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Technologie
Konkurrenz für Google und ChatGPT: Meta baut eigene AI-Suchmaschine

Konkurrenz für Google und ChatGPT: Meta baut eigene AI-Suchmaschine

Niklas Lewanczik | 29.10.24

Eine neue, eigene KI-Suchmaschine soll Meta AI Usern brandaktuelle Informationen direkt aus dem Web auf Instagram und Co. liefern, ohne dass Googles oder Bings Ergebnisse genutzt werden müssen. Hinter der Entwicklung könnte noch ein anderes Begehr stecken.

Meta möchte sich auf dem AI-Search-Markt etablieren und zugleich von großen Suchmaschinen unabhängig machen. Bisher setzt der Konzern auf Suchergebnisse von Bing und Google, um Meta AI User mit Antworten aus dem Web zu bedienen. Letzteres soll bald mit einer eigenen Suchmaschine im AI-Kontext ermöglicht werden, die das Web für den Konzern und seine Plattformen crawlt. Mit diesem Schritt könnte man nicht nur anderen AI-Suchoptionen Konkurrenz machen – insbesondere aufgrund der enormen User-Zahl der Meta App Family –, sondern auch wertvolle Daten sammeln.

Meta mit Suchmaschinenplänen: Noch keine allzu konkreten Aussichten

Die KI von Meta, die in Suchleisten auf Instagram, WhatsApp und Co. integriert wurde, liefert derzeit Web-Ergebnisse von Bing und Google. Künftig könnten konversationelle Antworten auf die Fragen der über die sozialen Medien Suchenden aber von Meta direkt beantwortet werden. Davon berichtet Kalley Huang für The Information.

Beitrag von @theinformation
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Mit dem Schritt hin zur Entwicklung einer eigenen Suchmaschine möchte man sich von Google und Bing unabhängig machen. Das soll auch für den Fall nützen, dass Microsoft und Alphabet von den aktuellen Übereinkünften zur Kooperation zurücktreten würden. Gleichzeitig soll die eigene KI-Suchmaschine das Web crawlen und die Meta AI mit aktuellen Informationen füttern. Meta selbst hat noch keine offiziellen Angaben zu dieser Entwicklung gemacht. Sollte eine KI-Suchmaschine bald auf den Markt kommen, wäre sie in der EU womöglich ebenso wie die Meta AI aufgrund der Datenschutzhürden, die der Konzern nicht zu überwinden bereit ist, nicht verfügbar. Ob der Social-Media-Konzern im Begriff ist, ein umfassendes technisches Konstrukt zu erstellen, welches Crawling und eine systematische Einordnung von Antworten und Ergebnissen ermöglicht, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Eine Meta-eigene Suchmaschine hätte allerdings einige Auswirkungen.

Metas User-Relevanz könnte Suche und Datengenerierung pushen

3,27 Milliarden Menschen waren im zweiten Quartal 2024 in den Apps der Meta Family täglich aktiv. Die Relevanz von Facebook, Instagram und WhatsApp für die Digitalszene, für Creator und Marketer wie für Brands und Privat-User, ist unbestritten. Daher könnte eine eigene KI-Suchmaschine, die die Meta AI-Suche unterstützt, trotz erwartbarer Mankos gegenüber der Konkurrenz, die von der Neuartigkeit der Suchmaschine herrühren würden, viel Anklang und vor allem Nutzungskontexte finden. Meta könnte damit die User nicht nur noch enger an die eigenen Plattformen und Apps binden, sondern auch vielfach selbst Daten aus dem Web sammeln, die dann wieder für das Training der eigenen KI-Modelle genutzt werden könnten.

An diesem Punkt könnte es indes zu Problemen kommen, wenn Website-Betreiber:innen ein Crawling nicht erlauben. Außerdem wäre es interessant zu sehen, wie Meta mit der Generierung von Publisher-Inhalten umgeht; Perplexity, OpenAI, Google und Co. wurden schon mehrfach scharf für den mitunter fragwürdigen Umgang mit geschützten Inhalten kritisiert. Letztlich ist sogar Werbung im Suchkontext auf Meta vorstellbar; Search Ads gibt es beispielsweise auf TikTok ebenfalls.

AI Search verändert das Suchverhalten auf diversen Plattformen

Neben den etwaigen Datensammlungsoptionen besticht die Vorstellung der eigenen Suchmaschine für Meta insbesondere durch die Konkurrenzfähigkeit zu anderen Optionen wie ChatGPT, Google mit Gemini, dem Microsoft Copilot und Perplexity, aber auch Entertainment-Medien wie TikTok. Die Suche wird derzeit immer weiter diversifiziert, woran hochfunktionale KI-Modelle mitwirken. So bringt beispielsweise Google die eigenen AI Overviews jetzt in über 100 Länder und erreicht damit nach eigenen Angaben über eine Milliarde User pro Monat.

Beitrag von @google
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Die AI Answering Machine Perplexity hingegen denkt die Suche mit einem Reasoning Mode, Spaces und der Internal Knowledge Search neu und lädt sogar Creator ein, an dem eigenen Discover Feed mitzuwirken.

Beitrag von @perplexity.ai
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Und auch die selbsternannte Everything App X hat für zahlende User, auch in Europa, kürzlich mit Radar eine Suchoption für brandaktuelle Themen präsentiert.

Beitrag von @oncescuradu
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Gemeinsam mit Grok-2 können User auch dort ihre Suche starten und durchführen.


Meta AI liefert Suchergebnisse von Google und Bing

Drei Smartphone Mockups mit Meta AI-Elementen, Farbverlauf im Hintergrund, violett-orangefarben
© Meta via Canva

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