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Browser Wars: OpenAI legt sich mit Google und Perplexity an
OpenAI Office in München, © OpenAI via Canva

Browser Wars: OpenAI legt sich mit Google und Perplexity an

Niklas Lewanczik | 10.07.25

Der Launch eines OpenAI Browsers mit KI-Power soll kurz bevorstehen. Damit würde das Unternehmen Google und Perplexity Konkurrenz machen. Für noch mehr Furore sorgen Pläne für ein Open Weight Model, AI Hardware und der fortwährende Kampf um die besten AI-Expert:innen.

Die Browser Wars nehmen Fahrt auf. In der Digitalwelt ist Google mit dem eigenen Chrome Browser seit jeher der Platzhirsch vor Alternativen wie Safari, Edge, Firefox, Samsung Internet und Opera. Über 68 Prozent Marktanteil hat Chrome im Juni 2025 laut Statcounter weltweit und geräteübergreifend innegehabt. Doch diese Dominanz wird jetzt mit Nachdruck herausgefordert. Während Google den Browser Chrome – dessen Abspaltung vom Unternehmen das US-Justizministerium aufgrund der Monopolstellung Googles zuletzt forderte – mit AI Features wie dem Zugriff auf den weitreichenden und hochintelligenten AI Mode versieht, reagieren die Konkurrenzunternehmen Perplexity und OpenAI mit eigenen Browser-Varianten. Diese setzen auf das AI Know-how und die vielfältigen Gen AI Features der Dienste und sollen, teils mit agentischen Vorzügen, vor allem Google Marktanteile streitig machen, ähnlich wie in der Suche.

Perplexitys Browser Comet ist jetzt endlich verfügbar, wenngleich zunächst nur für Abonnent:innen des neuen Max-Plans, der 200 US-Dollar pro Monat kostet.

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Und OpenAI könnte schon in kurzer Zeit reagieren. Wie Reuters unter Berufung auf unternehmensnahe Quellen berichtet, steht der Launch eines eigenen Browsers mit AI Support in den nächsten Wochen an.


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Grafik mit dem Schriftzug „Perplexity Max“ vor einem stilisierten KI-Porträt mit Lichtpartikeln, Visual zur neuen Abostufe von Perplexity
© Perplexity via Canva


So könnte der OpenAI Browser funktionieren

Der Browser, den OpenAI nach Informationen der Insider planen soll, könnte die User in einem von ChatGPT bekannten Chat Interface durch das Web navigieren. Dabei wären die Nutzer:innen weniger mit dem Klicken von Websites als vielmehr mit der Konversation mit dem Browser beschäftigt – was bei Publishern Alarmglocken schrillen lassen könnte. Im Browser selbst könnten Agents von OpenAI, etwa Operator oder Deep Research, zum Einsatz kommen. Auch bei Perplexitys Comet soll der agentische Nutzungskontext im Vordergrund stehen, der Usern bestimmte Aufgaben abnimmt.

In diesem Kontext wäre die enge Verbindung des Browsers zu eingeloggten Usern, die ähnlich wie auf ChatGPT diverse persönliche Daten und Nutzungsmuster weitergeben, ein relevanter Faktor, um hochpersonalisierte Profile anzulegen. Das kann dabei helfen, eigene Dienste zu verbessern, KI-Modelle optimiert zu trainieren und schließlich auch personalisierte Werbeformate für die eigenen KI-Dienste zu integrieren. Noch bietet OpenAI diese nicht an, hat sie aber nie ausgeschlossen. Perplexity zum Beispiel hat den Wert eines Browsers für die Werbemonetarisierung bereits betont und bietet auch in der AI-Suche Sponsored Answers.

Die Geschichte eines Browsers

Noch ist der Start eines OpenAI Browsers nicht offiziell bestätigt. Der Zeitraum wäre aber passend gewählt, da man direkt mit Perplexity in Konkurrenz treten und die eigenen KI-Dienste weiter verbreiten könnte. Zudem soll noch im Sommer das heiß ersehnte Modell GPT-5 auf den Markt kommen, welches große Verbesserungen für die – auch agentische – AI-Nutzung verspricht. Auch dazu fehlt aber bislang ein offizielles Update.

OpenAI soll laut Reuters in den vergangenen Monaten den Kauf von Chrome in Erwägung gezogen haben, sollte dieser in den USA durch das Justizministerium vor Gericht tatsächlich angeordnet werden. Man habe sich dann aber für die Entwicklung einer eigenen Variante entschieden. Dabei könnten zwei von Google abgeworbene Entwickler:innen ihren Anteil gehabt haben, die für Google Chrome zuständig gewesen sein sollen. Überhaupt versucht OpenAI derzeit, Fachpersonal für die weitere AI-Entwicklung zu verpflichten; vor allem, da Meta ihnen jüngst wichtige Mitarbeiter:innen aus dem Unternehmen gelockt hat. Unternehmenspräsident Greg Brockman hieß kürzlich vier neue KI-Expert:innen von der Konkurrenz via X willkommen.

Zur großen AI-Entwicklung OpenAIs zählen neben dem etwaigen Browser noch viele andere zentrale Aspekte. Vor allem die Modellentwicklung steht im Fokus. Nach der Vorstellung von Modellen wie o3 und o4-mini steht derzeit ein Open Weight Model im Raum, von dem Tom Warren auf The Verge berichtet. Dieses erste Open Weight Model des Unternehmens soll demnächst veröffentlicht werden.


Was OpenAIs neues Open-Weight-Modell ausmacht

OpenAI-Logo vor Büro-Hintergrund
OpenAI-Logo vor Büro-Hintergrund, © OpenAI via Canva


Darüber hinaus setzt das Unternehmen künftig verstärkt auf die Entwicklung von AI-gestützter Hardware, die mit Produkten von Apple, Meta, Google und auch dem eng verbundenen Microsoft konkurrieren könnten. Die Übernahme des Unternehmens von Designikone Jony Ive, einst Chefdesigner bei Apple, ist abgeschlossen. Jony Ive und das Kollektiv LoveFrom sollen unabhängig arbeiten können, aber Designaufgaben für OpenAI übernehmen. OpenAI spricht beim Unternehmen aber jetzt von io Products, Inc. und nicht mehr von io, da es bezüglich dieses Namens einen rechtlichen Einwand gegeben hatte, infolgedessen OpenAI vorherige Ankündigungen zum Projekt io für die Öffentlichkeit wieder löschte.

Die nächsten Wochen werden für OpenAI, AI Fans und User allgemein besonders spannend. Und die Konkurrenz von Google, Perplexity und Co. wird das Augenmerk mehr denn je auf das Unternehmen rund um CEO Sam Altman richten.


Meilenstein:
OpenAI und Apple-Legende Jony Ive wollen AI Hardware entwickeln

OpenAI Office in München
OpenAI Office in München, © OpenAI via Canva

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