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Human Resources
Rund 50 Prozent mehr KI-Jobs als vor 5 Jahren: Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Soft Skills

Rund 50 Prozent mehr KI-Jobs als vor 5 Jahren: Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Soft Skills

Marié Detlefsen | 09.01.24

Die Arbeitswelt wird immer weiter durch die Arbeit von und mit KI geprägt, doch boomt nicht nur der Stellenmarkt für technische Jobs. Erfahre, warum Soft Skills wie Flexibilität und Kreativität nun ebenso im Fokus stehen wie technologische Expertise.

KI hat sich mittlerweile zu einem Eckpfeiler zahlreicher Unternehmen entwickelt und prägt somit auch die Anforderungen an Arbeitskräfte. Eine neue Studie von Stepstone verdeutlicht nun erste Ausmaße dessen: Die Anzahl an Stellenanzeigen von KI-bezogenen Jobs ist um die Hälfte gestiegen, verglichen mit den Werten vor fünf Jahren. Doch während die Unternehmen verstärkt nach Fachkräften mit KI-Kenntnissen suchen, zeichnet sich ebenso eine Verschiebung in der Betonung von Soft Skills ab, die sich vor allem auf den menschlichen Aspekt der Arbeit stützen.

Deep Learning, Prompting oder Machine Learning als wichtige KI-Kenntnisse

Für die Analyse wurden von Januar 2019 bis Oktober 2023 alle Stellenausschreibungen von Stepstone in Deutschland analysiert. Dabei wurde herausgefiltert, wie häufig Arbeitgeber:innen KI- oder Soft Skills in den Voraussetzungen für einen Job nennen. Darunter fielen Begriffe wie Deep Learning, Prompting und Machine Learning oder bei den Soft Skills zum Beispiel Analytisches Denken, Kreativität sowie Flexibilität. Dabei wurde deutlich, dass die Suche nach Mitarbeitenden, die sich mit diesen KI-Themen auskennen, um 46 Prozent gegenüber dem Wert von 2019 gestiegen ist.

Allerdings sei diese Entwicklung nun schon seit einigen Jahren zu erkennen. Bereits bevor KI-Plattformen wie ChatGPT im Jahr 2022 ihren Durchbruch feierten, war ein deutlicher Trend erkennbar: Eine Steigerung um 85 Prozent bei der Nachfrage nach Fachkräften mit KI-Kenntnissen wurde bereits 2021 verzeichnet, verglichen mit den Zahlen von 2019. Diese Entwicklung unterstreicht das frühzeitige Erkennen der Relevanz von KI durch Unternehmen und den daraus resultierenden Bedarf an entsprechenden Fachkräften. Laut der Studie hatte die Nachfrage somit schon 2022 ihren bisherigen Höhepunkt erreicht. 2023 pendelte sich dieser Bedarf dann auf einem konstanten Niveau ein.

Soft Skills sind in Zukunft unverzichtbar

Interessanterweise ist mit dem Aufstieg der KI-Jobs auch ein gleichzeitiger Anstieg von 190 Prozent bei der Betonung von Soft Skills in Stellenanzeigen verbunden. Eigenschaften wie Flexibilität ( +38 Prozent), Kommunikationsfähigkeit ( +35 Prozent), Lernbereitschaft ( +34 Prozent) und Kreativität ( +27 Prozent) werden als unverzichtbar angesehen und hatten in den vergangenen fünf Jahren den größten Zuwachs in Stellenanzeigen. Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte von The Stepstone Group, sagt hierzu:

In Zukunft werden soziale Kompetenzen und weiche Faktoren auf dem Arbeitsmarkt immer wichtiger werden – weil es die Fähigkeiten sind, die Menschen den Maschinen immer voraus haben werden. Umso wichtiger ist es, dass wir die Aufgaben, die sich nicht automatisieren lassen und immer von Menschen ausgeübt werden, gesamtgesellschaftlich stärker wertschätzen und honorieren – und das heißt auch, sie fair zu entlohnen.


Stellenanzeigen analysiert:

Auf diese Soft Skills kommt es derzeit an

Soft Skills sind neben KI-Kenntnissen wichtig.
© Campaign Creators – Unsplash


Diese Entwicklung wird auch in den Jobnetzwerken sichtbar. So geben immer mehr Menschen ihre AI-Fähigkeiten in Jobprofilen an. Im Schnitt verzeichnet LinkedIn eine Steigerung von 75 Prozent pro Monat in Jobprofilen. LinkedIn selbst macht sich unterdessen für einen neuen Ansatz im Bewerbungsprozess stark, indem Arbeitgeber:innen in Zukunft weniger auf den Abschluss von potenziellen Bewerber:innen achten und stattdessen die Skills der einzelnen Personen stärker berücksichtigen.

Das Netzwerk sieht eine Zukunft, in der Unternehmen von ihren traditionellen Bewerbungsstandards abweichen und neue Aspekte mit einfließen lassen werden. Somit sollen Schul- und Hochschulabschlüsse und frühere Berufsbezeichnungen nicht mehr als zentrale Zugangsvoraussetzung gesehen, sondern der Fokus auf nachgewiesene Skills der Bewerber:innen gelegt werden. Das Ganze solle sich laut LinkedIn in Zukunft branchenübergreifend entwickeln und werde von einigen Betrieben bereits angestrebt. Mittlerweile seien über 80 Prozent der Arbeitgeber:innen der Meinung, dass sie ihre Angestellten auf der Grundlage ihrer Fähigkeiten und nicht ihrer Abschlüsse einstellen sollten.

KI und Soft Skills gehen Hand in Hand

Ein Blick in die Zukunft des Arbeitsmarkts deutet darauf hin, dass neue, heute noch unbekannte Jobs entstehen. Soziale Kompetenzen und die Fähigkeit, die menschlichen Qualitäten von Maschinen zu unterscheiden, werden künftig noch wichtiger sein. In einer Zeit, in der die Technologie unaufhaltsam voranschreitet, wird der Schlüssel zum Erfolg somit eine ausgewogene Kombination aus technischem Know-how und menschlichen Fähigkeiten sein. Auch Dr. Tobias Zimmermann ist sich sicher, dass KI zweifellos unsere Arbeitswelt prägen, doch die menschliche Expertise unverzichtbar bleiben wird, um die neuen Herausforderungen zu meistern.


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