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Wie Netflix: Amazon Prime Video plant Werbung im Abonnement

Wie Netflix: Amazon Prime Video plant Werbung im Abonnement

Niklas Lewanczik | 08.06.23

Der Streaming-Dienst Amazon Prime Video könnte bald Werbung zeigen. Womöglich müssen User für werbefreie Inhalte künftig mehr zahlen. Sogar die Max und Paramount+ Channels mit Ads könnten integriert werden.

Schon jetzt gibt es auf Amazon Prime Video Werbung. Zum einen promotet der Konzern vor Serien und Filmen vielfach eigene Produktionen. Zum anderen liefert Amazon mit Freevee einen kostenlosen Channel, der durch Werbung finanziert wird. Doch Amazons Streaming-Abteilung möchte nach Informationen des Wall Street Journals künftig noch mehr Ads integrieren, um den Umsatz weiter zu steigern. Dabei dient womöglich auch das seit Herbst 2022 verfügbare günstigere Abonnement von Netflix, das als Basic with Ads mit Werbung finanziert wird, als Vorbild. Obwohl die Pläne noch in der Entwicklungsphase sind, dürfte eine Aussicht dieser Entwicklung für User ärgerlich sein: Amazon könnte auch Prime Video-Kund:innen mehr Ads zeigen und für eine werbefreie Version mehr Geld verlangen.


Netflix CEO:

„Wir hätten schon vor Jahren Werbung einbauen sollen“

Wikipedia: © re:publica Gregor Fischer , LLC - Wikipedia.de, CC BY 2.0 (Änderungen wurden vorgenommen via Canva); Reed Hastings vor Netflix-Logo
Wikipedia: © re:publica Gregor Fischer , LLC – Wikipedia.de, CC BY 2.0 (Änderungen wurden vorgenommen via Canva)


Noch mehr Werbeeinnahmen für Amazon? Amazon Prime Video als doppelte Umsatzoption

Amazon erwirtschaftet schon jetzt enorm viel Geld über den Bereich Prime und Prime Video. Das Streaming-Angebot ist für Prime-Kund:innen – die seit 2022 89,90 Euro pro Jahr für die Mitgliedschaft zahlen müssen – ebenso verfügbar wie für jene, die monatlich 8,99 Euro für den Streaming-Dienst zahlen. Doch Amazon ist längst zu einer immensen Werbemacht geworden. Von den über 127 Milliarden US-Dollar Umsatz aus dem ersten Quartal 2023 gingen immerhin schon 9,5 Milliarden auf Werbedienste zurück. Dieser Bereich ist Year over Year um 21 Prozent gewachsen.

Laut dem Wall Street Journal würden Advertiser es begrüßen, auch im Rahmen von Amazon Prime Video werben zu können. Daher werden beim Konzern derzeit Pläne für eine Werbeintegration erarbeitet. Sogar die werbegestützten Abonnements von Max und Paramount+ könnte Amazon künftig anbieten; bisher bietet Amazon die werbefreie Option der Zusatzbuchung von Channels wie Paramount+ an.

Die Integration der Werbung bei Prime Video Content könnte kurze Werbepausen vorsehen. Wollen User diese umgehen, müssten sie möglicherweise einen Aufpreis zusätzlich zu ihrem Abonnement zahlen. Wie lang die Werbeunterbrechungen in der Summe pro Stunde sein könnten, ist noch unklar. Beim Netflix-Abonnement mit Ads sind es vier bis fünf Minuten pro Stunde. Amazon könnte die Werbeintegration nutzen, um zugleich hohe Summen von Advertisern für zielgruppenrelevante Ad-Platzierungen und mehr Geld von Abonnent:innen für werbefreies Streaming zu verlangen. Das dürfte den ohnehin schon enormen Umsatz weiterhin ankurbeln und noch mehr finanziellen Spielraum für die Produktion eigener Inhalte und den Kauf von Rechten bieten. 2022 hat der Konzern bereits knapp sieben Milliarden US-Dollar für Originals, Live-Sport-Rechte und Inhalte Dritter ausgegeben.

Verärgerung der User vorprogrammiert?

Noch gibt es keine offizielle Äußerung von Amazon zu den Plänen – die nach Informationen der Quellen des Wall Street Journals auch noch verworfen werden könnten. Das ist angesichts der Preisentwicklung von Streaming-Diensten und des Umsatzpotentials, das die Ads in diesem Kontext bieten, jedoch wenig wahrscheinlich. Die Kund:innen von Amazon Prime Video dürfte es allerdings ärgern, wenn sie Werbung bei einem Streaming-Dienst sehen, für den sie bereits zahlen, und anders als auf Netflix dann keine Vergünstigung im Gegenzug erwarten dürfen. Gleichzeitig dürften sich einige User darüber freuen, wenn über Prime Video künftig noch mehr Sportereignisse zum Schauen verfügbar sind. Für die Kosten der Übertragungsrechte könnte die Werbung ebenfalls aufkommen; und bei der Sportübertragung sind Ads sowieso schon integriert.


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