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„Die dmexco hat mit über 30.000 Teilnehmern mal wieder alle Erwartungen übertroffen“ – Frederike Voss, Country Manager Central Europe AppNexus

Anton Priebe | 24.09.14
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OnlineMarketing.de: Ihr habt erst kürzlich einen weiteren Investor gefunden - wie verändert dies Eure Zukunftspläne?

Frederike Voss: Unser Ziel ist es, auch weiterhin die digitale Werbebranche zu revolutionieren. Wir planen die Investitionen für den Auf- und Ausbau der weltweiten Teams fortzusetzen. Das gilt auch für das deutsche Team, welches ich seit 2012 für Zentraleuropa in Hamburg aufbaue. Bis 2016 erwarten wir weltweit zusätzliche Arbeitsplätze im dreistelligen Bereich. Zudem investieren wir massiv in die Weiterentwicklung von Produkten sowie in der Schaffung von Innovationen, die die digitale Werbebranche verändern werden. Zusätzlich wird AppNexus die finanziellen Mittel verwenden, um potenziell geeignete Akquisitionen und Partnerschaften zu realisieren, die unser gesamtes Produktportfolio noch weiter verbessern werden. Einen ersten Grundstein haben wir ja bereits im Juni mit der Übernahme des Werbsichtbarkeitsspezialisten Alenty gelegt.

Was muss geschehen, damit Real-Time Advertising in Deutschland von allen Vermarktern und Verlegern akzeptiert wird?

Grundsätzlich sind wir sehr zufrieden mit der Entwicklung von RTA in Deutschland. Der Markt steht jedoch vor zwei konkreten Herausforderungen, um die prognostizierten Umsatzvolumina im automatisierten Mediahandel auch erfüllen zu können:

1) Interoperabilität der Systeme:
Innerhalb der digitalen Medienlandschaft muss die technische Interoperabilität der Systeme gewährleistet werden. Verkäufer und Einkäufer von Werbung, technische Dienstleister zur Optimierung der Medialeistung sowie Anbieter von Lösungen für den automatisierten Handel, müssen technologisch miteinander einsetzbar sein. Denn erst wenn SSPs, DSPs, DMPs etc. standardisiert, konsistent und effizient operieren, sind die Weichen für eine skalierende Entwicklung im Bereich RTA gestellt. Und dies kanalübergreifend: Display, Search, Video und Mobile.

2) Inventarverfügbarkeit:
Während sich insbesondere im deutschen Markt eine hohe Anzahl von Einkäufern, wie z.B. Agenturgruppen und Direktwerbetreibende auf den programmatischen Einkauf von Medialeistung verschrieben haben, können diese ihre Strategien derzeit nur eingeschränkt umsetzen. Grund dafür ist, dass die Inventare noch nicht in geforderter Quantität, Qualität und Transparenz verfügbar sind. Eine aktuelle Studie vom IAB Europe und AppNexus belegt dies mit einem eindeutigen Ergebnis: 75% der deutschen Medienpartner kaufen bereits automatisiert ein. Jedoch nur 22% der Vermarkter stellen das Inventar für den programmatischen Handel bereit. Die größten Hinderungsgründe sind hierbei eine fehlende Strategie sowie nicht vorhandene Kompetenzen in den existierenden Teams.

Wir empfehlen Vermarktern und Verlegern immer zunächst über ihre langfristige Geschäftsstrategie nachzudenken und dann eine Entscheidung für eine Technologie zu fällen. Wenn insbesondere Publisher ihre einzigartige Positionierung und Rolle im Markt verstehen, können sie die entsprechenden programmatischen Einsatzmöglichkeiten aktiv bestimmen, für die sie ihr Inventar zur Verfügung stellen. Während aber die Entscheidung für eine Technologie ausschlaggebend für ein Unternehmen ist, bleibt die wahre Unterscheidung in der Geschäfts- und Vertriebsstrategie bei den Menschen, die diese Technologie einsetzen und nutzen.

appnexus logo

Was waren für Euch die Top- Gesprächsthemen auf der dmexco und war die dmexco erfolgreich für Euch?

Vielen Dank, wir hatten eine sehr erfolgreiche Messe. Die dmexco hat mit über 30.000 Teilnehmern mal wieder alle Erwartungen übertroffen. Neben dem lokalen AppNexus Team aus Hamburg waren auch 20 internationale Kollegen aus unserer Unternehmenszentrale in New York City mit dabei. Einige Kollegen waren das erste Mal auf der dmexco und waren positiv überrascht was die Größe, Qualität und Professionalität der Veranstaltung betrifft.

Grundsätzlich waren die Hauptthemen für AppNexus die Inventarverfügbarkeit im deutschen Markt, insbesondere in Zusammenhang mit dem Aufbau von privaten Marktplatz Umgebungen. Selbstverständlich geht das mit dem Bedarf einher, Daten in der digitalen Wirtschaft effizienter nutzen zu können. Die Verknüpfung von Mobile und Desktop Strategien im automatisierten Mediahandel war ein weiteres Thema, welches die Branche derzeit beschäftigt.

Welche Entwicklung erwartet Ihr für die kommenden Monate und Jahre?

Wir sind äußerst optimistisch was das Wachstum von Real Time Advertising in Deutschland angeht. Die Ergebnisse unserer Studie mit IAB Europe und WARC haben gezeigt, dass 90 Prozent der Marktteilnehmer der Ansicht sind, dass „Programmatic“ bzw. automatisierter Mediahandel wichtig für die Zukunft ihres Unternehmens ist. Derzeit wird insbesondere auf Vermarkter Seite viel getestet. Wir gehen davon aus, dass diese Situation noch bis in die erste Jahreshälfte 2015 anhalten wird. Die Herausforderung in den nächsten Monaten besteht nun darin, RTA Strategien erfolgreich operativ umzusetzen, so dass sich Vermarkter und Verleger langfristig von den Effizienzgewinnen des automatisierten Mediahandels überzeugen können. Dann sind die Weichen für langfristige und strategische Entscheidungen für Inhouse-Technologie Lösungen gestellt.

Vielen Dank für das Interview!
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