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Leak offenbart: OpenAIs GPT‑5 steht kurz vor dem Launch
OpenAI-Logo vor Büro-Hintergrund, © OpenAI via Canva

Leak offenbart: OpenAIs GPT‑5 steht kurz vor dem Launch

Larissa Ceccio | 07.08.25

Von geleakten GitHub Posts bis zu Sam Altmans Andeutungen: OpenAIs nächster großer Wurf steht an. GPT-5 verspricht nicht nur bessere Antworten, sondern auch neue Zugangsmodelle und stellt einmal mehr die Weichen für die Zukunft der KI.

Wenn sich GitHub, Sam Altman und OpenAI gleichzeitig mit Hinweisen auf ein neues Modell melden, dann brodelt es in der KI-Welt. Und dieses Mal ist das Ergebnis deutlich greifbarer als nur ein Gerücht: GPT-5 steht vor dem Launch. Ein inzwischen gelöschter, jedoch archivierter Blogpost von GitHub – entdeckt von aufmerksamen Reddit-Nutzer:innen – hat unfreiwillig verraten, woran OpenAI in den letzten Monaten gearbeitet hat. Demnach soll GPT-5 deutlich mehr leisten als die vorherigen Modelle. Besonders in puncto Argumentation, Code-Verständnis und Nutzer:innenführung wurden laut GitHub erhebliche Fortschritte erzielt. Im geleakten Dashboard schneidet GPT‑5 mit einer Kategorisierungsgenauigkeit von 90 Prozent deutlich besser ab als Llama 4 Scout (50,55 Prozent) und Cohere v2 (77,60 Prozent).

Screenshot eines Vergleichs-Dashboards, das die Leistung von OpenAI GPT‑5, Llama 4 Scout und Cohere v2 bei der Kategorisierung von Transaktionen zeigt. GPT‑5 erreicht 90 % Genauigkeit, Llama 4 Scout nur 50,55 % und Cohere v2 77,60 %.
Modellvergleich: GPT-5 gegen Llama 4 Scout und Cohere v2, © GitHub / OpenAI

Auch OpenAI CEO Sam Altman und OpenAI selbst heizten die Erwartungen weiter an: Die Ankündigung eines einstündigen Livestreams für den 7. August lässt vermuten, dass es sich nicht um ein gewöhnliches Update handelt. Auffällig: Das „s“ in „Livestream“ wurde durch eine „5“ ersetzt. In der Vergangenheit hat sich OpenAI lange Event-Formate vor allem für große Produktsprünge oder mehrere neue Funktionen aufgehoben – was die Bedeutung der bevorstehenden Vorstellung unterstreicht.

The Verge ordnet den Leak als unbeabsichtigte, aber aussagekräftige Vorveröffentlichung ein: GPT‑5 steht vor dem Launch und bringt viele Veränderungen mit sich. Nicht nur wird die KI selbst schlauer, sondern auch der Zugang zu ihr wird deutlich stärker gestaffelt als bisher.

4 GPT-5-Versionen

Laut der geleakten Dokumentation von GitHub sollen gleich vier Varianten von GPT-5 kommen:

  • GPT-5: für komplexe, logische Aufgaben
  • GPT-5 Mini: kompakter, kostengünstiger – ideal für kleinere Anwendungen
  • GPT-5 Nano: besonders latenzarm und schnell
  • GPT-5 Chat: für multimodale, unternehmensrelevante Kontexte

Gleichzeitig liefern interne Code Updates und neue Preisplanbezeichnungen Hinweise darauf, wie der Zugriff auf GPT‑5 über verschiedene Abonnementstufen hinweg gestaffelt werden soll. Neben den Modellnamen tauchten dort Begriffe wie „ChatGPT‑5“, „GPT‑5 Thinking“ und „GPT‑5 Pro“ auf – sie stehen offenbar für unterschiedliche Leistungsebenen innerhalb der neuen Architektur.

Diese neue Struktur zeigt, wie weit OpenAI mittlerweile in der Produktdifferenzierung ist. Während frühere Versionen wie GPT-3 oder GPT-4 primär durch schiere Größe und Kontextlänge überzeugten, setzt GPT-5 auf Rollenverteilung. OpenAI möchte so auf unterschiedliche Nutzer:innen eingehen – von der App auf dem Smartphone bis zur KI-Assistenz im Großkonzern.


Mega-Update:
OpenAI legt Plan für GPT-5 dar, verändert KI-Verhalten und liefert o3 Update

Schwarzweißdarstellung in Pixeln, Personen auf Pferden, Mond, ein Planet etc.
© OpenAI via Canva


GPT‑5 Pro: Die Super-KI für Forschung und Teams – gegen Aufpreis

Besonders spannend – und exklusiv – ist die Pro-Version von GPT‑5. Laut dem KI-Blog TestingCatalog soll diese Modellvariante über eine „Intelligenz auf Forschungsniveau“ verfügen – eine Formulierung, die in bisherigen Produktankündigungen von OpenAI nicht vorkam. Sie deutet darauf hin, dass GPT‑5 Pro nicht nur ein bisschen leistungsfähiger ist als frühere Versionen, sondern in ganz neuen Anwendungsfeldern mithalten soll, etwa beim wissenschaftlichen Arbeiten, bei logischen Analysen oder in anspruchsvollen Unternehmensumgebungen.

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Übersetzt heißt das: Die Pro-Version soll so leistungsstark sein, dass sie sogar im wissenschaftlichen Bereich mithalten kann. Sie ist jedoch nicht für alle zugänglich. Wer GPT‑5 Pro nutzen will, braucht entweder ein Pro-Abo oder ein Team-Konto bei ChatGPT. Kostenlose Nutzer:innen bekommen lediglich die Basisversion von GPT‑5, Plus-Abonnent:innen erhalten eine Art Mittelstufe.

OpenAI geht damit einen klaren Weg: Wer mehr Power will, zahlt mehr. Gleichzeitig will das Unternehmen vermeiden, dass Einsteiger:innen sich in komplexen Features verlieren. Wer GPT‑5 Pro nutzt, muss wissen, wie man sie auch sinnvoll einsetzt, etwa im Coding, in der Forschung oder in spezialisierten Unternehmensanwendungen.

Neues UI, neue UX, neue Erwartungen: ChatGPT wird übersichtlicher

Passend zum Launch hat OpenAI auch die ChatGPT-Oberfläche modernisiert. Die Eingabeleiste ist jetzt klarer, Anhänge lassen sich leichter hinzufügen, das gesamte Design wirkt aufgeräumter. Das Ziel: eine möglichst reibungslose und einfache Nutzer:innenerfahrung – auch für Einsteiger:innen.

Besonders die neue GPT-5 Chat-Variante scheint auf diese neue Benutzer:innenführung zugeschnitten zu sein. Sie ist laut GitHub speziell für dynamische, multimodale Interaktionen in Unternehmen gedacht – also für komplexe Szenarien, in denen Text, Bild, Audio und Kontext zusammenspielen.

Open Source für alle, High-End für wenige: Die doppelte OpenAI-Strategie

Auffällig ist das Timing: Nur wenige Tage vor den Leaks rund um GPT‑5 hatte OpenAI zwei Open-Weight-Modelle veröffentlicht – gpt-oss-120B und gpt-oss-20B. Beide Modelle sind frei verfügbar und lassen sich lokal auf dem eigenen Rechner ausführen. Besonders Entwickler:innen, die unabhängig von OpenAIs Cloud arbeiten möchten, profitieren davon.

Die parallele Veröffentlichung von offenen und – vermutlich bald – regulierten Premiummodellen deutet auf eine doppelte Strategie hin. OpenAI adressiert einerseits die Open Source Community mit frei nutzbaren Modellen. Andererseits bereitet das Unternehmen mit GPT‑5 den Roll-out eines exklusiveren Angebots vor, das sich klar an zahlende Pro User und Unternehmen richtet. Die geleakten Informationen zeigen: GPT‑5 könnte als neues Flaggschiffmodell positioniert werden – mit Zugriffsbeschränkungen, höherer Rechenleistung und stärkerer Spezialisierung.


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OpenAI Branding
Das neue OpenAI Branding vor Fotografie, © OpenAI


GPT‑5 wird modular – für Einsteiger:innen, Profis und Teams

Die Einführung von GPT-5 markiert einen neuen Abschnitt in der KI-Strategie von OpenAI. Anstatt einfach ein besseres Modell auf den Markt zu bringen, werden Zugang, Leistung und Anwendung klar segmentiert. Die Aufsplittung in Mini, Nano, Chat und Pro ist nicht nur technischer Natur, sondern auch wirtschaftlich und strategisch motiviert.

Was heißt das für User? Für die breite Masse bleibt GPT‑5 erreichbar – aber in abgespeckter Form. Wer die volle Power will, muss zahlen oder Teil eines Pro Teams sein. Gleichzeitig wird die Oberfläche nutzer:innenfreundlicher, und auch Anfänger:innen können leichter einsteigen. Für Unternehmen, Entwickler:innen und Forscher:innen eröffnet sich mit GPT‑5 Pro ein neues Level an Möglichkeiten.

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