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Technologie
Apple startet Tracking-Schutz in iOS 14 erst nächstes Jahr – mehr Zeit für Entwickler

Apple startet Tracking-Schutz in iOS 14 erst nächstes Jahr – mehr Zeit für Entwickler

Niklas Lewanczik | 04.09.20

Nach der Einführung von iOS 14 im Herbst müssen App-Betreiber explizite Einwilligungen für das Tracking einholen und auch einen Grund dafür angeben - allerdings beginnt dieser Schutz vor Tracking nun doch erst im kommenden Jahr.

Für Marketer und App-Betreiber, aber auch Werbenetzwerke wie Facebook war Apples Ankündigung zur neuesten Betriebssystemversion iOS 14 ein Paukenschlag. Denn Apple erklärte darin, dass Entwickler für ihre Apps und verknüpfte Dienste Dritter im App Store genau anzugeben haben, welche Daten sie wie tracken. Außerdem muss aktiv eine Einwilligung des Users eingeholt werden, um überhaupt auf die Advertising ID zugreifen zu können. Während beispielsweise Facebook diese Neuerung öffentlich krisierte und als Folge einen potentiellen Einbruch von Werbeeinnahmen in den Raum stellte, passte Google jüngst seine Werbe-SDK an den neuen Tracking-Schutz bei iOS 14 an. Apple selbst erkennt an, dass das neue Feature für viele Entwickler zur großen Herausforderung wird – und startet das obligatorische Einholen der Einwilligung nun erst im Frühjahr 2021.

Entwickler haben mehr Zeit, um auf Apples drastisches Update zu reagieren

Der für diesen Herbst geplante Launch von Apples iOS 14 hat die Marketing-Szene in Aufruhr versetzt, wobei insbesondere der neue Tracking-Schutz viel diskutiert wird. Jetzt gab Apple in einem Blogbeitrag zu Privatsphärefragen im App-Kontext bekannt, dass Entwickler statt bis zum Herbst bis zum Anfang des kommenden Jahres Zeit haben, um sich auf diesen Tracking-Schutz für User einzustellen. Auf dem Blog heißt es:

In addition, on iOS 14, iPadOS 14, and tvOS 14, apps will be required to receive user permission to track users across apps or websites owned by other companies, or to access the device’s advertising identifier. We are committed to ensuring users can choose whether or not they allow an app to track them. To give developers time to make necessary changes, apps will be required to obtain permission to track users starting early next year. More information, including an update to the App Store Review Guidelines, will follow this fall.

Apps für iOS fordern künftig die Einwilligung der User für Tracking, © Apple
Apps für iOS fordern künftig die Einwilligung der User für Tracking, © Apple

Gegenüber Tech Publisher The Verge, der ebenfalls über die Verschiebung der Einführung des Features berichtet, gab Apple ein ähnliches Statement ab:

We believe technology should protect users’ fundamental right to privacy, and that means giving users tools to understand which apps and websites may be sharing their data with other companies for advertising or advertising measurement purposes, as well as the tools to revoke permission for this tracking,

heißt es darin. User sollen in der Lage sein, Tracking für jede genutzte App einzeln zu erlauben oder abzulehnen:

When enabled, a system prompt will give users the ability to allow or reject that tracking on an app-by-app basis. We want to give developers the time they need to make the necessary changes, and as a result, the requirement to use this tracking permission will go into effect early next year.

Auswirkungen auf die Mobile-Marketing-Branche nur aufgeschoben?

Entwickler von Apps für iOS haben nach dieser Bekanntmachung zwar mehr Zeit, müssen sich jedoch trotzdem darauf einstellen, dass viele User die Tracking-Erlaubnis nicht geben werden. Google rät daher beispielsweise dazu, Hinweisdialoge zu integrieren, die erklären, warum die User einwilligen sollten. Dabei ließe sich auch anführen, dass einige Anbieter ihre App nur kostenlos anbieten können, wenn sie mit Werbung Geld verdienen können – und dass Tracking dabei eine wichtige Rolle spielt.

Ein Beispiel für einen Erklärungstext zur Genehmigungsanfrage zum Tracking über die App
Ein Beispiel für einen Erklärungstext zur Genehmigungsanfrage zum Tracking über die App, © Google

Die Nutzung des IDFA (Identifier for Advertisers) ist im Mobile-Bereich ein Branchenstandard, um Mobile-Kampagnen aufzusetzen oder zu analysieren. Sollten viele User aber auf den Opt-in zum Tracking in den Apps verzichten – und den Anbietern damit den Zugriff auf diesen Identifier verwehren –, dürfte das immense Auswirkungen auf die gesamte Werbebranche haben. Das fürchten die großen Werbenetzwerke sowie Entwickler. Apple hat ihnen und vor allem sich selbst mit der aktuellen Ankündigung Zeit gekauft; doch der neue Tracking-Schutz kommt und sich bestmöglich darauf vorzubereiten, sollte nun bei Entwicklern für iOS weit oben auf der Agenda stehen.


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