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OpenAI und die KI-Regulierung: Warnung an Europa und 100.000 US-Dollar für demokratische AI-Regeln

OpenAI und die KI-Regulierung: Warnung an Europa und 100.000 US-Dollar für demokratische AI-Regeln

Niklas Lewanczik | 26.05.23

Das Unternehmen hinter ChatGPT möchte die demokratische KI-Regulierung fördern, sogar mit Grants in Höhe von 100.000 US-Dollar. Den AI Act der EU kritisiert OpenAI jedoch und denkt über Konsequenzen nach.

Wie sieht die notwendige Regulierung von KI-Systemen künftig aus? Diese Frage stellen sich Tech-Unternehmen, Politiker:innen, User und möglicherweise sogar KI-Modelle selbst. OpenAI hat erst vor kurzem öffentlich betont, wie wichtig eine übergeordnete Regulierung der „Superintelligenz“ ist, die AI darstellt. Dabei wurde auch eine unabhängige Aufsichtsbehörde ins Spiel gebracht.

So stellt sich OpenAI die Regulierung von AI vor

Jetzt gibt es neue Details zur Haltung des Unternehmens, das spätestens seit dem Launch von ChatGPT in der Digitalszene weltbekannt ist. Denn OpenAI hat auf dem eigenen Blog zehn Fördergeldtöpfe in Höhe von je 100.000 US-Dollar für Entwickler:innen in Aussicht gestellt, die Prototypen für die Entwicklung eines demokratischen Prozesses zur KI-Regulierung hervorbringen.

Bewerbungen können bis zum 24. Juni eingereicht werden. Das Team schreibt:

We believe that decisions about how AI behaves should be shaped by diverse perspectives reflecting the public interest. Laws encode values and norms to regulate behavior. Beyond a legal framework, AI, much like society, needs more intricate and adaptive guidelines for its conduct […].  

Was einen demokratischen Prozess laut OpenAI ausmacht, erläutern die Autor:innen im Text ebenso wie die Anforderungen für Bewerber:innen.

Während das Unternehmen eigene Ideen für die KI-Regulierung öffentlich diskutiert und zusammen mit der Branche neue Ansätze evaluieren möchte, lehnt es den aktuellen Gesetzesentwurf der EU für den AI Act ab. Der AI Act muss noch final verabschiedet werden, bildet aber die erste Gesetzesgrundlage für moderne KI-Entwicklungen. So sind beispielsweise drei Risikokategorien festgeschrieben, die sich auf einzelne Systeme anwenden lassen. Der Entwurf schreibt aber auch vor, dass Unternehmen urheber:innenrechtlich geschütztes Material, das sie verwenden, offenlegen müssen. Das dürfte einer der Punkte sein, die Sam Altman, Gründer von OpenAI, bei seiner Europa-Tour als „Überregulierung“ bezeichnet hat.

AI Act der EU regt zu Diskussionen an

Die tagesschau berichtet, dass das Unternehmen, sollte der AI Act nicht angepasst werden, sogar einen Rückzug aus Europa wagen könnte. Ähnliche Befüchtungen schürte Meta im vergangenen Jahr, weil es noch kein neues Abkommen für einen legitimen Transfer personenbezogener Daten von der EU in die USA gab – ohne jedoch ernstlich einen Rückzug in Betracht zu ziehen.

Auch Sam Altman, der unter anderem an der TU München und mit Bundeskanzler Olaf Scholz sprach, zerstreut diese Ängste auf Twitter.

Unterdessen arbeiten das EU-Parlament, der EU-Rat und die EU-Kommission am finalen Gesetz, das als AI Act und damit als erstes übergeordnetes Gesetz zur Regelung von KI-Systemen eingeführt werden soll. Auch ein Vertrag mit Tech-Unternehmen wie Google zur freiwilligen Selbstverpflichtung ist im Gespräch.


Mehr über den AI Act, rasante KI-Entwicklungen und deren Potentiale sowie Risiken erfährst du im Digital Bash Podcast mit dem KI-Experten Alexander Siebert von Retresco.

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