Nach Einschränkungen von YouTube: Rekord bei Adblocker-Deinstallationen

Im Frühjahr 2023 erreichten YouTube User, die Adblocker verwendeten, erstmals Pop-up-Warnungen mit der Mitteilung, dass dies auf der Plattform nicht erlaubt ist. Zu diesem Zeitpunkt blieb es bei einer Warnung. Das änderte sich kurze Zeit später: Im Juni 2023 erhielten die Nutzer:innen die Information, dass der Videoplayer nach drei Videos gesperrt wird, sollten sie den Adblocker nicht deinstallieren (oder zu YouTube Premiuim wechseln).

Während die Benachrichtigung zunächst testweise ersten Usern angezeigt wurde, hat YouTube das Vorgehen mittlerweile verschärft und geht weltweit vehement gegen die Nutzung von Adblockern vor. Nun scheint der Ansatz Wirkung zu zeigen: Nach Daten, die Wired vorliegen, haben hunderttausende Menschen in kürzester Zeit ihren Adblocker deinstalliert – und damit so viele wie nie zuvor.

Viele neue Downloads: User suchen Alternativen

So berichtet das Unternehmen Ghostery, dass dessen Adblocker im Oktober 2023 drei bis fünf Mal so häufig installiert und deinstalliert wurde wie üblich. Über 90 Prozent der User, die den Adblocker entfernt hatten, gaben in einer Umfrage die Inkompatibilität des Tools mit YouTube an.

Auch AdGuard berichtet von einer hohen Zahl an Deinstallationen: Während der Adblocker, welcher von etwa 75 Millionen Usern verwendet wird, durchschnittlich 6.000 Mal täglich aus Chrome entfernt wird, waren es im Oktober im Schnitt 11.000. Die höchste Zahl – 52.000 – wurde am 18. Oktober erreicht. Dass viele User von Adblockern aktuell verschiedene Alternativen ausprobieren, zeigt auch die hohe Download-Zahl von 60.000 zwischen dem 18. und 27. Oktober. Von ähnlichen Erfahrungen berichtet auch AdLock, ein weiteres auf Adblocker spezialisiertes Unternehmen.

YouTube scheint nicht nur strenger gegen Adblocker vorzugehen, sondern auch die Anzahl der Werbeanzeigen auf der Plattform erhöht zu haben. So hat YouTube nach Angaben von Wired innerhalb der ersten neun Monate dieses Jahres Ads im Wert von über 22 Milliarden US-Dollar verkauft – im Vorjahr waren es fünf Prozent weniger.

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