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Social Media Marketing
Ads, Videos und Sozialdaten statt News: Metas neue Economic Values

Ads, Videos und Sozialdaten statt News: Metas neue Economic Values

Larissa Ceccio | 02.08.22

Meta kommuniziert eine Kürzung der Finanzierung für den Inhalt des News Tabs, die US-Newspublisher betrifft. Zudem teilt das Unternehmen neue Erkenntnisse über den wirtschaftlichen Wert sozialer Verbundenheit.

Die wirtschaftliche Lage ist derzeit wackelig und die Kosten steigen, etwa aufgrund von Inflation und hoher Öl- und Gaspreise. Gerade in dieser aktuellen Lage müssen sich US-Newspublisher aufgrund einer neuen Content-Ausrichtung Metas auf neue Herausforderungen einstellen. Denn Meta erklärte US-Nachrichtenverlagen kürzlich, dass das Unternehmen exklusive Content Deals nicht erneuern wird, da es von der bisherigen News-Tab-Strategie abweichen möchte. Das Wall Street Journal berichtet diesbezüglich:

Meta has begun telling publishers in the US that it won’t renew contracts to feature their content in its Facebook News tab, according to people familiar with the matter […] Meta had signed up a host of publishers in recent years, including deals worth tens of millions of dollars with news organizations such as The Wall Street Journal, the New York Times and the Washington Post.

Doch Meta liefert auch Tipps und Insights in Form des „Advertiser Success Center“- Portals, die Advertisern in der herausfordernden aktuellen Lage helfen könnten sowie einen Social Capital Atlas, der Forschungserkenntnisse und Verständnis über die Korrelation sozialer Verbindungen und wirtschaftlichen Möglichkeiten liefert.

Auswirkungen für US-Publisher

Gemeinhin wird angenommen, dass die bisherigen Content Deals insgesamt einen Wert von mehr als 100 Millionen US-Dollar haben, wobei die Summe direkt an die Nachrichtenverlage geht und aus verschiedenen Gründen wichtige Einnahmequellen sind – vor allem inmitten des derzeitigen Abschwungs auf dem Werbemarkt. Im Zuge Metas neuer Strategie müssen die Publisher nun neue Wege suchen und finden, selbst mehr Einnahnmen über Anzeigen- oder Abogeschäfte zu generieren. Spannend ist, dass Meta jedoch weiterhin Zahlungen an Nachrichtenverlage in Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Australien tätigen möchte. Dort sind diese zumindest in einigen Fällen gesetzlich verankert.

Das prominenteste Beispiel in diesem Kontext ist Australien: Dort blockierte Meta lokale Nachrichtenagenturen innerhalb eines Konflikts über Metas Verpflichtungen, Einnahmen zu teilen, wie in einem neuen Media Bargaining Code der australischen Regierung beschrieben wurde. Meta erklärte damals, dass das Unternehmen keine Zahlungen „für Inhalte, die die Verlage freiwillig auf unseren Plattformen platzieren, und zu einem Preis, der den finanziellen Wert ignoriert, den wir den Verlagen bringen“ tätigen muss. Meta hat in diesem Fall insofern recht, da der australische Media Bargaining Code, für den sich die einflussreichsten lokalen Verlage eingesetzt hatten, keinen so großen Nutzen für Meta hatte, wie angenommen. Schließlich wurde jedoch eine Einigung erzielt, sodass Meta solche Zahlungen als Teil der laufenden Verpflichtungen dort aufrechterhalten muss.

Dieser Umstand könnte jetzt allerdings zu Problemen bezüglich des News Tabs führen. Zwar erklärte Meta, dass der dedizierte News Content Feed auch mit der Änderung der Finanzierungsstruktur bestehen bleiben würde, doch US-Verlage befürchten, dass das Unternehmen versuchen wird, andere Elemente der Finanzierung für Nachrichtenverlage und Journalist:innen zu reduzieren. Nicht zuletzt, weil Meta derzeit verstärkt in Mark Zuckerbergs Visionen des Metaversums investiert und hierfür Geld auf anderen Gebieten einsparen muss.

Wenn du, egal ob als Publisher oder als KMU, deine Reichweite über Werbung auf Meta steigern möchtest, kannst du jetzt auf das „Advertiser Success Center“ zugreifen. Auch Matt Navarra teilte auf Twitter Informationen und Download-Möglichkeiten bezüglich des Portals, das Vermarkter:innen bei der Optimierung von Werbemaßnahmen unterstützen soll.

Ursachen für Metas Investitionskürzungen

Meta hat im letzten Quartal 2,8 Milliarden US-Dollar, unter anderem durch Investitionen in das Metaverse, verloren, während der Nettogewinn des Unternehmens auf dem niedrigsten Stand seit zwei Jahren liegt. Der Gesamtgewinn von Meta sank insgesamt um satte 36 Prozent auf 6,7 Milliarden US-Dollar. Zuckerberg plant auch daher verschiedene Kostensenkungsmaßnahmen, darunter Personalabbau, Reduzierung von In-App-Funktionen (wie Social Audio) und die Aufgabe von Nebenprojekten, einschließlich des Smartwatch-Experiments und der Consumer-Portal-Geräte.

Metas Social Capital Atlas zeigt Korrelation von wirtschaftlichen Möglichkeiten und sozialer Verbundenheit

Nachbarschaften, die mehr Verbindungen zwischen Menschen mit niedrigem und hohem Einkommen fördern, weisen tendenziell ein höheres Maß an Mobilität auf. Das ist eine der primären Erkenntnisse einer neuen Meta-Studie. Gemeinsam mit Forscher:innen der US-Universitäten Harvard und Stanford hat Meta eine Studie veröffentlicht, die zeigt, wie soziale Verbundenheit die wirtschaftlichen Möglichkeiten beeinflussen kann – etwa, inwiefern die Verbindungen zu Freund:innen mit höherem Einkommen wirtschaftliche Möglichkeiten freisetzen können. Die Vorteile solcher Bindungen können zum Beispiel Zugang zu direkter Unterstützung beziehungsweise Kapital oder unternehmerischen Optionen sein. Meta erklärt:

The researchers found that social connections play an important role in helping people achieve economic mobility. Neighborhoods that foster more connections between low-income and high-income people tend to have higher levels of mobility.

Karte der wirtschaftlichen Verbundenheit auf Bezirksebene in den Vereinigten Staaten, © Meta

Meta sagt zudem, dass solche Datenerkenntnisse „für gesellschaftlich bedeutende Forschung genutzt werden können, wenn sie verantwortungsbewusst und auf eine Weise geteilt werden, die die Privatsphäre der Menschen schützt“. Für Meta ist diese Aussage sehr wichtig, denn in der Vergangenheit hat das Unternehmen sensible Daten in die Hände Dritter gelangen lassen, etwa im Fall Cambridge Analytica, und dadurch kein gutes Image hinsichtlich der Datensicherheit. 

Weitere Informationen des Social-Atlas-Berichts

Sortierung nach Regionen, © Meta

Das Diagramm zeigt, dass die Daten nach Bezirk oder Postleitzahl sortiert wurden. Zudem können Interessierte nach High School oder College filtern. Je höher die Vielfalt von Studierenden mit niedrigerem und höherem Einkommen ist, desto größer sind laut den Ergebnissen auch die Möglichkeiten für eine stärkere Verbindung für eine Verbesserung der wirtschaftlichen Mobilität . Meta sagt hier:

The research also highlights why it’s crucial that policymakers take social factors and interventions into account when designing policies, such as the need for mentorship programs in under-resourced schools to complement financial support.

Für Meta besteht der primäre Zweck dieser Untersuchung darin, den Wert der Unternehmensdaten im Bereich Bildung und für akademische Unternehmen und Institutionen aufzuzeigen. Und man möchte zeigen, dass diese Datenerhebung und -nutzung auch ohne die Weitergabe von privaten Nutzer:inneninformationen möglich ist. Denn sicher ist, dass Meta wahrscheinlich über eine der größten Datenbanken menschlicher Einsichten verfügt, die es jemals gegeben hat. Wenn das Unternehmen diese Informationen für etwa Forschung und Entwicklung zur Verfügung stellt, ohne die privaten Informationen der Menschen preiszugeben, kann dies in vielerlei Hinsicht positive Effekte haben.

Hintergründe zur Meta-Studie

Innerhalb der Untersuchung wurden datengeschützte Informationen von US-amerikanischen Facebook und Instagram Usern analysiert. Die Ergebnisse wurden der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt – demnach hast du die Möglichkeit, die verschiedenen Verbunddatenpunkte einzusehen und dir Überblick über die aus der Analyse resultierenden wirtschaftlichen Möglichkeiten der Regionen zu verschaffen.

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