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Social Media Marketing
Ad Optimierung: 7 Prinzipien aus der Psychologie für dein Facebook Marketing

Ad Optimierung: 7 Prinzipien aus der Psychologie für dein Facebook Marketing

Anton Priebe | 27.06.16

Werbeanzeigen auf Facebook lassen sich hinsichtlich unserer angeborenen Instinkte optimieren. Sieben Hebel für eine höhere CTR und mehr Engagement.

Marketer greifen gerne auf psychologische Erkenntnisse zurück, um ihren Kampagnen zu mehr Erfolg zu verhelfen. Branchen-Guru Neil Patel hat sich Gedanken darüber gemacht, welche Prinzipien aus der Psychologie insbesondere beim Facebook Advertising greifen. Der Growth Hacker ist er zwar kein ausgebildeter Psychologe, hat sich aber eingehend mit diesem Thema auseinandergesetzt, um es effektiv für sein Marketing einzusetzen. Seine Expertise baut dabei auf zahlreiche Tests mit Unternehmen aus seinem reichhaltigen Portfolio.

Die folgenden sieben Punkte lassen sich wunderbar auf Facebook übertragen und sorgen für mehr Engagement und eine höhere Conversion Rate.

1) Anzeigen ein Gesicht geben

Die meisten Menschen entscheiden auf der Grundlage ihrer Emotionen, die sie in diesem Moment empfinden. Für viele Unternehmen steht daher eine emotionale Bindung der eigenen Kunden an erster Stelle und nicht wenige bauen direkt auf Emotionen als Kaufanreiz. Diese Tatsache kannst du dir auch bei Facebook zunutze machen.

Patel rät, den Anzeigen ein Gesicht zu geben. Dazu verwendest du das Foto einer Person, sei es als Cartoon oder als reales Bild. Der Grund dafür ist simpel: Gesichtsausdrücke sind für uns leichter zu entschlüsseln als Text und werden daher schneller vom Gehirn verarbeitet. So kann ein freundliches Foto umgehend Vertrauen schaffen und eine direkte Verbindung entstehen lassen.

Dabei würden wir allerdings von herkömmlichen Stockphotos abraten, denn womit Patel anscheinend Erfolg hat, funktioniert nicht immer. Auf der einen Seite sind die Fotos oftmals gestellt und wirken unnatürlich, auf der anderen Seite tauchen diese Bilder bei mehreren Unternehmen auf, worunter die Glaubwürdigkeit leidet und die Bindung erschwert wird. Dennoch trägt Facebook seinen Namen zurecht. In dem Netzwerk geht um Gesichter, da liegt es nahe, Personen mit einzubeziehen – insbesondere, wenn deren Ausdrücke schneller und einfacher Emotionen wecken.

2) Farben bewusst einsetzen

Unser Gehirn hat im Laufe der Evolution gelernt, verschiedene Farben mit Werten zu verknüpfen. Beispielsweise dienen Signalfarben in der Natur oftmals dazu, anderen Lebewesen Gefahr zu vermitteln. Eine leuchtend rote Schlange zieht somit sofort unsere Aufmerksamkeit auf sich.

Ähnlich verhält es sich auch bei den Ads. Verschiedene Farben sprechen allerdings unterschiedliche Emotionen an. Es hängt also von eurer Zielvorstellung ab, welche ihr verwenden solltet. Weiterführende Informationen für die Farbwahl findet ihr hier:

Es lohnt sich durchaus, mehrere Farben zu testen und zu prüfen, welche Anzeige am besten konvertiert.

3) Keine runden Preise

Warum kosten fast alle Artikel 9,99 statt 10,00 Euro? Das hat natürlich etwas mit Preiswahrnehmung zu tun. Hier greift der sogenannte Schwelleneffekt, der uns ein Produkt für 0,99 Euro weitaus weniger teuer erscheinen lässt als eines für einen Euro. Dieser eine Cent macht aus psychologischer Sicht deutlich mehr Unterschied als ein Anstieg von 1,09 zu 1,29 Euro.

Preisschild 9,99
© Olivier Le Moal – Fotolia.de

Probiere also diesen Effekt zu deinem Vorteil einzusetzen. Auch hier gilt wie immer: Testen, testen, testen. Facebook ermöglicht es dir auf einfache Weise, verschiedene Varianten parallel laufen zu lassen.

4) „Jetzt“ als Trigger

In der Frühgeschichte der Menschheit mussten wir bei der ständig lauernden Gefahr lernen, schnell zu reagieren. Das erforderte impulsive Entscheidungen. Das Fight-or-flight Prinzip zeigt, dass wir Menschen von Natur aus eher zu impulsiven Reaktionen tendieren.

Das Schild beherzigt die Regeln #2 und #4, © Flickr / Alberto, CC BY 2.0
Das Schild beherzigt die Regeln #2 und #4, © Flickr / Alberto, CC BY 2.0

Neil Patel schwört in diesem Zusammenhang auf die Verwendung des Wortes „Jetzt“ in seinen Werbeanzeigen. Wenn du „Jetzt“ gezielt gebrauchst, um impulsive Entscheidung herbeizuführen, wirst du demnach mehr Kunden zum Klick verführen können.

5) Bilder sagen mehr als Worte

Visuelle Informationen sind im allgemeinen vom Gehirn schneller zu verarbeiten als Text. In sozialen Netzwerken nehmen visuelle Reize, seien es Fotos oder Videos, eine immer bedeutendere Rolle ein.

Verwende also viel Zeit auf die Auswahl des passenden Bildes. Laut Patel sogar deutlich mehr als auf den Text.

6) Verknappung als Sales-Motor

Wir Menschen reagieren sensibel auf das Gefühl von Dringlichkeit. Ob zeitlich limitierte Angebote oder bestimmte Stückzahlen – ein begrenztes Angebot lässt unsere Herzen höher schlagen. Das Knappheitsprinzip beweist sogar, dass Personen Güter bevorzugen, die in der Anzahl limitiert sind, auch wenn deren Qualität niedriger ist als das Konkurrenzprodukt.

Das funktioniert ebenfalls auf Facebook. Der Tipp: Setze mit deinen Werbeanzeigen auf Verknappung, um mehr Sales zu generieren.

7) Ungerade Zahlen bevorzugen

Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass Zahlen in Überschriften gut funktionieren. Allerdings verhält es sich dabei ähnlich wie bei der Preisgestaltung. Eine Studie von Outbrain, die 150.000 Headlines auf ihre Performance hin analysierte, zeigte, dass du runde Zahlen mit Blick auf die Conversion Rate meiden solltest. Ungerade Zahlen hatten gegenüber geraden eine um 20 Prozent erhöhte CTR.

Baue in deine Anzeigen demzufolge nach Möglichkeit ungerade Zahlen ein, um das Engagement zu erhöhen.

Was sagt ihr zu den Tipps von Patel? Konntet ihr ähnliche Erfahrungen bei Facebook machen?

Quelle: QuickSprout

Kommentare aus der Community

Henry Kater am 20.12.2020 um 19:50 Uhr

@ Hans Joerg Müller. Sie sind aber ziemlich Arrogant und Egozentrisch! Es gibt auch Menschen die nach Ihnen auf die Welt kommen ;) Und nur weil SIE das schon lange wissen, heißt das längst nicht, dass die restlichen 90 Millionen Bürger allein in Deutschland dieses Wissen erlangt haben.

Kalter Kaffee hin oder her, Ich habe vor 30 Jahren noch in die Windel geschissen und freue mich dass jemand seine Erkenntnisse mit der Welt teilt.
Wissen ist nur dann weiterhin nützlich wenn es weitergegeben wird.

Ich bin dafür sehr dankbar denn vor 30 Jahren war noch kein öffentliches Internet zugängig und im digitalen Zeitalter ist dieses Wissen wichtig für mich!

Antworten
Hansjoerg Mueller am 28.06.2016 um 20:38 Uhr

Ist doch alles „kalter Kaffee“ – habe ich schon vor 30 Jahren an der Uni gelernt.
Online Marketing kann das Rad nicht neu erfinden, es ist nur ein neues technisches Instrument
der Kommunikationsprozess und die Wahrnehmungspsychologie ändern sich ja nicht grundsätzlich

Antworten
Monika am 28.06.2016 um 08:54 Uhr

7 wertvolle Tipps, werde sie sicherlich in mein Marketing mit einbinden.
Danke
Monika

Antworten
Sabine Ridder am 28.06.2016 um 07:52 Uhr

Es ist erschreckend peinlich für unsere Branche, wie gnadenlos immer wieder altes Wissen als neue Erkenntnisse dargestellt werden!

Antworten
Anton Priebe am 28.06.2016 um 09:28 Uhr

Hallo Sabine,

es geht nicht um die Erkenntnisse an sich, die hat Patel sicherlich nicht neu erforscht, sondern um die Übertragung auf Facebook Marketing. Schön, wenn du das schon alles anwendest, es scheint aber durchaus für einige Leser neu zu sein :-)

Grüße

Antworten
Rolf Hermann am 28.06.2016 um 07:31 Uhr

Sieben satte Basistipps mit solider psychologischer Grundlage für die Denke in Richtung facebok-Optimierung. Danke dafür!

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