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Meta reagiert auf EU-Druck: Facebook Marketplace wird fairer – aber teurer

Meta reagiert auf EU-Druck: Facebook Marketplace wird fairer – aber teurer

Larissa Ceccio | 14.02.25

Facebook Marketplace für alle: Nach einer Rekordstrafe der EU öffnet der Tech-Konzern den digitalen Marktplatz für externe Anbieter:innen. Während das neue Bezahlmodell Unternehmen vor Herausforderungen stellt, birgt Metas enorme Reichweite neue Potenziale.

Der Tech Player Meta Meta sieht sich gezwungen, seinen bislang abgeschotteten Facebook Marketplace für konkurrierende Anbieter:innen von Kleinanzeigen zu öffnen. Seitdem können externe Kleinanzeigenplattformen gegen Gebühr ihre Inserate dort platzieren.

Diese Entwicklung geht unter anderem aus einem Bericht auf Heise und einem Bloomberg-Artikel hervor und ist eine direkte Reaktion auf eine Kartellstrafe der EU-Kommission in Höhe von 798 Millionen Euro.

Die europäischen Wettbewerbshüter:innen hatten im November festgestellt, dass Meta seinen eigenen Kleinanzeigendienst unrechtmäßig bevorzugt und damit Konkurrent:innen benachteiligt habe. Doch Metas Herausforderungen beschränken sich nicht nur auf den Wettbewerb mit anderen Tech-Größen, sondern auch auf den Bereich Werbung. In den USA hat der Konzern neue Richtlinien eingeführt, die es ermöglichen, Anzeigen neben Inhalten zu platzieren, die zuvor als problematisch galten. Diese Änderung stellt Marken vor eine schwierige Entscheidung.


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Wo deine Ads jetzt landen könnten
– und warum das riskant ist

Hand hält Smartphone. Hier sind die App Icons von Meta drauf zu sehen.
Foto von Julian Christ auf Unsplash (Änderungen vorgenommen via Canva)


Meta öffnet Facebook Marketplace für Drittanbieter:innen – mit neuen Kosten für Unternehmen

In einem Blogpost kündigte die Plattform an, das neue Facebook Marketplace Partner Program einzuführen, das Drittanbieter:innen ermöglicht, ihre Kleinanzeigen direkt auf der Plattform zu veröffentlichen.

That inventory will appear side by side with other third-party inventory and Facebook user listings, opening up access to a new distribution channel for their platforms and sellers, 

erklärte Meta in der Mitteilung. Die EU-Kommission hatte kritisiert, dass der enge Zusammenhang zwischen Facebook und Facebook Marketplace Wettbewerber:innen erheblich benachteilige. Wer ein Facebook-Konto besitzt, hat automatisch Zugang zum Marketplace, was anderen Plattformen einen signifikanten Nachteil beschert.

Für Unternehmen bedeutet diese Änderung eine große Umstellung. Laut dem Social-Media-Experten Matt Navarra, der sich auf den Bloomberg-Bericht bezieht, basiert die Preisgestaltung künftig auf der Anzahl der Klicks auf ein Inserat.

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Während große Anbieter:innen mit hohen Werbebudgets sich vermutlich leichter anpassen können, stehen kleinere und mittlere Unternehmen vor einer finanziellen Herausforderung. Die neue Kostenstruktur zwingt sie dazu, genau abzuwägen, ob sich Investitionen in Facebook Marketplace lohnen oder alternative Plattformen attraktiver werden. Gleichzeitig bietet die Öffnung des Marketplace neue Chancen, da externe Anbieter:innen nun von Metas enormer Reichweite profitieren können, um gezielt potenzielle Käufer:innen anzusprechen.

Meta hält an Einspruch gegen die Entscheidung fest

Trotz der Anpassungen bleibt Meta bei seiner ablehnenden Haltung gegenüber der Entscheidung der EU. Bereits im Januar bekräftigte der Konzern, weiterhin Einspruch zu erheben. Gleichzeitig betonte Meta jedoch, „schnell und konstruktiv“ an einer Lösung zu arbeiten.

Als Teil eines Pilotprojekts testete Meta die neue Strategie bereits im Januar in Deutschland, Frankreich und den USA in Kooperation mit eBay. Dabei wurden ausgewählte eBay-Anzeigen automatisch auf Facebook Marketplace gespiegelt.

Die EU-Kommission prüft derzeit, ob Meta die geforderten Änderungen vollständig umgesetzt hat oder ob weitere Maßnahmen notwendig sind.

Hintergrund zur EU-Kartellentscheidung

Die Entscheidung gegen Meta reiht sich in eine Serie von regulatorischen Maßnahmen der EU gegen große Tech-Konzerne ein, mit denen fairere Wettbewerbsbedingungen sichergestellt werden sollen. Die Verknüpfung von Facebook mit dem Marketplace wurde als unzulässige Marktverzerrung eingestuft, die andere Kleinanzeigendienste benachteiligt.

Möglicherweise wird Meta gezwungen sein, den Marketplace dauerhaft für Dritte zu öffnen; wird dem Einspruch stattgegeben, könnten sich die Vorzeichen aber ändern.


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