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Was ist Offerwall von Google? Flexibler Content-Zugriff soll Publisher-Umsatz fördern

Was ist Offerwall von Google? Flexibler Content-Zugriff soll Publisher-Umsatz fördern

Niklas Lewanczik | 27.06.25

Googles Offerwall bietet Publishern verschiedene Optionen, um Content schnell zu monetarisieren. Möglich sind etwa Bezahlzugriffe auf Zeit oder Content-Freigaben gegen Interessenangaben. Das Feature soll besonders kleinen Publishern helfen und du kannst deine Offerwall-Nachricht personalisieren.

Mit Offerwall möchte Google Publishern variable Wege zur Content-Monetarisierung über Ads hinaus liefern. Das Feature kommt zu einer Zeit, in der viele Publisher Traffic-Einbrüche aufgrund der AI Overviews bei Google fürchten oder schon erleben. Jetzt steht die neue Offerwall-Option bereit, um eine flexiblere Monetarisierung zu ermöglichen und den Besucher:innen von Websites der Publisher zugleich Auswahlmöglichkeiten zu bieten. Schließlich werden längst nicht alle bereit sein, auch geringe Beträge für Content zu zahlen. Doch Googles Lösung hat Alternativen in petto und ermöglicht sogar die Personalisierung der Hinweise auf die Zugriffsoptionen. Mithilfe von AI soll zudem ermittelt werden, wann genau diese Hinweise überhaupt ausgespielt werden. Wir haben einen Blick auf die neue Option geworfen, die Publishern langfristig zu mehr Umsatz verhelfen soll.


Opt-out für AI Overviews?

Warum Publisher auf Google-Änderung hoffen

Smartphone Screenshot zeigt Google-Suchmaske mit AI Overview-Integration in hellgrünem Design.
© Google via Canva


Offerwall: Googles Angebot an Publisher in unsicheren Zeiten

Die AI Overviews werden nach dem umfassenden Roll-out in diesem Jahr inzwischen über 1,5 Milliarden Menschen angezeigt. Zuletzt hat Google den Roll-out in über 200 Ländern und mehr als 40 Sprachen bekanntgegeben. In Deutschland sind sie ebenfalls sehr präsent und laut SISTRIX schon bei fast jedem zehnten Keyword sichtbar. Und mit dem konversationellen AI Mode für hochkomplexe Fragen und Unterhaltungen – jüngst auch in Indien ausgerollt – wird Google die Sucherfahrung der User weiter verändern. Dabei dürfte es zu Traffic-Verlusten für viele Publisher kommen, weil diverse Suchanfragen direkt in Googles KI-Kontexten bedient werden können, zumal Google auch oft auch eigene Properties verlinkt.

Während Publisher also um Visits und mitunter auch Ad-Einnahmen fürchten, stellt Google eine etwas anders gelagerte Einnahmeoption bereit: Offerwall. Nach einem Test mit über 1.000 Publishern ist die Lösung ab jetzt im Google Ad Manager umfassend für Publisher jeder Größenordnung verfügbar.

Vor allem kleinere Publisher sollen davon profitieren. Denn sie können von den unterschiedlichen Einnahmeansätzen, die das Feature bietet, profitieren, ohne groß angelegte Monetarisierungsstrukturen schaffen zu müssen – etwa umfassende Bezahlschranken, die auch technisch erstmal integriert werden müssten. Peentoo Patel, Director für Product Management beim Google Ad Manager, erklärt auf dem Ads & Commerce Blog Googles:

For years, our publishing partners have asked for more ways to monetize their content beyond traditional ads using Google Ad Manager. That’s why we’re launching Offerwall, a flexible tool that helps publishers earn revenue while giving their audience choices […].

Wer Offerwall anbietet, kann den Beuscher:innen der Website verschiedene Wege anbieten, um gegen eine Leistung oder ein Entgelt Inhalte zu rezipieren.

So funktioniert Offerwall

Wer Offerwall einsetzen möchte, kann über den Ad Manager eine passende Botschaft für User kreieren. Dabei sollten das eigene Logo integriert werden, ein personalisierbarer Text und die Auswahlmöglichkeiten, die Nutzer:innen geboten werden.

Beispielansicht einer Offerwall Message, © Google
Beispielansicht einer Offerwall Message, © Google

Bei den Auswahlmöglichkeiten gibt es derzeit beispielsweise die Option, eine Ad anzusehen, ehe man zum Content gelangt (Rewarded Ad). Außerdem können User eine Umfrage zu ihren Interessen auf der Seite absolvieren und so zum Inhalt gelangen. Und es ist möglich, ein Mikro-Payment für einen zeitlich begrenzten Zugriff einzufordern. Im Beispiel können User für 50 US Cent 24 Stunden lang auf alle Inhalte zugreifen. Eine solche Option bietet sich vor allem für Gelegenheitsleser:innen an, die kein Abonnement abschließen würden, aber an einzelnen Artikeln interessiert sind. Schließlich können Publisher aber ebenso eine eigene Monetarisierungsoption einstellen. Dabei ist zum Beispiel eine Anmeldung für den Newsletter vorstellbar. Diese Möglichkeit befindet sich noch in der Betaversion.

Tippen die User auf den Offerwall Screen, gelangen sie zur entsprechenden Option.

Beispiel für einen Offerwall Screen, hier mit Rewarded Ad, © Google, 3 Smartphone Mockups
Beispiel für einen Offerwall Screen, hier mit Rewarded Ad, © Google

Die Publisher können selbst verwalten, wann, wo und wie die Offerwall Messages auf der Seite auftauchen. Mit URL Inclusions und Exclusions lassen sie sich für spezifische Seiten einstellen. Zudem können die Publisher Schwellenwerte festlegen, die determinieren, wann User die Messages sehen. Beispielsweise können diese ausgespielt werden, nachdem ein User zwei Seiten ohne Offerwall angesehen hat.

Die neue Lösung unterstützt bereits viele Sprachen, auch Deutsch. Du kannst sie über den Ad Manager testen. Erste Publisher, die das Produkt ausprobiert haben, sollen laut Google einen durchschnittlichen Umsatzgewinn von neun Prozent generiert haben.

So könnte der Offerwall Screen bei dir aussehen, © Google. Smartphone Mockup mit Auswahloptionen
So könnte der Offerwall Screen bei dir aussehen, © Google

Google bietet also mehr Möglichkeiten für Publisher, um Geld zu verdienen und möchte die Seitenbetreiber:innen zugleich an das eigene Ökosystem binden, das einem großen Wandel unterworfen ist.


So wirst du in den AI Overviews gefunden

drei Smartphone Mockups mit AI Overviews auf Screen, violetter Hintergrund
© Google via Canva

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