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DMEXCO – Bericht vom 2. Tag: Geld oder Leben!
© Tina Bauer / OnlineMarketing.de

DMEXCO – Bericht vom 2. Tag: Geld oder Leben!

Ralf Scharnhorst | 17.09.15

Ralf Scharnhorst berichtet vom zweiten Tag der DMEXCO und nennt die Themen, die innerhalb der Digitalbranche momentan am heißesten diskutiert werden.

Geld oder Leben

Ben Barokas wurde angekündigt als Blocker der AdBlocker. Das sei keine Rocket Science, man müsse es nur wollen: die „parasitären“ User ausschließen. Aber wer ist schon so konsequent? Er fragte das Publikum: 80% hoben die Hand, dass sie einen AdBlocker haben. Das sind Online-Marketer. Ob die ihn alle nur gerade ausnahmsweise ausprobieren?

Zurück zu Barokas: „We have to put the user at the forefront of this conversation“ – Websites müssen mit Ihren Usern in einen Dialog treten, auf welchem Weg diese für die Inhalte bezahlen möchten. Sie sollten dabei die Wahl haben: Werbung oder Geld bezahlen.

Noch eine Statistik dazu: AdBlocker nutzen global 7%, 15% in den USA, und ca. 30% in Deutschland, sagte Geoffrey Ramsey von eMarketer.

„Die Hälfte des Werbebudgets…

 …ist aus dem Fenster geschmissen – wir wissen nur nicht, welche Hälfte.“ Dieser Spruch ist über 100 Jahre alt. Möglicherweise sind es inzwischen 50% minus 30% Optimierungsleistungen plus 30% AdBlocker. Ein großes Thema deshalb: Marketing Attribution Models. Sie sollen es lösen, wenn sie fertig implementiert werden, meinen manche. Andere sagen: auch das wird nie so ganz fertig werden, sondern „work in progress“.

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Es wird blutig…

…in der Adtech-Branche. Terence Kawaja, Investment Banker und Genie hinter den LUMA-Marktcharts, hat gezählt: 2.500 Unternehmen im Bereich der Werbe-Technologie suchen Käufer – es gibt aber nur 20 Unternehmen, die kaufen wollen. Ob sich die beste Technik durchsetzen kann oder die, die sich am besten verkaufen?

„Forecasting is for douchebags“ – aber hören wir uns doch noch ein paar Visionäre an.

Was passiert, wenn die Internet-Konzerne den Usern ihre Daten zurückgeben? Die User sharen sie weiter. So angeblich ein MIT-Experiment, von dem der AOL-Hipster Jonathan Oliver berichtete. Er sah Yahoo als einen unfreiwilligen Hedgefund halbtoter Unternehmen und Marissa Meyer bald auf der Flucht. Und noch eine Personal-Progose: Elon Musk muss seiner Meinung nach CEO von Apple werden, was auch das Apple-Auto erledigt.

Wesentlich gutmütiger Jeremy Tai Abbett, Google-Evangelist: die Werbung wird so, wie wir sie haben wollen – ob er damit User oder Werbungtreibende meinte?

Erfolgsmeldung

Mit 43.000 Besuchern hat die DMEXCO ihre selbst gesetzten Ziele bei weitem übertroffen – 30.000 waren angekündigt. Das deutet auf viele kurzentschlossene Besucher hin, die in 2015 erstmalig größtenteils Eintritt bezahlen mussten. Sollte die Messe es schaffen, sich von der Abhängigkeit der Aussteller zu befreien? Es würde die problematische Balance zwischen den deutschen Online-Vermarktern als Träger der Veranstaltung und den größtenteils internationalen Ausstellern erleichtern. Aber die DMEXCO müsste sich dann auch mehr an den Interessen der Besucher ausrichten.

Wir sehen uns wieder am 14. und 15. September 2016 auf der DMEXCO!

Hier geht’s zu der Zusammenfassung von Tag eins: DMEXCO 2015 in fünf Punkten – der erste Tag ist überstanden

Kommentare aus der Community

Olaf Kerner am 18.09.2015 um 12:36 Uhr

Der Beitrag, und auch der erste Teil, widerspiegeln 100% meine Meinung: Die Branche feiert sich, entwickelt Anti- Adblocker und müllt sogar die kleinen Smartphonedisplays mit Werbung zu.

Ob Marken durch solche Werbung nicht nachhaltig geschädigt werden, interessiert irgendwie niemanden der Branche…

Also wenn schon jemand genervt einen Adblocker nutzt, müsste man doch sagen: Der Surfer will keine Werbung, und stattdessen bekommt er z.B. keinen Zugang zu der Seite. Aber man zeigt technisch trickreich einfach weiter Werbung an. Unglaublich…

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tom am 18.09.2015 um 12:19 Uhr

Ich hätte mir wertigere Seminare gewünscht. Da wurde sehr stark an der Oberfläche gekratzt ohne mal ein wenig in die Tiefe zu gehen. Wer dich mit dem Thema befasst wird bei vielem enttäuscht gewesen sein. Auch die Eigenwerbung mancher Panels war zu viel.
Fazit: zu viel Werbung, zu wenig Mehrwert.

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