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Human Resources
„Lebensraum schaffen, wo sich Angestellte wohlfühlen“: Innovativer Unternehmens-Campus für bessere Mitarbeiter:innenbindung

„Lebensraum schaffen, wo sich Angestellte wohlfühlen“: Innovativer Unternehmens-Campus für bessere Mitarbeiter:innenbindung

Marié Detlefsen | 29.05.24

Viele Arbeitnehmer:innen fühlen sich nicht emotional mit ihrem Unternehmen verbunden und verbringen viel Zeit im Home Office. Doch wie man nicht nur die eigenen Mitarbeiter:innen durch innovative Campus-Konzepte mehr ans Unternehmen bindet, sondern auch neue Anreize schafft, verrät uns Patrick Pietruck im Interview.

In einer Zeit, die von neuen Technologien und Fachkräftemangel geprägt wird, versuchen immer mehr Unternehmen auf neue Konzepte zu setzen, um ihre Mitarbeiter:innen zu binden und talentierte Fachkräfte anzuziehen. Denn sehr viele Menschen haben keine emotionale Bindung ans Unternehmen, 7,3 Millionen Beschäftigte haben laut Gallup-Studie sogar schon innerlich gekündigt.


Unzufriedenheit auf Höchststand:

Ein Fünftel der Beschäftigten hat keine emotionale Bindung ans Unternehmen

Gelangweilte Frau vor Laptop, © Magnet.me - Unsplash
© Magnet.me – Unsplash


Derweil suchen allein in der Branche für Industrie und Dienstleistungen aktuell 93 Prozent der Unternehmen neue Mitarbeiter:innen. Andere Arbeitgeber:innen versuchen Bewerber:innen mit Benefits zu überzeugen, darunter Angebote wie flexible Arbeitsmodelle, Mobilitätszuschuss, Sachbezugskarten oder Sportprogramme. Dabei setzen viele Unternehmen vor allem darauf, ihren Angestellten möglichst viel Home Office zu bieten und ihnen den Weg ins Büro zu ersparen. Durchschnittlich verbringen Arbeitnehmer:innen in Deutschland nur noch drei Tage im Büro, dennoch würden viele gerne häufiger am Arbeitsstandort arbeiten, wenn die Anreize größer wären.

Ein mögliches Konzept, das sowohl den Arbeitsstandort attraktiver macht als auch neue Bewerber:innen anlockt, hat inwzischen die webnetz GmbH eingeführt. Der neue Ansatz der facettenreichen Digitalagentur aus Lüneburg erstreckt sich vor allem über den sogenannten Mega-Campus. Mit einzigartigen Angeboten wie einer Mega-Rutsche, vielseitigen Outdoor-Aktivitäten und einer modernen Arbeitsumgebung hat dieser Campus das Ziel, die Mitarbeiter:innenbindung zu stärken und ein inspirierendes Arbeitsumfeld zu schaffen.

Doch wie genau wirkt sich dieses Konzept auf die Mitarbeiter:innen aus und welche Vorteile bietet es für das Recruiting? Um dies herauszufinden, haben wir mit Patrick Pietruck gesprochen, dem Gründer und Geschäftsführer von webnetz.

Das Interview

OnlineMarketing.de: Was zeichnet euren neuen Mega-Campus in Lüneburg aus? Was sind einzigartige Merkmale des Campus, die ihn von herkömmlichen Arbeitsstätten unterscheiden? 

Patrick Pietruck

Patrick Pietruck: Ich würde sagen, von herkömmlichen Arbeitsstätten unterscheidet sich unser Campus in nahezu allen Bereichen, und zwar innen wie außen. Outdoor laden eine Dachterrasse und ein Innenhof mit Sitzecken sowie Liegen auf Grünflächen zum Auftanken, Entspannen oder auch zum Arbeiten bei Frischluft ein. Und unser Sportpark mit Riesenrutsche zahlt ein auf das Arbeitnehmer:innenkonto mit Bewegung, Gesundheit und Teamspirit.

Als einzigartiges äußerlich sichtbares Merkmal hat sich unsere Rutsche in kurzer Zeit zum Eyecatcher entwickelt. Da unser Standort verkehrstechnisch günstig an einer Straße mit hoher Sichtbarkeit liegt, ist die Rutsche zu einer Art Markenzeichen geworden. Wir sind in aller Munde und Augen.

Die Rutsche auf dem Campus ist ein richtiger Eyecatcher.
Die Rutsche am Gebäude ist ein richtiger Eyecatcher, © webnetz

Wie hat sich die Idee hinter dem Campus entwickelt und wie habt ihr sie schließlich umgesetzt? 

Alles begann mit Gedankengängen, wie sich webnetz als Arbeitgeber:innenmarke attraktiver aufstellen kann. Basierend darauf entwickelte sich die Idee des Campus. Einen Lebensraum schaffen, wo sich Mitarbeitende super wohlfühlen können, ohne krasse Trennlinie zwischen Job und Freizeit, zwischen Leistung und Leasure Lifestyle. Dann folgten die Kalkulationsgespräche mit Architekten. 2020 folgte schließlich der Grundstückkauf. Der Prozess, wie der Campus letztlich aussehen sollte, war geprägt von gemeinschaftlicher Ideenfindung. Ein zwölfmonatiger Prozess, in den bewusst alle Mitarbeitenden einbezogen wurden.

Wie hoch waren die Kosten und rechnet sich das Konzept letztlich? 

Das Investment beläuft sich auf etwa zehn Millionen Euro. Betonen wollen wir dabei, dass es sich hierbei nicht um ein rein wirtschaftlich kalkuliertes Bauprojekt handelt, sondern um eine Herzensangelegenheit. Wir wollten einen Ort des Wohlbefindens gestalten, der Mitarbeitenden und auch uns als Geschäftsleitung tagtäglich guttut – und natürlich neue Interessent:innen anreizt, sich bei uns zu bewerben, um Teil des webnetz Teams zu werden. Insofern „rechnet“ sich das Campus-Konzept in erster Linie immateriell, auf längere Sicht dann auch materiell.

Welche spezifischen Elemente des Campus-Designs wurden entwickelt, um die Mitarbeiter:innenbindung zu stärken und das Arbeitsumfeld zu verbessern? 

Es wurde viel mehr Platz für Austausch geschaffen, unter anderem durch eine gemeinsame große Küche mit Kaffeelounge direkt im Erdgeschoss. Vorher hatten wir zwei kleinere Küchen auf zwei verschiedenen Etagen. Durch den Sportpark und den Multispace mit Billard, Playstation und Tischkicker hat unser Team die Gelegenheit die Pausen und den Feierabend gemeinsam zu verbringen – das stärkt die Bindung. Wir haben jetzt für jede Aufgabe den richtigen Arbeitsort, der täglich frei wählbar ist durch unser Open-Desk-Prinzip mit Buchungssystem. Zudem prägt ein innenarchitektonisches Farbkonzept mit warmen Tönen den gesamten Campus. Auch das besonders einladende und wohltuende Sitzmobiliar ist zu erwähnen, ebenso individuell einstellbare Lichtkonzepte an den verschiedenen frei wählbaren Arbeitsplätzen. Das alles verbessert natürlich enorm das Arbeitsumfeld.

Der Multispace des Campus mit Billard, Playstation und Tischkicker soll Mitarbeitende zu gemeinsamen Pausen einladen.
Der Multispace mit Billard, Playstation und Tischkicker soll Mitarbeitende zu gemeinsamen Pausen einladen, © webnetz

Wie hat sich das neue Campus-Konzept bisher auf die Arbeitsatmosphäre und das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen ausgewirkt? 

In Konkurrenz mit dem Home-Office-Trend hat der Campus auf Anhieb seine Zugkraft unter Beweis gestellt, wie ansteigende Anwesenheitsquoten dokumentieren. Was sicherlich auch mit den vielen Events zusammenhängt, die wir hier ausrichten. Vom monatlichen Agenturfrühstück über Sportpark Sessions, After Work Parties, Team Events, Billard-Challenges etc. – der Campus ist extrem einladend. So erhalten wir immer wieder auch viele Anfragen externer Organisationen und Netzwerke und öffnen auch die Campus-Türen beispielsweise für Arbeitgeber:innenverbände, aber auch studentische Vereinigungen, die hier gerne Impulsvorträge oder große Meetings abhalten.

Wie hat sich das neue Campus-Konzept auf das Recruiting von Fachkräften ausgewirkt? Gibt es hier schon Beispiele (für den Erfolg)? 

Der Campus hat in der Tat direkte Auswirkungen auf das Recruiting. Mit der stark erhöhten Aufmerksamkeit hat sich auch die Anzahl der Bewerbungen stark erhöht. Beispielsweise von Abiturient:innen, die eine Ausbildung bei uns einem Studium vorziehen oder aber auch von Fachkräften, die nicht nur aus dem erweiterten Norden, sondern auch aus ganz Deutschland kommen.

Inwiefern unterstützt die Architektur des Campus die Förderung von Kreativität und Innovation bei der Arbeit?

Wie wissenschaftlich längst bewiesen, kann Architektur ein attraktives Umfeld für Inspiration und Kreativität wie auch Produktivität leisten. Unser Campus ist daher geprägt durch ein harmonisches Zusammenspiel aus Architektur, Innenarchitektur, Einrichtungsdesign sowie Outdoor- und Grünflächengestaltung kennzeichnet.

Mitarbeitende von webnetz spielen Basketball.

Diese planerische Handschrift findet sich auch in der Vielfalt der unterschiedlichen Arbeitsplatztypen, die verschiedenen Kontexten, Formaten und Ansprüchen gerecht werden: silent spaces, workshop areas, Lounges und Sitzecken für Kleingruppen-Meetings, Großraumbüros für Konferenzen, Telefonzellen und die verschiedenen Outdoor-Möglichkeiten für produktives Tun.

Inwiefern behauptet sich der Campus gegenüber pull-starken Standorten wie Hamburg, Berlin oder Hannover?

So viel vorweg: Niemand verlässt webnetz, weil er woanders ein besseres Arbeitsumfeld vorfindet als in unserem Campus. Und natürlich wertet der Campus auch Lüneburg als Standort auf. Ebenso punktet der Campus mit dem digitalen Jobfaktor, dass Online-Business-Berufstätige nicht nach Hamburg oder Hannover fahren müssen, denn hier in Lüneburg hat der webnetz Campus viel zu bieten für motivierte und kompetente Onliner. Ob es in Hannover, Hamburg oder Berlin einen vergleichbaren Agentur-Campus gibt? Wohl nicht.

Welche langfristigen Ziele verfolgt euer Unternehmen mit dem Campus-Konzept, insbesondere in Bezug auf Mitarbeiter:innenbindung und Recruiting? 

Unser CAMPUS taugt als Best Case, denn es beweist, dass ein besonderes Arbeitnehmer:innenumfeld ein Unternehmen stärkt und zukunftssicher aufstellt. Home Office und Co. fordern Arbeitgeber:innen verstärkt heraus, nämlich am Arbeitsplatz mehr zu bieten als das Zuhause am Rechner. Das ist unser langfristiges übergeordnetes Ziel.


Wir bedanken uns recht herzlich bei Patrick Pietruck und der gesamten Geschäftsführung für das schriftliche Interview sowie für die spannenden Insights aus ihrer Perspektive.


Unternehmenswerte und interne Kommunikation als Treiber der Mitarbeiter:innenbindung

Unternehmenswerte und interne Kommunikation als Treiber der Mitarbeiter:innenbindung.
© Jason Goodman – Unsplash

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