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SEO - Suchmaschinenoptimierung
7 kapitale SEO Fehler bei Online-Shops

7 kapitale SEO Fehler bei Online-Shops

Florian Franck | 05.12.12

Jeder Shopbetreiber, der vom E-Commerce lebt, ist auf eine gute SEO Strategie angewiesen. Wie lassen sich jedoch Fehler vermeiden?

Jedoch ist die Optimierung eines Shops nicht gleichzusetzen mit einer „einfachen“ Website, die 7 Unterseiten hat. Die meisten Shopbetreiber arbeiten mit einem sich ständig wechselnden Sortiment. Sobald eine gewisse Dynamik entsteht, entstehen auch Probleme bei der Optimierung.

Wer eine Deindexierung verhindern möchte bzw. mit seinen Produkten besser Ranken möchte, sollte folgende Fehler vermeiden, die wir für euch an dieser Stelle einmal zusammengestellt haben.

1. Fehlende Produktbeschreibungen

Eine Produktbeschreibung vermittelt nicht nur dem User ein gewisses Vertrauen. Die Gewichtung von qualitativ hochwertigem Content ist dieses Jahr, nicht nur für Shopbetreiber, immer mehr durch Google in den Fokus gerückt worden. Wenn man ehrlich ist, galt diese Faustregel schon immer:

Hast du guten und einzigartigen Content, wird dieser auch (von Google) gewürdigt.

Absprungraten werden von Google mittlerweile ebenso gewertet, wie eine lange Verweildauer. Wer keine Produktbeschreibung für einen Artikel vorliegen hat, wird damit gegen die Konkurrenz blass aussehen.

Produktseite von docmorris.de – keine Beschreibung des Artikels

 

2. Produktbeschreibungen vom Hersteller

Wer Produkttexte vom Hersteller übernimmt, begeht den nächsten Fehler. Denn dies könnte sich unter Umständen auf den gesamten Trust der Seite auswirken und dafür sorgen, dass andere Produkte im Ranking gleich mit abstürzen. Das Problem liegt in der Regel nicht daran, dass die Beschreibungen schlecht sind, sondern daran, dass diese ebenfalls an andere Händler ausgeliefert werden. Die meisten Onlinehändler stellen diese Produktbeschreibungen unverändert online. Sollte sich doch ein Kunde auf die Produktseite verirren, ist die Produktbeschreibung unter Umständen auch nicht verkaufsfördernd geschrieben, sondern wirkt eher abschreckend.
Hier gilt die Faustregel: Unique Content verfassen. Google filtert mittlerweile gescrapten und duplizierten Content problemlos aus.

Wer diesen Filter umgehen möchte, aus Angst deindexiert zu werden, muss nicht 1.000 Produkttexte in einer Nacht- und Nebelaktion verfassen. Im Zweifelsfall hilft es schon, ein NoIndex Meta Tag zu setzen. Dies mag für viele Shopbetreiber im ersten Moment unlogisch klingen, verhilft anderen Produkten aber zu besseren Rankings.

3. Keine Kundenrezensionen in den Artikeldetails

Studien belegen, dass 70% der potenziellen Käufer sich vor dem Kauf Produktrezensionen durchlesen. Baut man also Produktrezensionen ein, wird dies – auf kurz oder lang – zu höheren Conversions führen. Ein weiterer Aspekt aus SEO Sicht ist die Tatsache, dass Webseiten mit Rezensionen besser Ranken als reine Verkaufsseiten.

Rezensionen bei amazon.de: vorbildlich

Die Vorteile von Produktrezensionen liegen auf der Hand:

  • User schaffen durch die Rezensionen kostenlosen und einzigartigen Content. Etwas, wovon jeder Shopbetreiber nachts träumt.
  • Die Seite wird dynamisch und „lebt“. Auch dies ist ein Signal, welches an Google gesendet wird.

4. Falsche Auswahl der Fokuskeywords

Wer sich keine Gedanken macht, was User suchen, verliert eine Menge Traffic. Bei der Wahl des Fokuskeywords können Tools wie bspw. das Google AdWords Tool zurate gezogen werden. Damit liefert Google von Haus aus ein mächtiges Tool, welches das Suchvolumen einzelner Keywords anzeigt und gleichzeitig verwandte Begriffe liefert. Die Optimierung einer Landingpage gestaltet sich relativ einfach:

  • Modelnummer & Markenname im Titel Tag und in der H1 Überschrift
  • Hinterlegung des Fokuskeywords in den Alt-Tags der Bilder – denn Google kann nur Lesen, aber Bilder nicht „sehen“
  • Sinnvolle Verteilung des Keywords im Text und das ganze nicht zu überladen und leserfreundlich gestaltet
  • Keine iFrames um Content darzustellen. Dies kann von Suchmaschinen negativ gewertet werden

5. Keine einzigartigen Title

Als SEO sollte man die Basics beherrschen. Einer dieser Basics sind Unique Title / Texte / Descriptions.
Große Onlineshops haben oft mit doppelten Title Tags zu kämpfen. Wer in seinem Shop also mehr als 1.000 Produkte führt, muss in die Kreativ- und Trickkiste greifen, um möglichst viele Unique Title zu generieren. Ein guter und Aussagekräftiger Title Tag könnte in einem Onlineshop wie folgt aufgebaut sein:

  • Marke – Model – Artikeltyp

6. Keine sprechenden URLs

Sogenannte Speaking URLs dienen nicht nur dem User zur Orientierung. Man nennt sie nicht umsonst „Keyword friendly URLs“. Diese Keyword freundlichen URLs werden auch bei der Bewertung durch Google positiv gewertet – neben mehr als 200 weiteren Faktoren.
Eine optimierte „Speaking URL“ kann wie folgt aufgebaut sein:

  • domain.de/Kategorie/Marke-model-artikeltyp

Die Gründe für solche URLs sind unter anderem:

  • Eine lange URL voller Zahlen und Zeichen könnte vom User als Spam empfunden werden
  • Aggregator Wirkung: Wenn der Inhalt bspw. von einer Preissuchmaschine inkl. URL übernommen wird, kann dies (ungewollt) gute Links mit optimierten Anchorn zur Folge haben
  • Nicht zu verachten ist auch die Relevanz des Keywords in der URL. Der Fokus von Google auf Keyworddomains und Keywords in der URL wird geringer, dennoch kann es nicht schaden, den Produktnamen in der URL stehen zu haben

7. Ungewollter Duplicate Content

Wer Produktbeschreibungen als PDF anbietet, oder Produkte in mehreren Kategorien auflistet und dabei keine Canonical URLs verwendet, der sorgt schnell für Duplicate Content. Um diese duplizierung zu vermeiden, kann man sich einiger, leicht umsetzbarer Tricks behelfen:
Die robots.txt verwenden um komplette Bereiche (z.B. das Archiv) für Bots zu blockieren
Canonical Tags verwenden um Inhalte auf eine Seite zu lenken

Fazit:
Mit ein wenig Know How und gesundem Menschenverstand kann ein Shop erfolgreich operieren. Userfreundlichkeit / Usability ist hier das Stichwort. Als guter Anhaltspunkt dienen auch Supermärkte im realen Leben. Wer einen Supermarkt betritt, findet in der Regel geordnete Strukturen und gut platzierte Waren in jedem Gang. Stellt euch einmal vor, ein Supermarkt würde seine Waren kreuz und quer, ohne System und an mehreren Stellen im Markt platzieren. Das würde für Chaos sorgen und Kunden vertreiben. Die Bewertung eines solchen Supermarktes durch eine dritte Partei würde ein niederschmetterndes Urteil hervorbringen und Kunden würden diesem Markt fernbleiben. Die dritte Partei im Onlinebusiness ist – Google.
Was sind eure Erfahrungen im Bereich Shopoptimierung?

Kommentare aus der Community

Michaela am 07.12.2012 um 00:27 Uhr

Dem kann ich mich nur anschließen.

Viele Kunden verstehen gar nicht, warum ihr Shop nicht funktioniert und versuchen dann den fehlenden Traffic mit Anzeigen hoch zu drehen. Wenn man denen dann versucht, diese „Basics“ nahezubringen, erhält man oft eine Abfuhr. Keiner will sich die Zeit nehmen, Unique-Content zu verfassen und sich um ein bisschen SEO zu kümmern.

Und da spreche ich nicht von den größeren Shops, die mit einem Sortiment, wie Klaus das beschrieben hat, natürlich extrem viel zu tun haben. Aber viele kleinere Shops machen sich überhaupt keine Mühe, ihre Produkte richtig zu präsentieren. Das ist doch wie ein Schaufenster. Wenn das nicht Top ausschaut, geh ich doch auch nicht in den Laden rein. Jedenfalls nicht, wenn es noch andere Läden gibt, die die gleichen Produkte anbieten.

Daher ja, auf die Tipps könnte man als Shopbetreiber auch selbst kommen, aber viele wissen das immer noch nicht und es ist gut, wenn auf solche Fehler immer wieder hingewiesen wird.

Antworten
Fabian am 06.12.2012 um 15:13 Uhr

@Florian
Deine aufgezählten SEO Fehler bei Online Shops sieht man immer noch sehr oft. Das Problem bei vielen Unternehmen ist das Change Management – Online Marketing läuft bei vielen Unternehmen noch so nebenbei und ist nicht in die Unternehmenskultur und in die Marketingstrategie verankert.

Antworten
Klaus am 06.12.2012 um 11:37 Uhr

Interessanter Beitrag. Ich glaube ich habe so etwas schon ….hm…. 2007 gelesen, wenn nicht früher.

Ich ergänze die Liste mal mit einem weiteren Punkt.
„SEO-Fehler die Online.Marketing-Blogs vermeiden sollten“.
– Offensichtliche Weisheiten sind offensichtlich und man muss nicht darauf hinweisen.

Noch kurz zu den Punkten:
Duplicate Content ist schlecht, Kundenrezensionen sind wichtig, sprechende URLs sind auch wichtig! Darauf muss man nicht hinweisen. Eventuell fehlen noch die Punkte:
– schlechte Links sind schlecht !
– man muss dem Kunden einen Mehrwert bieten in Form von „Content is King“! … sollten Blogs auch.

Es ist schlicht nicht möglich für 500.000 Produkte uniquen Content herstellen zu lassen oder zumindest so teuer, dass man duplicate Content einfach hinnimmt. Das Ganze dynamisch umzusetzen ist sicherlich irgendwie möglich, allerdings ähnlich aufwendig und teuer. Und jeder SEO ist sich bewusst, dass er mit uniquem Content viel besser ranken würde. Aber meistens geht es auch trotz Herstellertexte und sogar ohne Artikelbeschreibungen.

Kundenrezensionen sind nicht leicht zu erhalten und entweder man steckt dort eine Menge Geld hinein, wie es Amazon gemacht hat oder man muss eine richtig gut etablierte Seite haben und einfach warten, bis die Rezessionen nach und nach wachsen, indem man per E-Mail oder sonst wie darauf hinweist.
Wären Bewertungen in Form eines Sternchens für einen Blog nicht auch sinnvoll???

Sprechende URLs sind wirklich wichtig. Wenn Google allerdings erst ein mal verstanden hat wie die URL-Struktur eines Online-Shops funktioniert sind sie weitestgehend irrelevant.
Rein aus Besuchersicht und eventuell für Preissuchmaschinen wäre das sinnvoll. Aber wie du selber schon bemerkt hast, ist der Effekt von Keyworddomains respektive sprechenden URLs im Wandel und wird in Zukunft genau so wichtig wie der PageRank!

Antworten
Marcel am 05.12.2012 um 16:57 Uhr

Leider nichts neues, im Prinzip ist es oft das Gleiche. DC, kein Content …

Antworten
Oneck am 05.12.2012 um 16:11 Uhr

Das sind im Prinzip die gleichen Fehler, die überall gemacht werden können. @Daniel Weihmann: Nur weil die Fehler von vielen begangen werden, heißt es nicht, dass sie dadurch richtiger werden. Leider (oder für viele SEOs zum Glück) herrscht nach wie vor breite Unkenntnis, was man mit recht wenigen Schritten optimieren kann…

Antworten
Daniel Weihmann am 05.12.2012 um 15:28 Uhr

Sooo falsch können diese Dinge ja gar nicht sein, sonst würden unzählige Onlineshops diese „Fehler“ ja nicht machen ;-)

Antworten
Industriekombinat Medien & IT am 05.12.2012 um 14:18 Uhr

Danke – gute Tipps, wenn auch wie genannt einfach nur der gesunder Menschenverstand …
Es ist interessant zu sehen, wie gar etablierte Unternehmen noch immer keine sprechenden URLs verwenden. Man fragt sich, wer dort das Online Marketing verantwortet.

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