or they are being tracked.

Der Konzern weist diesen Vorwurf jedoch zurück. Die Anschuldigung sei haltlos und man werde sich verteidigen. Gegenüber dem Tech Publisher TechCrunch sagte ein Mitglied des Presse-Teams:

We have carefully designed our in-app browser to respect users’ privacy choices, including how data may be used for ads.

Die gesamte Klage hat TechCrunch auf der eigenen Website integriert; du kannst die Schrift hier nachlesen:

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