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Weniger Reichweite: Twitter markiert Hateful Tweets

Weniger Reichweite: Twitter markiert Hateful Tweets

Niklas Lewanczik | 18.04.23

Wenn User auf Twitter gegen die Richtlinien gegen Hate Speech verstoßen, greift das Prinzip Freedom of Speech, Not Reach. Ihre Tweets werden nicht gesperrt, aber mit einem Label versehen und erhalten weniger Reichweite.

Unter dem Motto „Freedom of Speech, Not Reach“ hat Twitter vor kurzem eine Richtlinie eingeführt, die viele User sowie Medienbeobachter:innen und Aktivist:innen beunruhigt. Denn sie billigt Hate Speech. CEO Elon Musk hat veranlasst, dass Twitter User auch gegen geltende Hate Speech Guidelines verstoßen können, ohne dass ihre Tweets oder Konten gesperrt werden. Einzig die Reichweite der Inhalte wird eingeschränkt. In diesem Kontext markiert der Kurznachrichtendienst ab jetzt jene Tweets, die gegen Richtlinien verstoßen. Das gilt zunächst für Tweets, die Hateful Content enthalten.

Wenn andere User einen derart markierten Tweet sehen möchten, müssen sie erst auf „View“ klicken, das Label fungiert also quasi als Warnung. Auf dem Unternehmens-Blog erklärt das Twitter Safety Team, dass Nutzer:innen ohne Zensur ihre Meinungen äußern dürfen, während gleichzeitig die Plattformsicherheit gewährleistet werden soll. Dieser diskutable Drahtseilakt mündet derzeit in das sogenannte „visibility filtering“. Dabei werden Tweets, die etwa Hateful Content (nach Twitters Richtlinien) enthalten, mit dem Label versehen und erhalten weniger Reichweite. Im Kontext dieser Tweets werden zudem keine Ads platziert.

Tweet-Autor:innen können Twitter Feedback geben, wenn sie der Meinung sind, ihre Tweets wurden fälschlich mit einem entsprechenden Label versehen. Das Twitter Safety Team erklärt:

This change is designed to result in enforcement actions that are more proportional and transparent for everyone on our platform. What remains unchanged is our commitment to keeping Twitter a safe place for conversation. We will continue to remove illegal content and suspend bad actors from our platform.

Ob Twitter angesichts dieses Vorgehens tatsächlich als sichere Plattform für die Konversation gelten darf, steht zur Debatte. Zumindest haben viele Advertiser Bedenken, auf dieser Plattform zu werben, was Twitters finanzielle Probleme seit Monaten verschärft. Laut Bloomberg sind die Umsätze seit Oktober bereits um 50 Prozent gefallen, vor allem wegen geringer Werbeeinnahmen.


Twitter führt Richtlinie ein, die Hate Speech billigt:

„freedom of speech but not freedom of reach“

© PhotoMIX-Company, Duncan.Hull (eigenes Werk) - Wikipedia.de, CC BY-SA 3.0 (Änderungen wurden vorgenommen via Canva), Elon Musk vor Smartphone mit Twitter App darauf
© PhotoMIX-Company, Duncan.Hull (eigenes Werk) – Wikipedia.de, CC BY-SA 3.0 (Änderungen wurden vorgenommen via Canva)

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