Social Media Marketing
So geht Werbung auf Snapchat: Ads und Best Practices im Überblick

So geht Werbung auf Snapchat: Ads und Best Practices im Überblick

Niklas Lewanczik | 28.11.25

Fast eine Milliarde User, mehr KI denn je, Sponsored Snaps und KI-Lenses sowie Promotion auf der Snap Map. Die Snapchat-Werbeoptionen sind vielfältig und wir zeigen dir mit Beispielen und einem Vortrag, was die Kult-App für die Werbeindustrie zu bieten hat – und welche Neuerungen für User warten.

Wie macht man eigentlich gute Werbung auf Snapchat? Die Ansatzpunkte sind so facettenreich wie die Antworten auf diese Frage. Denn die App, die weltweit über 940 Millionen User pro Monat erreicht und in Deutschland rund 19 Millionen, wartet mit einem vielfältigen Werbeangebot auf, das die Optionen auf Google, Metas Plattformen, Amazon und Co. im Marketing-Mix ergänzen kann – ähnlich wie die sich stetig erweiternden Möglichkeiten auf Reddit oder Pinterest. Auf Snapchat nutzen User nicht nur mit Vorliebe die verschwindenden Snaps – obgleich sich die Chats neuerdings auch dauerhaft speichern lassen –, sondern ebenso die unikalen AR-Erlebnisse. Über acht Milliarden Mal pro Tag werden AR Lenses eingesetzt.

Doch auch die populäre Snap Map – von Instagram mit der Instagram Map quasi kopiert –, der Kurzvideobereich Spotlight und die Stories sowie nicht zuletzt die user-nahen Bitmojis und AI Features sorgen für eine langfristige User-Bindung und für Touchpoints, an denen Creator und Marketer ansetzen können. Wir werfen einen Blick auf brandneue Features und vielfältige Werbelösungen, auf bahnbrechende AI News und die konkrete Nutzung der Plattform für Kampagnen. Denn in unserem Digital Bash Talk auf unserer DMEXCO-Bühne haben Jan Müller von Snapchat und Jannike Jungclaus von OTTO anschaulich demonstriert, wie du neue Zielgruppen entlang des gesamten Marketing Funnels erschließen kannst.

Den gesamten Talk von Jan Müller und Jannike Jungclaus im Video anschauen!


Infinite Retention:
Snapchat Chats ab jetzt für immer behalten

© Snapchat via Canva


AI Boom für Kreation und Ad Performance nutzen, auch auf Snapchat

Die umfassende Entwicklung diverser KI-Lösungen lässt auch Snapchat nicht kalt. Schon vor einiger Zeit launchte das Unternehmen mit My AI eine umfassende KI-Assistenz für die User. Eine Reihe von OpenAI-Funktionen wurde vor Jahren in die Plattform, etwa ins Lens Studio integriert. Neu ist, dass ab Januar 2026 Perplexity zur Standard-KI für alle User wird.

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KI-Features gehören unweigerlich ebenso zu einigen der wichtigsten Neuerungen Snapchats. Zuletzt wurden davon einige beim Snap Lens Fest 2025 vorgestellt. Für Entwickler:innen steht zum Beispiel der neue Lens Studio AI Assistant bereit. Dieser bietet Unterstützung beim Coding, kann Fehler identifizieren und sogar komplette Lenses generieren. Wie die Plattform bereits vor einigen Monaten ankündigte, ist das Lens Studio jetzt auch für Mobilgeräte und im Web verfügbar. Damit wird die Kreierung von Lenses – bei Bedarf auch per KI-gestütztem Chat – unterwegs möglich.

Im Rahmen des Events wurden ebenfalls Updates für die nächste Generation der Spectacles als AR-Fortschritt angekündigt:

  • Mit dem Travel Mode können AR-Erlebnisse ohne Tracking-Unterbrechungen unterwegs genutzt werden, beispielsweise im Flugzeug.
  • Eye Connect ermöglicht die Einrichtung gemeinsamer Lenses, indem man einfach auf die Person neben sich blickt.
  • Die Snap Cloud powered by Supabase soll eine leistungsstarke und sichere Infrastruktur für AR- und KI-Projekte bieten.

Überdies lassen sich Kleidungsstücke, Licht und Perspektive mit Realistic StyleGen naturgetreu in Lenses umsetzen, während die optimierte FaceGen-Technologie mehr Detailtiefe für Gesichtszüge von Avataren bietet. Bald kannst du dank des neuen AI Clips Features außerdem personalisierte Lenses aus Fotos und Videos generieren.


So können Creator und Developer

jetzt mit Snapchat Lenses Geld verdienen

Snapchat Logo auf Button vor gelbem Hintergrund
© Rubaitul Azad – Unsplash


Für den Monetarisierungskontext hat Snapchat ebenfalls Neuigkeiten in petto. Dank der neuen Lens+ Payouts profitieren Creator direkt von der Nutzung ihrer Lenses durch Abonnent:innen. Mit dem Camera Kit können Creator zudem kostenfrei AR in unterschiedlichen Anwendungen einsetzen, auch außerhalb der Plattform. Und Advertiser können ebenso im Kontext von KI und Lenses werben: Seit einigen Monaten können Brands auf Snapchat mit gesponserten KI-Lenses personalisierte Inhalte zur Zielgruppenansprache nutzen.

Doch das ist nur eine von zahlreichen Werbeoptionen, die schon bereitstehen und künftig auf Marketer zukommen. Sogar Werbung in Chats und Standort-Marketing sind in Arbeit.

Von gebrandeter Bitmoji Fashion über Story Ads bis zu Sponsored Snaps: Werbeformate im Überblick

Gesponserte KI-Lenses sind nur ein Aspekt der Werbegeschäftserweiterung von Snapchat. Schon 2024 wurden zum Beispiel mit Microsoft Advertising gesponserte Links in My AI eingebunden, um relevante Inhalte in die Konversation zu bringen, von Marken promotet. Ardawan Okhovat, Partnerships Lead DACH bei Snap Inc., erklärte uns seinerzeit im Interview

Wir sind davon überzeugt, dass wir in der Tech-Branche nur dann langfristig erfolgreich sein können, wenn wir unsere Produkte kontinuierlich erneuern und stark von anderen differenzieren. Genau darauf konzentrieren wir uns derzeit […].

Die AI Lenses von Marken können als individuelle und interaktive Experiences erscheinen und die Verweildauer erhöhen, weil sie thematisch passende Szenen für die User anbieten. Dabei können diese Lenses aufklären oder populäre Produkte hervorheben. Im AR-Kontext liefert das Unternehmen unterdessen auch Sponsored AR Lenses sowie ein Virtual Try-On Feature. Diese AR-Erlebnisse sind besonders für Mode- und Schmuckunternehmen wertvoll, um Usern Produkte in deren Alltagsumgebung anzeigen zu können. Das kann die Conversion-Wahrscheinlichkeit erhöhen. Cartier hat es vor einiger Zeit schon vorgemacht.


Cartier bot ein Ring-Try-On-Feature an, © Snap, GIF
Cartier bot ein Ring-Try-On-Feature an, © Snap

Gerade für Modemarken und Lifestyle Brands eignen sich zudem Bitmoji-Aktivierungen. Marken können digitale Kleidungsstücke für Bitmojis launchen – teilweise shoppable. Für diese Option hat Snapchat ein paar Zahlen geteilt: 74 Prozent der Nutzer:innen kleiden ihren Bitmoji in Marken, die sie auch real tragen. Und 60 Prozent der Käufer:innen digitaler Luxusartikel sind 13 bis 24 Jahre alt. Vor allem für die Zielgruppen in der Gen Z könnte dieses Feature nützlich sein.

Neben diesen Optionen bietet Snapchat eher klassische Werbeformate wie Single Image oder Video-Ads an, die Ziele wie Branding – für Marken, die neu auf Snapchat sind –, Reichweiten- und Traffic-Erweiterung anstreben. Sie lassen sich in Stories und Spotlight integrieren. In den Stories können Marken zudem dedizierte Story Ads samt mehrteiliger Bild- oder Videostories in einem eigenen Discover Tile ausspielen. So sehen User mehr visuelle Eindrücke von Brands und deren Angeboten. Noch mehr Variation bieten indes die Collection Ads. Dabei handelt es sich um ein Produktkarussell mit mehreren klickbaren Produkten. Dieses Format kombiniert die Popularität von Carousels und deren Engagement-Stärke mit der unmittelbaren Einkaufsoption für User.

So kann eine Collection Ad auf Snapchat aussehen, © Snap
So kann eine Collection Ad auf Snapchat aussehen, © Snap

Im Videobereich wiederum bieten die Commercials als nicht überspringbare Full-Screen-Videos die Chance, in drei bis sechs Sekunden enorm viel Aufmerksamkeit zu generieren. Möglich sind aber ebenfalls ExtendedPlay Commercials: Sie können bis zu 180 Sekunden lang sein, die ersten sechs Sekunden bleiben non-skippable.

Neuere Werbeoptionen, die in einigen Märkten schon verfügbar sind, in Deutschland aber noch nicht, sind die Promoted Places und Sponsored Snaps. Erstere Option ermöglicht die Hervorhebung von Shops oder Pop-up Stores in der Snap Map als Top Picks. Das sorgt laut Snap für bis zu 17,6 Prozent mehr Besucher:innenfrequenz durch erhöhte Sichtbarkeit und Interaktionsmöglichkeiten. Im UK hat die Restaurantkette Nando’s schon damit gearbeitet. Die Sponsored Snaps hingegen ermöglichen Werbung in Form von Snaps im Chat Tab der App. Während das nicht allen Usern gefallen dürfte, könnten Marken mit nativen Ads und starkem Storytelling samt CTA in privateren Umfeldern eine bessere Performance erwarten. Denn geöffnete Sponsored Snaps erzielen zweimal höhere Conversion Rates pro Ad View.

Beispiele, die du als Inspiration nehmen kannst

Ein Case, der verschiedene Werbeoptionen aufzeigt, ist die Kampagne BOSS Bottled Beyond x Snapchat (ausgespielt: 2. September – 15. Oktober 2025). Das Unternehmen setzte auf unterschiedliche Formate Snap-Werbeformate – von AR Lenses, Sponsored Snaps und Snap Ads bis Snap Map und Story Ads. Bei den AR Lenses gab es ein gamifiziertes Erlebnis rund um die Duftnoten Leder & Ingwer, um die Dualität des Parfums widerzuspiegeln. Als Brand Ambassador schickte Reggaeton Star Maluma Sponsored Snaps.

Zudem gab es eine exklusive AR Experience mit den Spectacles bei der NYC Launchparty am 3. Oktober und Hinweise auf Pop-up-Erlebnisse in der Snap Map. So kann Storytelling über verschiedene Formate hinweg funktionieren.

Doch dieses Big-Brand-Beispiel kommt aus den USA. Daher haben wir für dich noch konkrete Tipps und Insights von Snapchat und dem deutschen Unternehmen OTTO parat, die die Werbemöglichkeiten auf Snapchat nicht nur aufzeigen, sondern an diversen Beispielen aus der Welt des Handels und der sozialen Medien festmachen. In unserem Videoausschnitt bekommst du schon einen Vorgeschmack auf die Insights, die Jan Müller präsentiert.

Jan Müller und Jannike Jungclaus auf der DMEXCO Stage von t3n und Digital Bash, © Fabian Brennecke
Jan Müller und Jannike Jungclaus auf der DMEXCO Stage von t3n und Digital Bash, © Fabian Brennecke

Du kannst dir aber ebenso den gesamten Talk mit Müller und Jannike Jungclaus ansehen und Inspiration für deinen Marketing-Mix sammeln.

Den gesamten Talk von Jan Müller und Jannike Jungclaus im Video anschauen!


„Menschen haben es satt, um Likes zu buhlen“:
Snapchat fördert Community Building und AI

© Snap Inc.


Dieser Beitrag erschien erstmals am 7. November 2025.

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